Darktable
Darktable ist eine Freie Software zur Aufbereitung und Verwaltung von Digitalfotos. Das Programm ist auf die Verarbeitung von Rohbilddaten (RAW) spezialisiert, welche digitale Spiegelreflexkameras (DSLR), Systemkameras, einige Kompaktkameras oder Smartphones ausgeben können.
Darktable | |
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Bildschirmfoto der deutschen Darktable-Version 2.2.2 | |
Basisdaten | |
Maintainer | Johannes Hanika |
Erscheinungsjahr | 12. April 2009[1][2] |
Aktuelle Version | 3.8.0[3] (24. Dezember 2021) |
Betriebssystem | Linux, Microsoft Windows, macOS, FreeBSD, Solaris, OpenBSD[4] |
Programmiersprache | C[5], Lua[6] |
Kategorie | Digital Imaging |
Lizenz | GPL |
deutschsprachig | ja |
darktable.org |
Darktable ist als Freie Software unter den Bedingungen von Version 3 oder späteren der GNU General Public License (GPL) auch im Quelltext verfügbar. Es ist für die Unix-artigen Betriebssysteme FreeBSD, Linux, macOS und Solaris und ab Version 2.4.0 auch für Windows erhältlich.
Funktionsbereiche
Die Oberfläche ist in mehrere Bereiche gegliedert. Zwei davon stellen die Hauptarbeitsumgebungen dar – der „Leuchttisch“ und die „Dunkelkammer“.
Daneben gibt es noch „Tethering“ zur Fernsteuerung von Kameras,[7] „Karte“ zur Georeferenzierung per Ziehen und Ablegen, „Diaschau“ und „Drucken“.
Leuchttisch
Dieser Bereich dient der Bildverwaltung. Bildbestände können in Sammlungen organisiert, mit Dateifiltern sortiert, kategorisiert und bewertet werden.
Zusätzlich sind Werkzeugmodule eingebunden wie ein Metadaten-Editor, sowie ein Verschlagwortungswerkzeug („Tag Editor“).
HDRI-Erzeugung aus Belichtungsreihen und Dynamikkompression sind möglich.
Exporte sind möglich in verschiedene gängige Grafikformate. Neben der Speicherung auf dem eigenen Rechner unterstützt Darktable direkte Exporte zu diversen Onlinediensten und Social-Media-Plattformen.
Exporte sind über Plug-ins erweiterbar. Beispiele sind die Zusammenführung von Belichtungsreihen mit Enfuse oder Panoramaerzeugung mit Hugin.
Dunkelkammer
In der „Dunkelkammer“-Ansicht findet die Bearbeitung einzelner Bilder statt.
Über 60 Funktionsmodule stehen zur Verfügung, unter anderem für Weißabgleich, Entrauschen, Schärfen, Helligkeits- oder Farbkorrekturen.
Die Anwendung der Module ist mit diversen Überblendmodi einstellbar. Auch unterstützt Darktable Maskierungen:
- Gezeichnete Masken (Verläufe, Kreise, Ovale und gezeichnete Flächen und Linien)
- Parametrische Masken, welche auf Bildteile mit bestimmten Eigenschaften Anwendung finden (z. B. nur auf helle oder dunkle Bildbereiche wie sogenannte „Luminanzmasken“ in Photoshop)
Die meisten Module nutzen den Lab-Farbraum.
Darktable unterstützt ICC-Farbprofile[8] sowie Lookup-Tabellen für Farben (CLUT). Es kann mit Lua-Skripts gesteuert werden, um beispielsweise bei bestimmten Ereignissen eine Folge von Anweisungen auszuführen.
Für die Entzerrung von Objektivverzeichnungen können Objektivdaten aus der offenen LensFun-Datenbank eingebunden werden.
Tethering
Dieser Bereich importiert von einer Kamera aufgenommene Bilder per USB-Kabel und verfügt über Aufnahmesteuerungen per Live-View.
Karte
Dieser Bereich dient der Georeferenzierung von Bildern. Es verfügt über eine Weltkarte und kann Geodaten aus Bildern auslesen oder welche zu Bildern hinzufügen.
Darktable nutzt Kartenmaterial von OpenStreetMap.
Diaschau
Die Diaschau spielt alle Bilder der aktuellen Sammlung im Vollbildmodus ab. Dabei sind Bildreihenfolge und Filter einstellbar.
Drucken
Für den Ausdruck sind in diesem Bereich Parameter wie Papierformate oder ICC-Farbprofile einstellbar.
Oberfläche
Die Oberfläche ist auf Deutsch und 20 andere Sprachen übersetzt und hält zu fast allen Funktionen Tooltips bereit.
Die Tastaturkürzel lassen sich anpassen.
Technik
Darktable ist in der Programmiersprache C geschrieben. Die Bedienoberfläche basiert auf GTK+. Bilddaten werden intern mit 32 Bit Farbtiefe berechnet. Berechnungen können mittels OpenCL durch den Grafikprozessor beschleunigt werden. Die Kameraanbindung wird durch gPhoto vermittelt.
Geschichte
Die erste öffentliche Version (0.1) wurde im April 2009 von Johannes Hanika auf SourceForge veröffentlicht. 2011 nahm Darktable am Google Summer of Code teil. Ab Version 1.4 sind handgezeichnete Masken verfügbar. Für Version 1.6 wurde neben vielen anderen Funktionen die macOS-Unterstützung verbessert. Mit der Version 2.4.0 wird seit Dezember 2017 Windows unterstützt.[9]
Weblinks
- Projekthomepage (englisch)
- Bedienungsanleitung (deutsch)
- Quellcode (englisch)
Quellen
- Ralph Altmann, Sascha Steinhoff: Open-Source-Raw-Konverter. Vergleich der Bildqualität. In: c’t Digitale Fotografie. Nr. 2 (März/April). Heise Zeitschriften Verlag GmbH & Co. KG, Hannover 2015, S. 74–93.
- A RAW Feast on the Linux Darktable (Photo Editor). In: Carla Schroder. Abgerufen am 28. April 2012.
- Ник Вейч: Darktable. In: Linux Format, русская редакция. Band 130, Nr. 4, 2010, ISSN 1062-9424, S. 97 (russisch).
Einzelnachweise
- sourceforge.net.
- initial proof-of-concept darktable checkin. basic functionality is there..
- darktable 3.8.0 released.
- ports.su.
- The darktable Open Source Project on Open Hub: Languages Page. In: Open Hub. (abgerufen am 14. Juli 2018).
- The darktable Open Source Project on Open Hub: Languages Page. (abgerufen am 9. September 2018).
- How to Remote Control Your Camera with Darktable on Linux. In: Carla Schroder. Abgerufen am 30. April 2014.
- Darktable For Open-Source Photography. In: Michael Larabel. Abgerufen am 15. März 2012.
- darktable 2.4.0 released. Abgerufen am 28. Dezember 2017.