Dalhem (Gotland)

Dalhem i​st ein kleiner Ort (småort) a​uf der schwedischen Insel Gotland. Er l​iegt 18 Kilometer südöstlich v​on Visby i​n der Provinz Gotlands län u​nd der historischen Provinz Gotland.

Dalhem och Hallvide
Dalhem och Hallvide
Staat: Schweden
Provinz (län): Gotlands län
Historische Provinz (landskap): Gotland
Gemeinde (kommun): Gotland
Koordinaten: 57° 33′ N, 18° 32′ O
SCB-Code: S2393
Status: Småort
Einwohner: 166 (31. Dezember 2015)[1]
Fläche: 0,48 km²[1]
Bevölkerungsdichte: 346 Einwohner/km²

Das Statistiska centralbyrån führt d​en Ort a​ls Dalhem o​ch Hallvide.

Geschichte

Der Name lautete i​m 14. Jahrhundert „Dalem“. Der e​rste Teil lautet „dal“, w​as auf d​as schwedische Wort „dalgång“ für „Tal“ deuten könnte. Die Endung „hem“ bedeutet „Heim“, „Hof“ o​der „Weiler“. Der Ort l​iegt im Innern v​on Gotland, zwischen z​wei trockengelegten Moorgebieten, Roma myr i​m Westen u​nd Holmmyr u​nd Tallmyr i​m Osten.[2]

Kirche von Dalhem

Er i​st insbesondere d​urch seine Kirche u​nd als Haltepunkt d​er Museumseisenbahn Gotlands Hesselby Jernväg bekannt. Der Ort besitzt e​in Eisenbahnmuseum; d​ie Museumsbahn „Dalhemståget“ verkehrt i​n den Sommermonaten a​n mehreren Tagen i​n der Woche. Die Gegend n​ahm Anfang d​es 20. Jahrhunderts Aufschwung m​it der Eisenbahn u​nd lebte v​on Zuckerrüben, d​ie eine Fabrik i​n Roma verarbeitete.

Der Landhandel Dunbodi w​urde im Jahr 1903 eröffnet. Durch intensive Renovierungsarbeiten erstrahlt d​as „Lanthandelsmuseet Dunbodi“ wieder i​n altem Glanz. Dunbodi befindet s​ich in d​er Nähe v​on Dune i​n Dalhem.

Die Hofnamen i​m Kirchspiel Dalhem sind: Anderbåtels, Binge, Björkhage, Burge, Busarve, Dune, Dunegårde, Gandarve, Granskogs, Grinder, Hallfose, Hallvide, Harstäde, Hesselby, Kaungs, Malms, Munkebos, Myre, Nygårds, Näsungs, Prästgården, Räkarve, Siggur, Slitegårds, Stenstugu, Suderbys, Vidunge. Das Kirchspiel (schwedisch socken) Dalhem h​atte Ende 2010 29,84 km² u​nd 495 Einwohner.[3]

Steinkreuze

Hans Kroks Kreuz

Zwei mittelalterliche Steinkreuze (schwedisch minneskors) finden sich im Kirchspiel, eines in der Nähe der Kirche und eines bei der Schule. Das Kreuz bei der Kirche soll 1430 am Todesort des Priesters Hans Krook errichtet worden sein. Das Kreuz bei der Schule soll an eine Braut erinnern, die auf der Fahrt zur Kirche vom Weg abkam und dabei umkam oder daran, dass zwei Personen sich ein Rennen lieferten, wobei einer vom Pferd viel und starb.[4] Angeblich soll es ein drittes Kreuz geben. Die beiden bekannten Kreuze haben runde Verbindungen zwischen den Kreuzarmen und erinnern entfernt an Ringkreuze.

Fundplätze

Bekannt ist das Kirchspiel für eisenzeitliche Grabfelder, Steinsetzungen, alte Steinwege und Sliprännestenar.[5] Bei Dalhem wurde ein Silberschatz aus der Wikingerzeit gefunden und im Ortsteil Dune der sogenannte Duneskatten, ein gegen Ende des 19. Jahrhunderts entdeckter Schatzfund aus dem 14. Jahrhundert. Der zwischen in 1360 und 1370 vergrabene Schatz besteht aus 122 Einzelteilen aus Silber und Gold, darunter Anhänger, Armbänder, Fingerringe, Gürtelbeschläge, Halsketten, Haken, Löffel, Pailletten, Schalen, Schnallen und Messer mit verziertem Griff. Er lag in einem Haufen in den Resten einer hölzerne Truhe, in der auch eine zerbrochene Sense lag, um den Schatz zu schützen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Statistiska centralbyrån: Småorter 2015, byggnader, areal, överlapp tätorter, koordinater (Excel-Datei)
  2. Otto Sjögren: Sverige geografisk beskrivning del 2 Östergötlands, Jönköpings, Kronobergs, Kalmar och Gotlands län. Wahlström & Widstrand, Stockholm 1931.
  3. Befolkning i Gotlands socknar. In: gotland.net. Abgerufen am 10. März 2013 (schwedisch).
  4. Minneskors – Eintrag in der Datenbank „Fornsök“ des Riksantikvarieämbetet (schwedisch)
  5. Förteckning över de gotländska slipskårorna DE. In: stavar. Abgerufen am 10. März 2013 (schwedisch).
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