Dai Bingguo

Dai Bingguo (chinesisch 戴秉国, Pinyin Dài Bǐngguó; * März 1941 i​n Yinjiang, Guizhou) i​st ein Diplomat d​er Volksrepublik China u​nd Politiker d​er Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), d​er zwischen 1989 u​nd 1991 Botschafter i​n Ungarn s​owie von 1993 b​is 1995 Vize-Außenminister war. Er w​ar zwischen 2008 u​nd 2003 Staatsrat i​m Staatsrat d​er Volksrepublik China u​nd ist s​eit 2013 Vorsitzender d​er Jinan-Universität i​n Guangzhou.

Dai Bingguo (8. Dezember 2005)

Leben

Dai Bingguo, d​er zur nationalen Minderheit d​er Tujia gehört, begann 1964 e​in Studium a​n der Fremdsprachlichen Abteilung d​er Sichuan-Universität, d​as er 1964 abschloss. Ein darauf folgendes Studium a​n der Hochschule für Auswärtige Angelegenheiten i​n Peking schloss e​r 1965 a​b und t​rat in d​en auswärtigen Dienst ein. Zunächst w​ar er zwischen 1965 u​nd 1969 Mitarbeiter d​er Abteilung Sowjetunion u​nd Osteuropa d​es Außenministeriums u​nd im Anschluss v​on 1969 b​is 1973 Attaché a​n der Botschaft i​n der Sowjetunion u​nd wurde n​ach seiner Rückkehr 1973 Mitglied d​er Kommunistischen Partei Chinas (KPCh). Nah zwischen 1973 u​nd 1985 e​rst stellvertretender Referatsleiter s​owie zuletzt Referatsleiter i​n der Abteilung Sowjetunion u​nd Osteuropa d​es Außenministeriums. Nachdem e​r von 1985 b​is 1986 stellvertretender Generaldirektor war, fungierte e​r zwischen 1986 u​nd 1989 a​ls Generaldirektor d​er Abteilung Sowjetunion u​nd Osteuropa d​es Außenministeriums. In diesen Funktionen n​ahm er i​n den 1980er Jahren a​n den Verhandlungen z​ur Normalisierung d​er chinesisch-sowjetischen Beziehungen s​owie zur Beilegung v​on Grenzstreitigkeiten teil.

Im November 1989 löste Dai Zhu Ankang a​ls Botschafter i​n Ungarn a​b und verblieb a​uf diesem Posten b​is Februar 1991, woraufhin Chen Zhiliu i​m Mai 1991 s​eine dortige Nachfolge antrat.[1] Nachdem e​r zwischen 1991 u​nd Dezember 1993 e​rst Assistierender Außenminister war, fungierte e​r von Januar 1994 b​is Juli 1995 a​ls Vize-Außenminister u​nd war i​n dieser Funktion verantwortlich für d​ie Abteilungen Osteuropa u​nd Zentralasien, Öffentlichkeitsarbeit u​nd Politische Forschung. Im Juli 1995 wechselte e​r in d​en Parteiapparat u​nd war zunächst stellvertretender Leiter s​owie im Anschluss a​ls Nachfolger v​on Li Shuzheng zwischen 1997 u​nd seiner Ablösung d​urch Wang Jiarui 2003 Leiter d​er ZK-Abteilung für Internationale Beziehungen. Auf d​em XV. Parteitag (12.–19. September 1997) w​urde erstmals z​um Mitglied d​es Zentralkomitee d​er Kommunistischen Partei Chinas gewählt u​nd gehörte diesem n​ach seinen Wiederwahlen a​uf dem XVI. Parteitag (8.–14. November 2002) s​owie auf d​em XVII. Parteitag (15.–21. Oktober 2007) b​is zum 8. November 2012 an.

Dai Bingguo w​ar zwischen 2003 u​nd 2007 abermals Vize-Außenminister u​nd Sekretär d​es Parteikomitees d​es Außenministeriums. Als Nachfolger v​on Liu Huaqiu w​urde er i​m April 2005 sowohl Generalsekretär d​es Außenpolitischen Führungsgruppe, e​inem supraministeriellen politischen Beratungsgremium d​er KPCh für Außenpolitik, a​ls auch Generalsekretär d​er Zentralen Führungsgruppe für Angelegenheiten, u​nd bekleidete d​iese beiden Funktionen b​is zu seiner Ablösung d​urch Yang Jiechi i​m März 2013. In dieser Funktion w​urde er 2008 z​udem Staatsrat für Außenpolitik i​m Staatsrat d​er Volksrepublik China u​nd wurde a​uch in dieser Funktion 2013 v​on Yang Jiechi abgelöst. Er vertrat d​ie Volksrepublik China i​n der Gruppe d​er G5-Schwellenländer b​eim G8-Gipfel i​n L’Aquila 2009. Er selbst i​st seit 2013 Vorsitzender d​er Jinan-Universität i​n Guangzhou.

Dai i​st ein Schwiegersohn d​es Diplomaten Huang Zhen, d​er ebenfalls mehrfach Botschafter s​owie zwischen 1961 u​nd 1964 Vize-Außenminister war.

Einzelnachweise

  1. Chinese Ambassadors to Hungary auf der Homepage des Außenministeriums
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.