Die Frau in Weiß (1971)
Die Frau in Weiß ist ein deutscher dreiteiliger Fernsehfilm aus dem Jahr 1971 mit Heidelinde Weis in der Titelrolle.
Film | |
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Originaltitel | Die Frau in Weiß |
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 1971 |
Länge | 255 Minuten |
Stab | |
Regie | Wilhelm Semmelroth |
Drehbuch | Herbert Asmodi |
Musik | Hans Jönsson |
Kamera | Dieter Naujeck |
Schnitt | Wolfgang Richter |
Besetzung | |
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Der Film basiert auf dem Roman Die Frau in Weiß von Wilkie Collins und spielt im 19. Jahrhundert. Die Literaturverfilmung in der Regie von Wilhelm Semmelroth wurde vom WDR als Dreiteiler am 16., 23. und 30. Mai 1971 in der ARD erstmals ausgestrahlt. Sie ist eine Mischung aus Melodram, Grusel- und Kriminalfilm mit sozialkritischen Untertönen. Mit neun Millionen Zuschauern war sie eine der erfolgreichsten TV-Produktionen des Jahres 1971[1] und gilt als Straßenfeger. Heidelinde Weis spielte in dem Film eine Doppelrolle, die der Laura und deren Doppelgängerin, der geheimnisvollen, dann und wann erscheinenden Frau in Weiß, die Laura vor ihrem Verlobten warnt. Mit der Rolle schaffte Weis ihren Durchbruch als Schauspielerin in Fernsehfilmen.
Handlung
Teil 1: Eine unglückliche Liebe
Zeichenlehrer Walter Hartright wird von seinem Freund Pesca überzeugt, die Stelle im Hause Fairlie anzunehmen. Kurz vor seiner Abreise trifft er auf eine Frau in weißen Kleidern, die aus einer psychiatrischen Klinik entflohen ist. Hartright hilft ihr bei der Flucht, bevor er die Aufgabe übernimmt, die Nichten Laura und ihre ältere Halbschwester Marian zu unterrichten. Beide wohnen im Landschloss ihres Onkels, Sir Frederic Fairlie, der als Hypochonder erscheint. Hartright erkennt sofort die große äußere Ähnlichkeit zwischen Laura und der Frau in Weiß. Zwischen Laura und ihm entwickelt sich eine Romanze; doch der steht entgegen, dass Sir Frederic bereits einen Vertrag zur Eheschließung mit Lauras Verlobtem, Sir Percival Glyde, abgeschlossen hat. Glyde besteht auf Einhaltung des Vertrags. Als Walter von der Verlobung hört, verlässt er das Schloss. In einem Brief eröffnet die Frau in Weiß, dass es Sir Percival nur auf das Erbe Lauras abgesehen habe. Sir Percival ist dabei mit dem Grafen Fosco und dessen Frau, einer Tante Lauras, im Bund.
Teil 2: Der Teufelsplan
Laura heiratet schließlich Sir Percival trotz ihrer Abneigung ihm gegenüber. Fosco und der hoch verschuldete Percival setzen alles daran, das Erbe von Laura zu bekommen. Fosco heckt einen perfiden Plan aus, in dem die Frau in Weiß aus dem Wege geschafft werden soll, weil sie die einzige ist, die Percivals Geheimnis aus dunkler Vergangenheit kennt und dieses Geheimnis Laura anvertrauen möchte. Marian, die bei der Ausarbeitung des Plans Ohrenzeugin wird, wird mit Hilfe von vergiftetem Trinkwasser außer Kraft gesetzt und erkrankt langwierig. Auch die bereits gesundheitlich angeschlagene Frau in Weiß gerät in die Hände von Fosco und stirbt schließlich an Herzversagen aus Todesangst vor Sir Percival, der eines Nachts vor ihrem Bett steht. Fosco und Percival setzen ihren teuflischen Plan weiter um: sie bringen Laura als Frau in Weiß in die psychiatrische Klinik zurück und lassen sie für tot erklären.
Teil 3: Geheimnisse
Als Walter Hartright zurückkehrt, findet er nur noch Lauras Grab. Doch Marian erklärt ihm, dass darin die "Frau in Weiß" liegt. Marian führt Walter zu Laura, der es in der Zwischenzeit gelungen ist, aus der psychiatrischen Klinik zu entfliehen. Hartright setzt alles daran, Lauras Identität wieder herzustellen, doch Conte Fosco und Sir Percival Glyde wollen dies unter allen Umständen verhindern. Der Schlüssel zur Wiederherstellung der Identität Lauras liegt in der Entdeckung der dunklen Geheimnisse von Fosco und Glyde, denen Hartright mit Hilfe seines Freundes Pesca auf die Spur kommt.
Hintergrund
Der Roman The Woman in White aus dem Jahr 1860 wurde erstmals 1912 in den USA verfilmt. Die erste britische Verfilmung stammt aus dem Jahr 1929. Den beiden Stummfilmen folgte 1940, ebenfalls in den USA, ein Tonfilm mit der Darstellung desselben Stoffs. 1948 wurde der Roman in den USA unter dem Titel The Woman in White (dt.: Das Geheimnis der Frau in Weiß) verfilmt und 2012 in der ARD ausgestrahlt.[2] Die Produktion Die Frau in Weiß aus dem Jahr 1971 ist der Versuch, den Stoff für das deutsche Fernsehpublikum zu adaptieren.
Kritik
„Schicker Fernsehgrusel, angenehm altmodisch“
„Spannende TV-Unterhaltung fernab von Technik und Stress“
Weblinks
- Die Frau in Weiß in der Internet Movie Database (englisch)
- Die Frau in Weiß bei filmportal.de
Einzelnachweise
- Thomas Bräutigam: Klassiker des Fernsehfilms. Das Beste aus 60 Jahren Fernsehgeschichte, Schüren Verlag, Marburg 2013, ISBN 978-3-89472-859-5 (teilweise einsehbar bei Google Books)
- Programm ARD, 17. Oktober 2012
- Die Frau in Weiß (1). In: TV Spielfilm. Abgerufen am 28. Dezember 2021.
- Die Frau in Weiß (Teil 1-3) auf Krimi Homepage, abgerufen am 28. Dezember 2021