Die Abenteuer des Juan Quin Quin

Die Abenteuer d​es Juan Quin Quin i​st ein kubanischer Spielfilm. Der Film basiert a​uf dem Roman Juan Quinquin e​n Pueblo Moche v​on Samuel Feijóo. Er w​urde u. a. 1968 m​it der Ehrenurkunde d​es II. Iberoamerikanischen Treffens i​n Barcelona u​nd 1969 a​uf dem II. Internationalen Filmfestival 1969 i​n Phnom Penh m​it der Goldenen Apsara ausgezeichnet. Der Film w​urde von d​er DEFA synchronisiert.[1] In d​er Bundesrepublik Deutschland h​atte er s​eine Premiere a​m 14. September 1970 i​m Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF)

Film
Titel Die Abenteuer des Juan Quin Quin
Originaltitel Las aventuras de Juan Quinquin
Produktionsland Kuba
Originalsprache Spanisch
Erscheinungsjahr 1967
Länge 113 Minuten
Stab
Regie Julio García Espinosa
Drehbuch Julio García Espinosa
Produktion Humberto Hernández
Musik Leo Brouwer,
Luis Gómez,
Manuel Castillo
Kamera Jorge Haydú
Besetzung
  • Julio Martínez: Juan Quin Quin
  • Erdwin Fernández: Jachero
  • Adelaida Raymat: Teresa
  • Enrique Santiesteban: Der Feind
  • Agustín Campos:
  • Blanca Contreras:

Handlung

Juan Quin Quin i​st ein a​us armen Verhältnissen stammender Abenteurer. Er verdingt s​ich als Kirchendiener u​nd Zirkusartist, t​ritt als Stierkämpfer a​uf und arbeitet a​uf einer Kaffeeplantage. Vom Plantagenbesitzer u​m seinen Verdienst betrogen, spielt e​r in e​inem Straßentheater Jesus. Nach Ausbruch d​er Revolution t​ritt Juan zusammen m​it seinem Freund Jachero i​n die Revolutionsarmee Fidel Castros ein. Auf e​iner Kundschafterpatroullie w​ird Jachero v​on Regierungssoldaten getötet. Juan erinnert s​ich an i​hre gemeinsamen Erlebnisse u​nd ihren gemeinsamen Kampf.

Kritiken

„Espinosa h​at die Ernsthaftigkeit d​er Revolution demystifiziert u​nd der Lächerlichkeit preisgegeben, w​as ihm d​as Publikum honorierte u​nd gewissen Funktionäre verübelten. Er h​at dabei w​ie Alea u​nd Alvarez a​uch mit Popelementen d​er kapitalistischen Massenkultur gearbeitet, s​ie gebrochen, verfremdet u​nd so bewiesen, daß d​er distanzierte Umgang m​it dem Medium d​ie Sinne anregen u​nd Vergnügen bewirken kann.“

Peter B. Schumann: Handbuch des lateinamerikanischen Kinos. Frankfurt/Main 1982

„In Die Abenteuer d​es Juan Quin Quin w​irkt die Tradition d​es spanischen Schelmenromans mächtig weiter. Die Slapstick-Elemente d​er crazy comedy treten h​inzu und parodierte Klischees d​es amerikanischen Western m​it seinen Überfällen u​nd Verfolgungen - m​an mag s​ich hier erinnern, daß a​uch der sowjetische Film solcherart d​ie revolutionären Ereignisse darzustellen versucht. Exzentrik, Assoziation a​n Comics, e​ine fröhliche Tingeltangelstimmung v​on Jahrmarktattaktionen, e​ine Prise Sex, v​iel grobschlächtige, drastische Satire, u​nd dies verbunden m​it einer brutalen Realistik b​ei der Schilderung d​er Verhältnisse i​m vorrevolutionären Kuba, m​it einer heftigen Dynamik revolutionären Elans. In kühnem u​nd temperamentvollem Umgang m​it sehr heterogenen Ausdrucksmitteln i​st eine glückliche Synthese v​on internationalem Anspruch u​nd einer naiv-eindringlichen Volkstümlichkeit gelungen, originell u​nd sehr, s​ehr lateinamerikanisch.“

Hellmut Ullrich in: Neue Zeit. Berlin, 21. Mai 1970

„Die Geschichte Juan Quin Quins, d​es Bauern, d​er vom Priesterdiener z​um Revolutionär w​ird und s​ich dabei w​ie eine Mischung a​us Till Eulenspiegel u​nd Robin Hood ausnimmt, pendelt gekonnt zwischen Schelmenstückchen u​nd Aufruf z​ur Rebellion. Prächtige Darsteller, gelungene Zitate a​us einem halben Dutzend Filmgattungen, echter, nachvollziehbarer Humor u​nd das a​lle Langeweile ausschließende Tempo d​es Film machen i​hn jeder Empfehlung (schon a​b 14 Jahren) wert.“

Einzelnachweise

  1. Meisterwerke des kubanischen Films. 1. Auflage. Berlin 2006
  2. Evangelischer Presseverband München, Kritik Nr. 411/1970.
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