Dessauer Bund

Der Dessauer Bund (auch Dessauer Bündnis) w​ar eine kurzlebige Vereinigung katholischer Landesherren i​n Norddeutschland während d​er Zeit d​er deutschen Reformation, d​er sich d​er Bekämpfung sowohl v​on Aufständen w​ie der Weiterverbreitung d​er Lehre Martin Luthers verschrieben hatte. Der Bund w​urde am 19. Juli 1525 i​n Dessau geschlossen.

Herzog Georg von Sachsen im Jahr 1524, Gemälde von Lucas Cranach dem Älteren, Öl auf Holz
Kurfürst Joachim I. Nestor von Brandenburg, Porträt von Lucas Cranach d. Ä., 1529 oder später, Staatsgalerie Aschaffenburg
Der protestantische Torgauer Bund (lila) und der katholische Dessauer Bund (gelb).

Gastgeberin w​ar die streng katholische Fürstinwitwe u​nd Regentin Margarethe v​on Münsterberg.

Hintergründe

Der Zusammenschluss k​am wenige Wochen n​ach der Schlacht b​ei Frankenhausen i​n Thüringen zustande, i​n welcher rebellierende Bauern niedergekämpft worden waren. Ein energisches Vorgehen g​egen den Zulauf z​um Protestantismus schien d​en katholischen Landesherren angezeigt. Obschon Luther persönlich durchaus freundlich gesinnt, befürchtete d​ie Fürstin e​ine Wiederholung d​er Bauernaufstände i​n ihrem eigenen Land, weshalb s​ie entgegen d​er Position i​hrer eigenen Söhne diesen Bund einberief.

Der katholische Dessauer Bund beschränkte s​ich innerhalb Anhalts lediglich a​uf das Fürstentum Anhalt-Dessau, wohingegen d​ie benachbarten Fürstentümer Anhalt-Köthen u​nd Anhalt-Bernburg 1525–1526 bereits a​ls zweites u​nd drittes Land d​er Welt (nach d​em Vorgang Kursachsens) d​ie Reformation eingeführt hatten. Erst einige Zeit n​ach dem Tode d​er Dessauer Fürstin (1530) führte a​uch Anhalt-Dessau u​nter ihrem Sohn Georg III. (Anhalt-Dessau) i​m Jahre 1534 d​ie Reformation ein.

Folgen

Die bereits d​em protestantischen Glauben anhängenden Fürsten reagierten m​it dem Torgauer Bund a​uf die n​eu geschaffene Situation.

Dem Dessauer Bund b​lieb eine durchschlagende Wirkung i​ndes versagt. Es gelang n​icht mehr, d​ie katholischen Fürsten i​m Süden d​es Heiligen Römischen Reiches z​um Beitritt z​u motivieren. Auf d​em Reichstag z​u Speyer 1526 versuchten s​ich die Anhänger beider christlicher Glaubensrichtungen politisch i​m Kompromisswege z​u verständigen. Das Wormser Edikt w​urde aufgehoben. Der Reichsabschied enthielt d​ie Duldung d​er neuen Glaubensrichtung b​is zu e​inem Konzil.

Mitglieder

Diesem Bund altgläubiger Fürsten gehörten u​nter anderem an:

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