Daniel Schüßler
Daniel Schüßler (* 1973 in Düsseldorf) ist ein deutscher Theaterregisseur.
Leben und Karriere
Daniel Schüßler absolvierte von 1998 bis 2002 eine Schauspielausbildung am Deutschen Zentrum für Schauspiel und Film, die er 2002 mit der Bühnenreifeprüfung abschloss.
Während seiner Schauspielausbildung übernahm er bereits einige Rollen am Kölner Schauspielhaus unter der Leitung von Günter Krämer.
Nach seiner Schauspielausbildung folgten Engagements an verschiedenen Theatern wie dem Nationaltheater Mannheim, dem Schauspiel Köln, der Oper Bonn, den Schwetzinger Festspielen, dem Landestheater Schleswig-Holstein und bei der katalanischen Aktionstheater-Gruppe La Fura dels Baus.
2004 gründete Daniel Schüßler das Analogtheater in Köln und führt dort in den meisten Projekten Regie. Ein Großteil der Produktionen des Analogtheaters sind Uraufführungen, die in den meister Fällen in kollektiver Autorenschaft mit dem Ensemble entstehen, auf biografischen Befragungen basieren und einen stark performativen Charakter haben. Seine Arbeiten zeichnen sich durch eine interdisziplinäre Ästhetik aus, für die er Künstler aus unterschiedlichen Sparten in den kreativen Prozess einbindet.
Neben seinen Inszenierungen arbeitet Daniel Schüßler als Sprecher, Performer und Schauspieler und realisiert Videoarbeiten in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern.
Seit 2013 übt er verschiedene Lehrtätigkeiten als Dozent im Bereich Schauspiel und performative Darstellungsformen aus. So unterrichtet er als Lehrbeauftragter am Institut für Kunst und Kunsttheorie der Universität zu Köln und an der Theaterakademie Köln.
Seit 2020 betreibt er (unter dem Pseudonym Dan Dinner) den Podcast Ein Knall in der Zeit – Kultur in Zeiten der Corona, in dem unterschiedliche Gesprächspartner zu verschiedenen Kultur- und Subkulturthemen interviewt.
Künstlerische Co-Leitung WOW Performance Festival 2021 – Digital Edition.[1]
Auszeichnungen
- Kurt-Hackenberg-Preis für politisches Theater 2020
- Kölner Theaterpreis 2017 – Beste Inszenierung[2]
- 2. Platz beim Kunst Salon Theaterpreis 2021
- Gewinner Total Recall – Festival des nacherzählten Films 2001[3]
- Preis der Jury – Heidelberger Theatertage – 2010
- Nominierungen für den Kölner Theaterpreis 2008[4], 2012, 2014[5], 2015[6], 2016, 2018, 2020
- Nominierungen für den Kurt-Hackenberg-Preis für politisches Theater 2008[7], 2011[8]
Inszenierungen
- 2020: Geister Ungesehen – Ein fiktionales Biopic über das Mecklenburg-Vorpommersche Demmin (UA) von Daniel Schüßler und Ensemble – Ausgezeichnet mit dem Kurt-Hackenberg-Preis für politisches Theater 2020
- 2019: Die Psychonauten: Rausch von Daniel Schüßler und Ensemble
- 2018: Die Psychonauten: Asche von Konstantin Küspert – Nominiert für den Kölner Theaterpreis 2018
- 2017: Nur Utopien sind noch realistisch – Ein fiktionales Biopic (UA) von Daniel Schüßler und Ensemble – Ausgezeichnet mit dem Kölner Theaterpreis 2017
- 2016: German Ängst – Angst essen Angst auf (UA) von Daniel Schüßler und Ensemble – Nominiert für den Kölner Theaterpreis 2016
- 2016: Büchner von Falk Richter – Diplominszenierung der Theaterakademie Köln
- 2015: Paradisus? – Ein Performance-Stück (UA) von Daniel Schüßler und Emanuele Soavi – Eingeladen zum Festival Tanz.Tausch 2016 in Leipzig und Tanz.Tausch 2015 in Köln
- 2015: Unter Tieren – Ein Menschenversuch (UA) von Daniel Schüßler und Ensemble – Nominiert für den Kölner Theaterpreis 2015, eingeladen zum Festivals Favoriten 2016 in Dortmund und Theaterszene Europa 2016 in Köln
- 2014: Gendertrouble in GerMANy (UA) von Daniel Schüßler und Ensemble – Nominiert für den Kölner Theaterpreis 2014
- 2014: 'Das Göttin-Gen – Eine Stadt heilt sich selbst (UA) von Rolf Baumgart und Daniel Schüßler – In Koproduktion Bonner Tanzcompany bodytalk und Jungen Theater Göttingen
- 2014: Imitations of Life – Eine Schauspielerin spielt sich selbst (UA) von Judith Leiß und Ensemble – Eingeladen zum Kaltstartfestival Hamburg 2014, dem Theaterfestival WEST Off 2014 und dem 100°-Grad-Festival Berlin 2014
- 2013: Being Philotas – Wofür es sich zu sterben lohnt (UA) nach G. E. Lessing von Sandra Röseler und Daniel Schüßler
