Cosima von Bonin
Cosima von Bonin (* 1962 in Mombasa, Kenia) ist eine deutsche Künstlerin. Sie lebt und arbeitet in Köln. Von Bonin erschafft Konzeptkunst und arbeitet u. a. mit Textilien, Filmen, Installationen und sozialen Beziehungen.
Leben
Cosima von Bonins Vater war Shippingmanager in der Zementindustrie. 1967 zog die Familie nach Salzburg. Ab 1988 studierte sie ein Jahr bei Werner Büttner in Hamburg, „doch ihre eigentliche Bildung, wie sie sagt, erhielt sie bei der Buchhandlung Walther König“ in Köln.[1]
Von Bonin ist seit 1992 mit dem deutschen Künstler Michael Krebber verheiratet, welchen sie über Martin Kippenberger, dessen Assistent Krebber damals war, kennenlernte.
Seit 2000 steht von Bonin in Kontakt mit dem deutschen Musiker Dirk von Lowtzow und arbeitet des Öfteren mit diesem zusammen. So kommt es auch hin und wieder zu Wechselwirkungen zwischen von Bonins Arbeit und der von Lowtzows, etwa wenn von Bonin eine ihrer Ausstellungen nach dem Tocotronic-Song Wir sind viele benennt. Von Lowtzow verfasst Pressetexte für von Bonins Ausstellungen.[2]
Seit etwa 2009 arbeitet von Bonin auch mit dem deutschen Musiker Moritz von Oswald zusammen. Unter anderem ist von Bonin verantwortlich für die Coverartworks seiner drei auf dem Label Honest Jon's erschienenen Alben und verwendet seine Musik in ihren Ausstellungen.
Ihre letzten Ausstellungen The Fatigue Empire und The Lazy Susan Series sind als Lob auf die Erschöpfung in einer Gesellschaft, die von Leistungsdruck geprägt ist, zu verstehen.
Als Einflüsse bzw. Künstler, die sie sehr schätzt, nennt Cosima von Bonin: Marcel Broodthaers, André Cadere, Cady Noland, Isa Genzken, Michael Clark, Jacques Tati, George A. Romero.[3]
Von Bonin hat einen Lehrauftrag an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg, nachdem sie dort zuvor Gastprofessuren gehalten hat.[4]
Ausstellungen
Einzelausstellungen
- 1995: Hast du heute Zeit – ich aber nicht, Künstlerhaus Stuttgart
- 1999: Löwe im Bonsaiwald, Palais Attens, Steirischer Herbst 98, Graz
- 1999: Wyoming, Kunsthalle St. Gallen
- 2000: The Cousins, Kunstverein Braunschweig
- 2000: Rabbit at Rest, Ursula Blickle Stiftung, Wien
- 2001: Bruder Poul sticht in See, Kunstverein in Hamburg
- 2002: Fondorientierte Ausstattung, Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum Graz
- 2004: Driving will be taken over by women. Zwei Positionen auf einmal. Kölnischer Kunstverein[5]
- 2006: Relax, it's only a ghost, Friedrich Petzel Gallery New York
- 2007: Roger and Out. Fat female forty fade. Museum of Contemporary Art, Los Angeles[6]
- 2010: The Fatigue Empire, Kunsthaus Bregenz[7]
- 2010–2012: Cosima von Bonin's Cut! Cut! Cut!. Loop #04, a Rotating Exhibition, Museum Ludwig
- 2014: Hippies use side door. Das Jahr 2014 hat ein Rad ab. Kuratorin Karola Kraus, MUMOK Wien[8]
- 2016/17: Who's Exploiting Who in the Deep Sea?, SculptureCenter, Long Island City
Gruppenausstellungen
- 1995: Das 1. Grazer Fächerfest, Graz
- 1996: Heetz, Nowak, Rehberger, Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach
- 1997: NowHere, Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk
- 1997: Glockengeschrei nach Deutz.[9]; v. Bonin: Beiträgerin, Mit-Hg.
- 1999: German Open, Kunstmuseum Wolfsburg
- 2006: Make Your Own Life – Artists In and Out of Cologne, ICA-Institute of Contemporary Art, Philadelphia
- 2007: documenta 12, Kassel
- 2017: (zusammen mit Tom Burr) Westfälischer Kunstverein, Münster[10]
- 2019: Hyper! A Journey into Art and Music. Deichtorhallen Hamburg, durch HFBK (Frühjahr/Sommer)
Weblinks
- Literatur von und über Cosima von Bonin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Materialien von und über Cosima von Bonin im documenta-Archiv
- Galerie Neu, Berlin, Arbeiten von Cosima von Bonin
- Galerie Friedrich Petzel, New York Biographie, Bibliographie und Arbeiten von Cosima von Bonin
- Cosima von Bonin auf kunstaspekte.de
- OCLC 845800439 The fatigue empire. Das Internationale Wollsekretariat, Kunsthaus Bregenz 2010, Übers. Sonja Finck
Einzelnachweise
- Eintrag "Bonin, Cosima von" in Munzinger Online/Personen - Internationales Biographisches Archiv
- Archivlink (Memento vom 15. Juli 2011 im Internet Archive) (abgerufen 7. April 2012)
- Spex #337 (März/April 2012): "Der Vampir von Köln agiert im Loop. Interview mit Cosima von Bonin." S. 66ff.
- HFBK Hamburg, über Annette Kelm: Von 1998 bis 2004 studierte sie an der HFBK Hamburg, bei Wolfgang Tillmanns, Wiebke Siem, Cosima von Bonin und Stephan Dillemuth.
- Verlag Walther König
- Verlag Walther König
- Besprechung der Ausstellung, von Hans-Joachim Müller, Die Welt, 29. August 2010
- Verlag Walther König
- Verlag Walther König
- Cosima von Bonin+Tom Burr „Benz Bonin Burr“ 10. Juni-1. Oktober 2017, westfaelischer-kunstverein.de, abgerufen 23. Juni 2021