De Dietrich 24/28 PS
Der De Dietrich 24/28 PS ist ein Pkw-Modell. Hersteller war De Dietrich in Niederbronn im Elsass, das damals zum Deutschen Reich gehörte.
De Dietrich | |
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Ettore Bugatti am Lenkrad des Wagens, der auf der Automobilausstellung in Wien präsentiert wurde | |
24/28 PS | |
Produktionszeitraum: | 1902–1904 |
Klasse: | Oberklasse |
Karosserieversionen: | Tonneau, Limousine |
Motoren: | Ottomotor: 5,3 Liter (28 PS) |
Länge: | |
Breite: | |
Höhe: | |
Radstand: | 2395 mm |
Leergewicht: |
Beschreibung
Der junge Ettore Bugatti wurde im Juni oder Juli 1902 als Chefkonstrukteur bei De Dietrich angestellt. Er sollte zwei neue Pkw-Modelle entwickeln. Zunächst entstand jedoch der Rennwagen De Dietrich 20 PS, der im August und September 1902 eingesetzt wurde.[1]
Der 24/28 PS kam wie geplant noch 1902 auf den Markt. Er wurde auf dem Pariser Autosalon im Dezember 1902 präsentiert. Außerdem wurden auf der III. Internationalen Automobil-Ausstellung in Wien 1903 ein Fahrgestell ohne Karosserie und ein Tonneau mit vier Sitzen ausgestellt.[1] Ettore fuhr das Fahrzeug selber von Niederbronn nach Wien zur Ausstellung.
Das Modell hat genau wie der genannte Rennwagen einen wassergekühlten Vierzylinder-Reihenmotor. 114 mm Bohrung und 130 mm Hub ergeben 5308 cm³ Hubraum.[2][3] Damit ist das Fahrzeug in Deutschland mit 24 Steuer-PS eingestuft. Die Motorleistung liegt bei 28 PS. Der Motor ist vorne im Fahrgestell montiert und treibt über ein Vierganggetriebe und zwei seitliche Ketten die Hinterräder an. 85 km/h Höchstgeschwindigkeit sind angegeben.[2][3]
Eine Quelle nennt 2395 mm Radstand und 1220 mm Spurweite. Neben dem oben genannten Tonneau ist auch eine Limousine mit offenem Fahrersitz bekannt.[2][3]
Anfang 1904 wurde Ettore von Eugène de Dietrich entlassen.[1] Die von ihm entwickelten Fahrzeuge hatten nicht den gewünschten Markterfolg. Im gleichen Jahr endete die Produktion dieser Modelle. Insgesamt entstanden von den Dietrich-Bugatti, wie sie auch genannt wurden, je nach Quelle kaum 60[1] oder 64[4] Fahrzeuge.
Eine andere Bezeichnung für das Modell ist Bugatti Type 3, weil es die dritte Entwicklung von Ettore Bugatti ist. Eine andere Quelle nennt das Fahrzeug einen 16-PS-Wagen,[5] wobei unklar bleibt, ob sich das auf Cheval fiscal bezieht. Der De Dietrich 30/35 PS aus der Zeit von 1903 bis 1904 hat einen etwas größeren Motor. Der De Dietrich 50/60 PS ist ein Rennwagen, der 1903 beim Rennen von Paris nach Madrid starten sollte.
Literatur
- Hans-Heinrich von Fersen: Autos in Deutschland 1885–1920. Eine Typengeschichte. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1982, ISBN 3-87943-038-1.
- Halwart Schrader: Deutsche Autos. Band 1: 1885–1920. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-02211-7.
- Serge Bellu: Bugatti. Inszenierung einer Legende. Delius-Klasing-Verlag, Bielefeld 2011, ISBN 978-3-7688-3356-1.
- Erik Eckermann: Nummer 5 lebt. In: Oldtimer Markt, Ausgabe 10/2019.
Weblinks
- Bugatti Geschichte Auf automania.be.
Einzelnachweise
- Serge Bellu: Bugatti. Inszenierung einer Legende. Delius-Klasing-Verlag, Bielefeld 2011, ISBN 978-3-7688-3356-1, S. 38–44.
- Hans-Heinrich von Fersen: Autos in Deutschland 1885–1920. Eine Typengeschichte. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1982, ISBN 3-87943-038-1, S. 148–152.
- Halwart Schrader: Deutsche Autos. Band 1: 1885–1920. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-02211-7, S. 134–137.
- Erik Eckermann: Nummer 5 lebt. In: Oldtimer Markt, Ausgabe 10/2019, S. 38–45.
- Axel von Saldern: Bugatti. Kunstwerke auf Rädern. Ellert & Richter Verlag, Hamburg 1991, ISBN 3-89234-218-0, S. 109.