Colombo Max

Colombo Max (* 10. Mai 1877 i​n München; † 5. September 1970 i​n Ammerland; eigentlich Columbus Josef Max) w​ar ein deutscher Maler.

Leben

Max war der Sohn des Historienmalers Gabriel von Max und Schüler von Gabriel von Hackl und Wilhelm von Diez an der Münchner Kunstakademie, sowie von Anton Ažbe an dessen privater Kunstschule. Als Mitglied der „Königlich Privilegierten Münchener Künstlergenossenschaft“ erhielt er ab 1912 Gelegenheit, bei den Jahresausstellungen im Glaspalast seine Werke der Öffentlichkeit zu präsentieren. Den progressiven Künstlervereinigungen seiner Zeit, die der Bevormundung durch Akademie und „Künstlergenossenschaft“ zum Teil kritisch-provokativ gegenüberstanden, blieb er mit seinem älteren Bruder Corneille Max fern. Die Brüder zählen nicht zu jener Avantgarde, ihr schaffen mutet aus heutiger Sicht stilistisch und ikonografisch eher konservativ an. Colombos künstlerisch konservativ-naturalistischer Stil in Grafik und Malerei sowie sein bodenständiges Schaffen in meist ländlicher Zurückgezogenheit unterstreichen diesen Eindruck.

Die Traumata d​es Ersten Weltkriegs s​owie der nachfolgende Wandel fanden i​m Schaffen Colombos e​inen sichtbaren Niederschlag: Er zeichnete i​n den 1920er Jahren a​ls dezidierter Pazifist u​nter dem Motto „Nie wieder Krieg“ Postkartenentwürfe für d​en Friedensbund d​er Kriegsteilnehmer. Manche seiner naturalistischen Werke d​er Zwischenkriegszeit spiegeln d​en Zeitgeist e​ines optimistischen Neuanfangs wider, andere zeugen a​ber vor a​llem von seiner aufmerksam beobachtenden Naturverbundenheit. Mit d​em „Selbstbildnis m​it Rautenfahne u​nd Kruzifix“ o​der dem „Gruppenbildnis d​er Weißen Rose“ formulierte Colombo Max s​eine Kritik a​n der Politik d​es Dritten Reichs.

Sein Adoptivsohn, d​er Arzt Dr. med. Thomas Max, w​urde 1945 a​ls Mitglied d​er Freiheitsaktion Bayern v​om örtlichen Volkssturmführer Friedrich Ehrlicher i​n Grünwald a​uf offener Straße erschossen.[1]

Werke

Literatur

  • Willy Oskar Dreßler (Hrsg.): Dresslers Kunsthandbuch. 9. Ausgabe, Band 2, Berlin 1930.
  • Die Malerbrüder aus Ammerland. Corneille und Colombo Max. (Katalog zur Ausstellung des Schutzverbandes für das Ostufer des Starnberger Sees e.V. im Pfarrsaal der katholischen Kirche Maria Himmelfahrt in Münsing, 15. bis 30. Januar 2011) o. O. 2011.

Film

  • Percy Adlon: Im Haus des Affenmalers Gabriel Max. (1980)

Einzelnachweise

  1. Gedenken an Dr. Thomas Max. In: Wochenanzeiger
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