Der Weg der Arbeiterklasse ins Paradies
Der Weg der Arbeiterklasse ins Paradies (Originaltitel: La classe oparaia va in Paradiso) ist ein italienischer Politfilm von Regisseur Elio Petri aus dem Jahr 1971 mit Gian Maria Volonté in der Hauptrolle. Alternativtitel ist Die Arbeiterklasse kommt ins Paradies.
Film | |
---|---|
Titel | Der Weg der Arbeiterklasse ins Paradies |
Originaltitel | La classe operaia va in Paradiso |
Produktionsland | Italien |
Originalsprache | Italienisch |
Erscheinungsjahr | 1971 |
Länge | 120 Minuten |
Stab | |
Regie | Elio Petri |
Drehbuch | Elio Petri Ugo Pirro |
Produktion | Ugo Tucci |
Musik | Ennio Morricone |
Kamera | Luigi Kuveiller |
Schnitt | Ruggero Mastroianni |
Besetzung | |
|
Handlung
In 16 Jahren hat es Lulù Massa (Gian Maria Volontè) zum Vorbild für effektive Arbeitsweise gebracht, weshalb er wenig beliebt bei seinen Kollegen ist. Auch sein Familienleben und seine Gesundheit leiden unter seiner ständigen Jagd nach immer höheren Fertigungszahlen. Als Teile der Belegschaft zu streiken beginnen, zeigt sich Massa resistent gegen deren Argumente. Während Studenten ständig ihre Parolen für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Gehälter durch Megaphone heraus schreien, geht er wie immer stur an seinen Arbeitsplatz.
Doch als er auf Grund seiner dauerhaften Müdigkeit einen Finger verliert, ändert sich seine Haltung radikal. Er schließt sich den Streikenden an und wird zu deren Wortführer. Euphorisiert von seiner neuen Position, hat er spontanen Sex mit einer Kollegin und nimmt die Studenten zu sich nach Hause in seine Wohnung. Als seine Frau, die ihn schon verlassen hatte, dorthin zurückkehren will, ergreift sie endgültig die Flucht. Aber auch die Studenten, aus Angst, seine Frau könnte zur Polizei gehen, verlassen wieder Lulù Massas Wohnung. Inzwischen war es auch zu einer Einigung zwischen der Firmenleitung und den Streikenden gekommen, so dass die Arbeit wieder geregelt aufgenommen wurde. Nur Lulù Massa wurde als Streikführer entlassen, weshalb dieser ohne Frau und Arbeit da steht. Auch die Studenten, deren ideologische Argumentation er nicht begreift, wollen nichts mehr mit ihm zu tun haben.
Angesichts dieser Entwicklung ergreift Massa der Wahnsinn, weshalb er nicht mehr wirklich wahrnimmt, dass seine Frau wieder zu ihm zurückkehrt, noch dass er seinen Arbeitsplatz wiedererhält, nachdem sich die Kollegen für ihn eingesetzt hatten. Nur seiner Arbeit kann er wie früher nachgehen – zu leicht verbesserten Arbeitsbedingungen.
Kritik
„Ein Film, der zur Auseinandersetzung anregt, weil er beide Seiten kritisch hinterfragt, und mit seinem Pathos und dem nervösen Rhythmus der Inszenierung eine ungewöhnliche Wirkung erzielt.“, bemerkte das Lexikon des internationalen Films.[1]
Hintergrund
Der Weg der Arbeiterklasse ins Paradies ist der zweite Teil der „Neurotischen Trilogie“ (Trilogia della nevrosi), zu der noch Ermittlungen gegen einen über jeden Verdacht erhabenen Bürger (Indagine su un cittadino al di sopra di ogni sospetto) von 1970 und La proprietà non è più un furto von 1973 gehören – die Filme stehen jeweils für die Begriffe Arbeit, Macht und Geld.
Auszeichnungen
Internationale Filmfestspiele von Cannes 1972
- Grand Prix für den besten Film
- Sonderpreis für Gian Maria Volonté zusammen mit seiner Hauptrolle in Der Fall Mattei von Francesco Rosi
Italian National Syndicate of Film Journalists 1972
- Auszeichnung (Silbernes Band) für die beste Hauptdarstellerin, Mariangela Melato
- Auszeichnung (Silbernes Band) für den besten Nebendarsteller, Salvo Randone
David di Donatello 1972
- Gewinn des David für den besten Film
Weblinks
- Der Weg der Arbeiterklasse ins Paradies in der Internet Movie Database (englisch)
- Hintergründe und weitere Informationen auf „L'amore in cittá“ (Blog)
Einzelnachweise
- Der Weg der Arbeiterklasse ins Paradies. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.