- 2012: hamlet ist tot.keine schwerkraft von Ewald Palmetshofer
- 2012: Leni Riefenstahl – Die Kölner Prozesse (UA) von Daniel Schüßler und Judith Leiß – Nominiert für den Kölner Theaterpreis 2012 – Eingeladen zum Festival Theaterszene Europa 2012 in der Studiobühne Köln
- 2011: Lulu – Ein deutscher Traum (UA) nach Frank Wedekind – Nominiert für den Kurt-Hackenberg-Preis für politisches Theater 2011 – Eingeladen zum Festivalat.tension#4 in Lärz, Mecklenburg-Vorpommern
- 2010: wohnen.unter glas von Ewald Palmetshofer – Preis der Jury bei den Heidelberger Theatertagen 2010 – eingeladen zum Theaterfestival West off 2010
- 2010: Die Verschwörungspraktiker (UA) von Yoshiko Waki, Rolf Baumgart, Daniel Schüßler – Koproduktion mit der Tanzcompany bodytalk,
- 2009: Die Revolution sind wir – Die Bremer Stadtmusikanten (UA) von Daniel Schüßler und Judith Leiß
- 2008: Die vierte Generation (UA) von Daniel Schüßler und Sandra Röseler, nach R. W. Fassbinder – Nominiert für den Kölner Theaterpreis 2008 – Nominiert für den Kurt-Hackenberg-Preis für politisches Theater 2008
- 2007: Der perfekte Mensch – Woyzeck nach Georg Büchner und Jörgen Leth – Eingeladen mit zehn Vorstellungen zum Theaterstarter Festival in Aachen 2008
- 2007: The Shrine of Schmerz – Wer ist denn jetzt der Puppenspieler (UA) von Daniel Schüßler – Installation und Performance
- 2006: Lulu – Fuck’n’Fiction – The sublime is now (UA) nach Frank Wedekind
- 2005: Fette Männer im Rock von Nicky Silver, Orangerie
- 2004: L+L – Wasted Time – Leonce und Lena nach Georg Büchner, Orangerie
Videoarbeiten
- 2021 – Camping Paraíso** – Über das Sterben – 4K, 48 min, Biopic, Kooperation mit dem Filmemacher Tommy Vella
- 2020 – Geister Ungesehen – HDV, 65 min, Videoeinspieler auf drei Leinwänden, Kooperation mit dem Filmemacher Tommy Vella
- 2013 – Der Pilger, HDV, 20 min, Videoeinspieler auf einer Leinwand, Kooperation mit der Medienkünstlerin Anna Baranowski
- 2013 – Der Guru, HDV, 5.12 min, Videoeinspieler auf einer Leinwand, Videoarbeit für das Theaterprojekt Being Philotas – Wofür es sich zu sterben lohnt
- 2011 – Mörder – Hoffnung der Frauen, Opernchor, HDV, 24 min, Videoinstallation auf 2 Leinwänden, Kooperation mit dem Düsseldorfer Filmemacher Holger Hahn
- 2008 – Der Clown, HDV, 4.30 min, Videoeinspieler auf einer Leinwand, Kooperation mit dem Düsseldorfer Filmemacher Holger Hahn
- 2008 – Reise zum Mars – Aufbruch zu neuen Ufern, HDV, 4.53 min, Videoeinspieler auf einer Leinwand, Kooperation mit dem Düsseldorfer Filmemacher Holger Hahn
- 2007 – Ab in die Ewigkeit, HDV, 3.46 min, Videoeinspieler auf einer Leinwand, Kooperation mit dem Düsseldorfer Filmemacher Holger Hahn, Musikvideo für die Band Kiesgroup
Publikationen
- What is ARTUCATION?, In: Jane Eschment / Hannah Neumann / Aurora Rodonò / Torsten Meyer (Hrsg.): Arts Education in Transition: kopaed-Verlag, Köln 2020, ISBN 978-3-86736-564-2.
- Total Recall - Das Festival des nacherzählten Films / 2 × CD, Compilation / Label Total Recall/ Released Germany 2003, ISBN 978-3-9808870-0-7.
Weblinks
- Daniel Schüßler in der Internet Movie Database (englisch)
- Mitarbeiterseite der Universität zu Köln
- Analogtheater Köln. Homepage des Analogtheaters
Einzelnachweise
- 2021 – WOW Performance-Festival. In: ANALOGTHEATER. 7. Juli 2021, abgerufen am 14. Dezember 2021 (deutsch).
- Daniel Schüßler auf www.nachtkritik.de, Eingesehen am 25. Oktober 2015.
- Total Recall - Das Festival Des Nacherzahlten Films (2003, CD). Abgerufen am 14. Dezember 2021 (englisch).
- Kölner Tanz‐ und Theaterpreise 2008 Die Nominierungen des zweiten Halbjahres. Eingesehen am 25. Oktober 2015.
- 25. Kölner Tanz- und Theaterpreise 2014 - Die Nominierungen des 2. Halbjahres (Memento vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive)., Eingesehen am 25. Oktober 2015.
- Kölner Tanz- und Theaterpreise
- Kurt-Hackenberg-Preis - Preisträger 2008 und Nominierungen (Memento vom 24. März 2016 im Internet Archive). Eingesehen am 25. Oktober 2015.
- Kurt-Hackenberg-Preis 2011: Preisträger und Nominierte (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive). Eingesehen am 25. Oktober 2015.