Courtney Pine
Courtney Pine CBE (* 18. März 1964 in London) ist ein britischer Jazz-Saxophonist. Seine Hauptinstrumente sind Sopran- und Tenorsaxophon, aber vor allem auf den jüngeren Aufnahmen ist er auf der gesamten Saxophonfamilie sowie auf Klarinette, Bassklarinette, Querflöten und Keyboard zu hören.
Leben und Wirken
Courtney Pine sorgte bereits mit Erscheinen seines Debüt-Albums Journey to the Urge Within für Aufsehen in der Londoner Jazz-Szene. Mit seinem energiegeladenen Spiel erreicht Courtney Pine eine große Fangemeinde. Eine seiner Spezialitäten ist das circular breathing, eine Atemtechnik, bei der die Atmung während des Spiels erfolgt, ohne dass der Ton abbricht. Er selbst nennt als Vorbild Sonny Rollins, doch kann man auf seinem Album Modern Day Jazz Stories auch Einflüsse von John Coltrane erkennen.
Pine wurde in Mitteleuropa zunächst auf Tourneen von Harry Beckett und Chris McGregor bekannt. Er ist kein Purist, sondern ein flexibler Musiker, der erfolgreich traditionelle Jazzspielweise mit zeitgenössischen Stilen wie Drum and Bass und Garage House verquickt. Auf seinen Konzerten finden sich neben der klassischen Band auch DJs und Sound-Programmierer auf der Bühne. Zum Thema Purismus sagte Courtney Pine während eines Konzertes 1998 in Nimwegen, Niederlande sinngemäß: „Dies ist 1998, nicht 1948, darum spielen wir den Jazz so wie man 1998 Musik macht und nicht mehr wie es 1948 war.“
Trotzdem sind die frühen Platten Courtney Pines (wie bei vielen jungen Saxophonisten) fest in der Mainstream-Spielweise verankert und das Repertoire besteht zu einem großen Teil aus Jazz-Standards. Ein deutlicher Umbruch ist mit Modern Day Jazz Stories zu verzeichnen. Hier werden erstmals DJs, MCs, und umfangreiche Samplings und andere elektronische Techniken verwendet. Die späteren Aufnahmen Pines (und Remixes davon) sind auch in den Clubs zu hören. Pine ist außerdem als Gast bei Jazz-Fusionsprojekten zu hören, beispielsweise Jazzmatazz.
Courtney Pine erhielt 2004 die Ehrendoktorwürde von der University of Westminster und 2010 eine weitere von der University of Southampton.
Aufnahmen (Auswahl)
- Courtney Pine – Journey to the Urge Within (1986, UK: Silber)[1]
- Courtney Pine – The Vision’s Tale (1990)
- Trevor Jones & Courtney Pine – Angel Heart (Filmmusik)(1990)
- Courtney Pine – Destiny's Song + Image of Pursuance (1990)
- Courtney Pine – Within the Realms of Our Dream (1991)
- Courtney Pine – Closer to Home (1992)
- Courtney Pine – To the Eyes of Creation (1993)
- Jazzmatazz – Vol. I (1993)
- Courtney Pine – Modern Day Jazz Stories (1996)
- Jazzmatazz – The New Reality (1996)
- Courtney Pine – Underground (1997)
- Various Artists – Another Story (Remixes von Courtney Pine-Originals, u. a. 4hero (1998))
- Courtney Pine – Back in the Day (2000)
- Courtney Pine – Devotion (2004)
- Courtney Pine – Resistance (2005)
- Courtney Pine – Black Notes from the Deep (2017)
Lexikalische Anmerkungen
- Ian Carr, Digby Fairweather, Brian Priestley: Rough Guide Jazz. Der ultimative Führer zum Jazz. 1800 Bands und Künstler von den Anfängen bis heute. 2., erweiterte und aktualisierte Auflage. Metzler, Stuttgart/Weimar 2004, ISBN 3-476-01892-X.