Claude François de Malet

Claude-François d​e Malet (* 28. Juni 1754 i​n Dole, Franche-Comté; † 29. Oktober 1812 i​n Paris) w​ar ein französischer Général d​e brigade.

Claude François de Malet

Leben

Malet t​rat im Alter v​on 16 Jahren i​n den Militärdienst e​in und stellte s​ich 1790 a​ls überzeugter Anhänger d​er Revolution a​n die Spitze d​er Nationalgarde seiner Heimat. Später g​ing er a​ls Capitaine z​ur Rheinarmee. 1799 w​urde er Brigadegeneral i​n der Armée d​es Alpes u​nd ging 1805 n​ach Italien, w​o er d​as Gouvernement v​on Pavia erhielt. Da Malet s​eine republikanische Gesinnung n​icht verleugnete, w​urde er 1807 abgesetzt u​nd 1808 inhaftiert.

Maletverschwörung

Während des Feldzugs gegen Russland glaubte er seine Zeit gekommen und versuchte, seinen lange gehegten Plan zum Sturz Napoleons in die Tat umzusetzen. Er entfloh in der Nacht vom 22. auf den 23. Oktober 1812 gemeinsam mit dem Abbé Jean-Baptiste Lafon aus der Haft und suchte die Soldaten in den umliegenden Kasernen aufzuwiegeln. Dazu hatte er entsprechende Dokumente gefälscht, die den Tod des Kaisers und die Errichtung einer provisorischen Regierung belegen sollten. Zunächst gelang es ihm, den Kommandanten der Garde municipale de Paris zu täuschen und dessen Soldaten unter seine Befehlsgewalt zu bringen. Mit dieser Hilfe ließ er mehrere hohe Beamte, darunter den Polizeipräfekten von Paris, festsetzen und befreite zwei gefangengesetzte, ebenfalls republikanisch gesinnte Generäle, Victor-Claude-Alexandre Fanneau de Lahorie und Emmanuel-Maximilien-Joseph Guidal aus dem Gefängnis; beide schlossen sich ihm an. Beim Versuch, die Militärkommandantur von Paris zu übernehmen, wurde der dortige diensthabende Offizier Colonel Jean Doucet misstrauisch, da er Kenntnis von Briefen Napoleons hatte, die nach dessen mutmaßlichem Todesdatum, dem 7. Oktober 1812, geschrieben worden waren. Er bat Malet zu einer persönlichen Besprechung, überwältigte ihn dann und setzte ihn gefangen.

Bereits a​m nächsten Tag w​urde Malet m​it seinen Mitverschwörern v​or ein Kriegsgericht gestellt, zum Tode verurteilt u​nd am 29. Oktober 1812 erschossen.

Literatur

  • Jean Tulard: Art. Malet. In: Dictionnaire Napoléon. Paris: Fayard 1987. ISBN 2-213-02035-3, S. 1120–1121
  • Karl Zuchardt: Wie lange noch, Bonaparte? Mitteldeutscher Verlag 1956
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