Deutscher Olymp
Der Deutsche Olymp, früher Fahlenberg genannt, beim Ortsteil Wassermühle der Gemeinde Wingst im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven ist eine etwa 62 m ü. NHN[1] hohe Erhebung im Höhenzug Wingst. Auf ihrem Gipfel befinden sich der Aussichtsturm Deutscher Olymp.
Deutscher Olymp | ||
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Blick von Nordwesten aus Richtung Neuhaus über | ||
Höhe | 62 m ü. NHN | |
Lage | bei Wassermühle; Landkreis Cuxhaven, Niedersachsen (Deutschland) | |
Gebirge | Wingst | |
Koordinaten | 53° 44′ 32″ N, 9° 4′ 34″ O | |
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Typ | Moräne | |
Besonderheiten | – Erdmagnetisches Observatorium Wingst – Aussichtsturm Deutscher Olymp |
Geographische Lage
Der Deutsche Olymp liegt im Nordosten des zwischen dem Land Hadeln im Westen und dem Kehdinger Land im Osten gelegenen Höhenzuges Wingst. Er erhebt sich sanft über den nordöstlich und östlich gelegenen Wingster Ortsteil Wassermühle. Seine Kuppen, Nordost- (62 m) und Südwestkuppe (55 m)[1], sind etwa 100 m voneinander entfernt. Zwischen Observatorium und Aussichtsturm (siehe jeweils unten) liegt auf 53 m[2] Höhe ein trigonometrischer Punkt und auf der Ostflanke der Erhebung der Zoo in der Wingst.
Geschichte
Der Deutsche Olymp entstand als eiszeitliche Moräne des Höhenzugs Wingst. 1848 taucht der Name Deutscher Olymp erstmals in einem Dokument "Deutsche Volks-Telegraphie" auf, das vom Direktor der Hamburg-Altonaer Telegraphen-Linie Johann Ludwig Schmidt stammt und die Einweihung der Telegraphen auf den Thürmen des Posthauses in Hamburg sowie auf dem deutschen Olymp an der Elbe erwähnt. Es liegt nahe, dass Johann Ludwig Schmidt der Namensgeber ist, da er ein Faible für die griechische Mythologie hatte. Zu seiner Zeit war der Berg kahl und bot eine überwältigende Rundumsicht. 1855 hat dann der Gastronom Hinrich Thumann mit einem Fest den bisherigen Fahlenberg auf den Namen "Deutscher Olymp" umgetauft und dies in einem Gedicht festgehalten. 1860 wurde dann von Hinrich Thumann der erste Aussichtsturm auf dem Deutschen Olymp eingeweiht.[3]
Taufe des Deutschen Olymp |
Hinrich Thumann 1855 |
Erdmagnetisches Observatorium Wingst
Auf der Südwestkuppe des Deutschen Olymp stand seit 1938 das Erdmagnetische Observatorium Wingst, das von 2004 bis 2019 als Außenstation des Adolf-Schmidt-Observatorium in Niemegk vom Deutschen GeoForschungsZentrum in Potsdam betrieben wurde. Darin wurden Betrag und Richtung des Erdmagnetfelds registriert und seit 1944 Kennziffern des magnetischen Störungsgrades bestimmt.[4]
Aussichtsturm Deutscher Olymp
Auf der Nordostkuppe des Deutschen Olymp steht der 26,75 m[5] hohe Aussichtsturm Deutscher Olymp aus Stahlbeton, der seit 1973 einen Holzfachwerkturm an selber Stelle ersetzt. Er war von Herbst 2005 bis Februar 2006 geschlossen, weil die angegliederte Gaststätte Deutscher Olymp verkauft werden sollte, sich aber längere Zeit kein Käufer fand. Ab Sommer 2006 wurde der Aussichtsturm in Kooperation mit der damaligen Samtgemeinde Am Dobrock zeitweise geöffnet. 2012 wurde der Turm von der Gemeinde Wingst aufgekauft, um ihn nach Abschluss von Sanierungsmaßnahmen wieder als Ausflugsziel zu öffnen. Seit August 2014 ist der Aussichtsturm (ausgeschildert als Fernsichtturm) wieder geöffnet und verfügt nun über einen Aufenthaltsraum, eine Terrasse, einen barrierefreien Zugang und entsprechende Toiletten und einen kleinen Kiosk.[6]
Eine Treppe führt zur hinter Glasscheiben befindlichen Aussichtsplattform auf etwa 90 m ü. NHN. Von dort fällt der Blick in das Hadelner und Kehdinger Land, bis an die Elbe und zur Nordsee: Bei entsprechenden Sichtbedingungen kann man die Elbe mit den Schiffen auf dem Weg nach Hamburg sehen. Eine Sichtgrenze im Nordwesten ist Cuxhaven mit dem Fernmeldeturm Friedrich-Clemens-Gerke-Turm und den Doppeltürmen der St.-Nicolai-Kirche in Altenbruch. Im Norden sind die Nordsee, die Elbe, die Mündung der Oste und die Küste Schleswig-Holsteins mit den Kernkraftwerken bei Brunsbüttel und Brokdorf und die großen Windparks zu sehen. Im Nordosten bis Osten kann der Verlauf der Oste bis Hemmoor wahrgenommen werden, im Südosten bis Süden sind der Geesthügel Westerberg und der Balksee zu erkennen. Im Südwesten bis Westen ist die Hadelner Marsch mit ihren Ortschaften zu sehen.
Einzelnachweise
- Topographische Karte: Deutscher Olymp. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Internetseite Natur erleben in Niedersachsen. Archiviert vom Original am 19. Dezember 2016; abgerufen am 19. Oktober 2018.
- Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- Ingelore Borchers: Wie der "Deutsche Olymp" zu seinem Namen kam. In: Cuxhaven-Niederelbe Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG (Hrsg.): Niederelbe-Zeitung. 23. Mai 2015, Achteran, S. 36.
- Erdmagnetisches Observatorium Wingst. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Internetseite Deutsches Geoforschungszentrum – Helmholtz-Zentrum Potsdam. Archiviert vom Original am 17. November 2014; abgerufen am 19. Oktober 2018.
- Foto der Informationstafel am Turm, auf commons.wikimedia.org
- Aussichtsturm Deutscher Olymp. In: Internetseite der Gemeinde Wingst. Abgerufen am 19. Oktober 2018.