Clavering Ø
Clavering Ø (deutsch „Clavering-Insel“) ist eine große, heute unbewohnte Insel vor der Ostküste Grönlands. Administrativ gehörte sie bis Ende 2008 zur Provinz Tunu („Ostgrönland“), sowie weiterhin zum gemeindefreien Gebiet des Nordost-Grönland-Nationalparks.
Clavering Ø | ||
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Gewässer | Grönlandsee | |
Geographische Lage | 74° 16′ N, 21° 8′ W | |
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Länge | 58 km | |
Breite | 40 km | |
Fläche | 1 535 km² | |
Höchste Erhebung | Ortlerspids 1604 m | |
Einwohner | unbewohnt | |
Hauptort | Eskimonæs (historisch) | |
Geographie
Die Insel liegt in der Grönlandsee, nur knapp zwei Kilometer südlich der Halbinsel Wollaston Forland. Von dieser ist sie durch den Young Sund und den Tyrolerfjord getrennt, von Payerland im Westen durch die Rudibucht und den Copelandfjord. Clavering Ø ist etwa 58 km lang, bis zu 40 km breit und besitzt eine Fläche von 1535 km²,[1] was sie zur siebtgrößten Insel Grönlands macht. Ihr höchster Punkt wird mit 1604 Metern über dem Meer angegeben.[2]
Geschichte
Die Insel wurde durch die Zweite Deutsche Nordpolar-Expedition 1869–1870 unter Carl Koldewey nach Douglas Charles Clavering benannt, einem britischen Polarforscher, der diese Region im Jahr 1823 erforscht hatte. Clavering stieß hier im August 1823 auf eine Gruppe von zwölf Inuit, deren Verhalten und Äußeres er knapp beschrieb. Seine Expedition blieb die erste und letzte Begegnung von Europäern mit dieser Volksgruppe. Die Expedition von Koldewey fand auf der Clavering-Insel nur noch halbverfallene, unbewohnte Hütten und andere Hinterlassenschaften der Nordostgrönländer vor, die vermutlich um 1850 ausgestorben waren.
1931 errichtete der Polarforscher Lauge Koch nahe der Südspitze der Insel die Forschungsstation Eskimonæs, benannt nach der im März 1907 hier entdeckten früheren Inuitsiedlung Eskimonæsset. Die Station diente 1931 bis 1939 als Überwinterungsstation für Forscher sowie im Zweiten Weltkrieg 1941 bis 1943 als Hauptquartier der Nordøstgrønlands Slædepatrulje, Vorläufer der Sirius-Patrouille. Der amerikanische Codename der Station war bis zu ihrer Zerstörung am 25. März 1943 durch das deutsche Unternehmen Holzauge Bluie East Five. Der Codename wurde anschließend für die 67 Kilometer weiter südlich gelegene ehemalige norwegische Station Myggbukta verwendet.
Siehe auch
Einzelnachweise
- Gazetteer of Greenland - Islands (Memento des Originals vom 15. Juni 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch)
- Clavering Island High Point auf Peakbagger.com (englisch)