Cytophagales
Die Cytophagales sind eine Ordnung von Bakterien. Sie sind die einzige Ordnung der Klasse der Cytophagia. Der Name ist abgeleitet von dem griechischen Wort cytos (Behälter, im biologischen Sinne Zelle) und dem griechischen Verb phagein (essen).
Cytophagales | ||||||||
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Systematik | ||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Klasse | ||||||||
Cytophagia | ||||||||
Nakagawa 2012 | ||||||||
Wissenschaftlicher Name der Ordnung | ||||||||
Cytophagales | ||||||||
Leadbetter 1974 |
Erscheinungsbild
Der Gram-Test ist negativ. Die Zellen sind lange Stäbchen in einer Größe von 0,3–0,5 µm × 2–10 µm. Die Mehrzahl ist motil durch gleitende Bewegung. Sporen werden nicht gebildet. Die Kolonien sind meist gelb, orange, rosa, oder rot gefärbt. Als Pigmente können, je nach Art, Carotinoide und Flexirubin gebildet werden. Einige Arten sind psychrophil.
Stoffwechsel
Das Wachstum ist meist aerob, einige sind mikroaerob, das heißt, sie benötigen nur geringe Konzentrationen von Sauerstoff, oder glänzlich anaerob. Alle Arten sind chemo-organotroph. Der Stoffwechsel ist die Atmung, wenige Arten können die Fermentation von Glucose nutzen. Hierzu zählt zum Beispiel Flammeovirga aprica. Die meisten Mitglieder der Ordnung können verschiedene organische Makromoleküle für den Stoffwechsel nutzen. Hierzu zählen z. B. Proteine wie Casein und Gelatine, Lipide, Aesculin, Stärke, Pektine, Agar und andere. Einige Arten können auch Cellulose zersetzen und sind wichtige Bakterien im Boden von Bedeutung für den Stoffkreislauf im Ökosystem.
Systematik
Die Ordnung Cytophagales wurde von Edward R. Leadbetter 1974[1] eingeführt. Zu diesem Zeitpunkt bestand sie aus drei Familien: Cytophagaceae, Flavobacteriaceae und Bacteroidaceae und einige nicht näher klassifizierten Gattungen. Die Flavobacteriaceae wird nun zu der Klasse Flavobacteriia, die Bacteroidaceae zu Bacteroidia gestellt. Aufgrund von DNA-Sequenzen besteht die Ordnung nun aus folgenden Familien:[2]
- Bernardetiaceae Hahnke et al. 2017
- Catalimonadaceae Choi et al. 2013
- Cyclobacteriaceae Nedashkovskaya and Ludwig 2012
- Cytophagaceae Stanier 1940
- Flammeovirgaceae Yoon et al. 2011
- Microscillaceae Hahnke et al. 2017
- Mooreiaceae Choi et al. 2013
- Persicobacteraceae Munoz et al. 2016
- Thermonemataceae Munoz et al. 2016
Die ehemals hier geführte Familie Rhodothermaceae wurde im Jahre 2016 in ein neues Phylum, den Rhodothermaeota, gestellt.[3]
Einzelnachweise
- Hans Reichenbach: Order II. Cytophagales nomen novum. In: Bergey’s Manual of Determinative Bacteriology. 8. Auflage. Springer, New York 1974, S. 99–122.
- Systematik nach J. P. Euzéby: List of Prokaryotic names with Standing in Nomenclature (LPSN) (Stand: 16. Januar 2019)
- Raul Munoz, Ramon Rosselló-Móra, Rudolf Amann:
- Revised phylogeny of Bacteroidetes and proposal of sixteen new taxa and two new combinations including Rhodothermaeota phyl. nov. In: Systematic and Applied Microbiology
Literatur
- Noel R. Krieg u. a.: The Bacteroidetes, Spirochaetes, Tenericutes (Mollicutes), Acidobacteria, Fibrobacteres, Fusobacteria, Dictyoglomi, Gemmatimonadetes, Lentisphaerae, Verrucomicrobia, Chlamydiae, and Planctomycetes (= Bergey’s Manual of Systematic Bacteriology. Band 4). 2. Auflage. Springer, New York 2010, ISBN 978-0-387-68572-4, S. 370 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).