Daniel Rottmann
Daniel Rottmann (* 21. Oktober 1969 in Lübeck-Travemünde) ist ein deutscher evangelischer Theologe und Politiker der Alternative für Deutschland (ehemals PBC, ehemals AUF – Partei). Von 2016 bis 2021 war er Abgeordneter im Landtag von Baden-Württemberg.
Leben
Daniel Rottmann wuchs in Freudenstadt im Schwarzwald auf. Seinen Wehrdienst leistete er als Sanitäter in Stetten am kalten Markt und Calw ab. Er studierte evangelische Theologie am Theologischen Seminar Ewersbach der Freien evangelischen Gemeinden (FeG). In Hamburg absolvierte er sein Vikariat. Im Jahre 1998 begann er seine Ausbildung zum Buchhändler und arbeitete dann fünf Jahre lang als Filialleiter. Nach Ulm kam Daniel Rottmann 2013 als stellvertretender Filialleiter bei der Buchhandelskette Gondrom. Zuletzt arbeitet er im Lebensmitteleinzelhandel.[1][2]
Politik
Bevor Rottmann Mitglied der Alternative für Deutschland wurde, engagierte er sich bei den christlichen Kleinparteien Partei Bibeltreuer Christen (PBC) und AUF – Partei für Arbeit, Umwelt und Familie.[3] 1996 bis 1997 war er stellvertretender Landesvorsitzender der PBC in Hamburg sowie deren Wahlkampfkoordinator. Ein Jahr später wurde er stellvertretender Landesvorsitzender der PBC in Schleswig-Holstein und blieb dies bis 2002. 2008 gehörte er zu den Gründern der Partei AUF – Partei für Arbeit, Umwelt und Familie. Er wurde auch hier Stellvertretender Landesvorsitzender in Schleswig-Holstein. 2012 wurde Rottmann Beisitzer im Bundesvorstand von AUF. Im Mai 2014 trat er in die AfD ein.[4]
Als AfD-Kandidat wurde Rottmann bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg 2016 mit 15,9 Prozent der Stimmen im Wahlkreis Ehingen in den Landtag von Baden-Württemberg gewählt.[5] Dort war Rottmann Vorsitzender des Wahlprüfungsausschusses[6] und Mitglied im Petitionsausschuss.[7]
Einem breiteren Publikum wurde Rottmann im Juni 2016 durch seine Aktion im Landtag von Baden-Württemberg bekannt, dem wegen Antisemitismusvorwürfen umstrittenen Fraktionskollegen Wolfgang Gedeon in einem T-Shirt mit der Aufschrift „I love Israel“ die Hand zu reichen.[8] Während der Fraktionsspaltung von Juli bis Oktober 2016 gehörte Rottmann der Alternative für Baden-Württemberg (ABW) um Jörg Meuthen an.
Bei der Landtagswahl 2021 wechselte er den Wahlkreis und trat für die AfD im Wahlkreis Freiburg I an, verfehlte jedoch den Wiedereinzug in den Landtag.
Positionen
Im Landtagswahlkampf setzte Rottmann drei Themenschwerpunkte, erstens die Flüchtlingspolitik, zweitens den baden-württembergischen „Bildungsplan 2016“ und drittens die Energiewende mit einer jeweils kritischen Positionierung.[9] Zur Flüchtlingspolitik sagte Rottmann der Stuttgarter Zeitung vor seiner Wahl, dass man momentan die Grenzen schließen müsse, da der „Massenansturm“ ansonsten noch anwachsen könne.[2]
Weblinks
Literatur
- Lucius Teidelbaum (2018): Die christliche Rechte in Deutschland. Strukturen, Feindbilder, Allianzen. Unrast Verlag, Stuttgart. 2018. ISBN 978-3-89771-142-6
Einzelnachweise
- Matthias Stelzer: AfD-Kandidat Daniel Rottmann: Immer das präsenteste Thema. Südwest Presse. 1. März 2016, abgerufen am 24. März 2016.
- Julia Bosch, Dieter Fuchs, Knut Krohn, Oliver im Masche: Landtagswahl Baden-Württemberg. Die Kandidaten aus Ulm, Eppingen, Kehl und Calw. Stuttgarter Zeitung. 18. März 2016, abgerufen am 24. März 2016.
- »Christen in der AfD«. In: der rechte rand. Abgerufen am 12. März 2020 (englisch).
- Landtag Baden Württemberg - Rottmann. Abgerufen am 12. März 2020.
- Gewählte Bewerberinnen und Bewerber, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, abgerufen am 14. März 2016.
- Landtag Baden-Württemberg, Pressestab: Konstituierung der Landtagsausschüsse Teil II. In: Pressemitteilung. Landtag Baden-Württemberg, 23. Juni 2016, abgerufen am 10. August 2016.
- Rottmann, Daniel. (Nicht mehr online verfügbar.) In: www.landtag-bw.de. Landtag Baden-Württemberg, archiviert vom Original am 11. August 2016; abgerufen am 10. August 2016 (undatiert). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Arnold Rieger: Turbulente Debatte: „Schlimmer als in der Nazizeit“. In: Stuttgarter Zeitung / dpa. -, 9. Juni 2016, abgerufen am 10. August 2016.
- Matthias Stelzer: „Immer das präsenteste Thema“. In: Südwest-Presse. -, 1. März 2016, abgerufen am 10. August 2016.