Crossroads (Südafrika)
Crossroads ist ein Stadtteil der City of Cape Town Metropolitan Municipality in der südafrikanischen Provinz Westkap. Er wurde in den 1970er Jahren in der Zeit der Apartheid als informelle Siedlung von Schwarzen gegründet.
Crossroads | |||
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Koordinaten | 33° 59′ 41″ S, 18° 35′ 51″ O | ||
Basisdaten | |||
Staat | Südafrika | ||
Westkap | |||
Metropole | City of Cape Town Metropolitan Municipality | ||
Höhe | 41 m | ||
Fläche | 2,4 km² | ||
Einwohner | 36.043 (2011) | ||
Dichte | 15.337,4 Ew./km² | ||
Gründung | 1970er Jahre | ||
Luftaufnahme von Crossroads |
Geographie
Crossroads liegt rund 17 Kilometer südöstlich des Kapstädter Stadtzentrums. 2011 lebten dort auf 2,35 Quadratkilometern 36.043 Menschen.[1] Die Grundfläche des Stadtteils ist ein Dreieck. Er grenzt im Norden an den Flughafen Kapstadt, im Westen an Nyanga, im Nordwesten an Gugulethu. Südlich des eigentlichen Nyanga schließt sich New Crossroads an, das auch zu Nyanga gehört. Südlich von Crossroads liegt ein Industriegebiet. Der Stadtteil gehört zu den Cape Flats.
Geschichte
Crossroads entstand in den 1970er Jahren als Hüttensiedlung, nachdem Arbeiter auf einer nahegelegenen Farm aufgefordert worden waren, sich an einer Straßenkreuzung (englisch „Crossroads“) in den Cape Flats niederzulassen. 1975 wurden die Bewohner aufgefordert, das Gebiet zu verlassen und in das abgelegenere Khayelitsha zu ziehen. Der Befehl wurde aber nicht befolgt, da sich mehrere, teils von Frauen geführte Gruppen dagegen gewandt hatten, darunter Black Sash.[2] 1977 lebten bereits rund 18.000 Menschen in dem Township.[2] 1978 wurde Crossroads zum emergency camp („Notlager“) erklärt, so dass die Stadtverwaltung das Township erhalten musste.[2] Die umliegenden, schnell wachsenden informellen Siedlungen wurden dagegen zerstört.[3] Viele Bewohner suchten in Crossroads Schutz. Bei einer Razzia im September 1978 wurden 900 Menschen in Crossroads verhaftet, die sich dort nicht aufhalten durften.[3] Gegen solche behördlichen Übergriffe gründeten Bewohner ein Joint Action Committee (etwa: „Vereinigtes Aktionskomitee“), in dem erneut viele Frauen aktiv waren.[3]
Am 18. Februar 1985 kam es in Crossroads zu Unruhen mit acht Toten, die auf die umliegenden Stadtteile ausbreiteten.[4] Einige Einwohner hatten sich gegen den wachsenden Einfluss der oppositionellen United Democratic Front (UDF) gewandt und die Organisation Witdoeke (etwa: „Weißtücher“) gegründet, die mit der südafrikanischen Polizei und Armee kollaborierte, um die UDF zu unterdrücken.[2][3] Die Witdoeke griffen vom 25. Mai bis 12. Juni 1986 Crossroads und benachbarte Townships an und setzten zahlreiche Hüttensiedlungen in Brand, so dass 60.000 Menschen obdachlos wurden.[4] In den späten 1980er Jahren wurden viele Witdoeke als kitskonstabels bei der Polizei angestellt.[4]
1986 wurde die Nichtregierungsorganisation Development Action Group (DAG) gegründet.[5] Ziel war die Verbesserung der Wohnsituation. Unter anderem arbeitete die spätere Bürgermeisterin von Kapstadt und stellvertretende Präsidentin der Nationalversammlung, Nomaindia Mfeketo, für die DAG.[6]
Wirtschaft und Verkehr
Crossroads dient seit seinem Bestehen als Wohnsiedlung.
Die Nationalstraße N2 führt nördlich an Crossroads vorbei. Den Abschluss nach Westen bildet der M18, nach Süden der M9.
Persönlichkeiten
- Nomaindia Mfeketo (* 1952), südafrikanische Politikerin, lebte in Crossroads
Weblinks
Einzelnachweise
- Volkszählung 2011 (englisch), abgerufen am 20. Dezember 2013
- Apartheid Shanty Towns in Cape Town bei capetown.at (englisch), abgerufen am 20. Dezember 2013
- Cape Town the Segregated city bei sahistory.org.za (englisch), abgerufen am 20. Dezember 2013
- Geschichte Crossroads zur Apartheidzeit bei africanhistory.about.com (englisch), abgerufen am 21. Dezember 2013
- Website der DAG (englisch), abgerufen am 20. Dezember 2013
- Lebenslauf Mfeketos (Memento vom 24. Dezember 2012 im Webarchiv archive.today) (englisch)