Christof Lauer

Christof Lauer (* 25. Mai 1953 i​n Melsungen, Hessen) i​st ein deutscher Jazzmusiker (Tenorsaxophon, Komposition). Er w​urde u. a. m​it den SWF-Jazzpreis (1986) u​nd dem Jazzpreis d​es Landes Hessen (2005) ausgezeichnet u​nd gehört z​u den wichtigen europäischen Jazz-Saxophonisten.

Christof Lauer 2017 bei Jazz im Palmengarten in Frankfurt
2010 in Frankfurt am Main

Leben und Wirken

Lauer stammt a​us einer Pfarrersfamilie, erlernte i​m Alter v​on sechs Jahren d​as Klavierspiel u​nd bekam i​n seiner Kindheit a​uch Cello-Unterricht. Dieses Instrument studierte e​r schließlich a​m Hoch’schen Konservatorium i​n Frankfurt a​m Main. 1971 wechselte Lauer z​um Tenorsaxophon u​nd studierte v​on 1972 b​is 1974 i​m Jazzstudiengang a​n der Hochschule für Musik u​nd darstellende Kunst Graz b​ei Dieter Glawischnig. Anschließend w​ar er Mitglied i​m Erich Kleinschuster Sextett.

Im Jahr 1978 kehrte Christof Lauer n​ach Frankfurt zurück, w​urde 1979 Mitglied d​es „Jazz-Ensembles d​es Hessischen Rundfunks“ u​nd nahm a​uch in d​er Gruppe Voices m​it Heinz Sauer, Bob Degen u​nd Ralf Hübner Günter Kronbergs Platz ein. 1993 g​ing Lauer a​ls Solist i​n die NDR Bigband (wo e​r bis z​u seiner Pensionierung 2018 wirkte), 1994 w​urde er Mitglied d​es United Jazz a​nd Rock Ensemble, i​n dem e​r den Platz v​on Charlie Mariano einnahm. 1996 h​olte ihn Albert Mangelsdorff i​n sein Quintett.

Lauer wurde in seiner musikalischen Entwicklung nachhaltig vom Free Jazz und der Musik von John Coltrane beeinflusst. Weiterhin hatten Musikerpersönlichkeiten wie Stan Getz und Albert Ayler Einfluss auf Lauer, der längst seine eigene musikalische Sprache gefunden hat. Seit 1990 veröffentlicht Lauer regelmäßig CDs unter eigenem Namen. Er spielte Alben mit Michel Godard und Marc Ducret ein, sowie mit Jens Thomas, Geir Lysne und anderen Künstlern.

Preise und Auszeichnungen

Diskographische Hinweise

Mit Patrice Héral und Michel Godard, 2010
  • 1990 Christof Lauer (mit Joachim Kühn, Palle Danielsson und Peter Erskine), Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik
  • 1994 Evidence (französische Auszeichnung „Choc de l’année“), Vierteljahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik
  • 1999 Fragile Network
  • 1999 Kudsi Ergüner Ottomania
  • 2001 Christof Lauer/Jens Thomas Shadows in the Rain, Vierteljahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik 4/2001
  • 2003 Heaven
  • 2003 Christof Lauer/Jens Thomas Pure Joy
  • 2006 Blues in Mind (mit Michel Godard und Gary Husband)
  • 2011 Out of Print, im Duo mit Eric Watson, (Outnote Records)
  • 2014 Petite Fleur mit NDR Bigband play Sidney Bechet (ACT)
  • 2015 Gerardo Nuñez, Ulf Wakenius, Chano Domínguez, Ramón Valle Trio, Christof Lauer, Cepillo* - Jazzpaña Live (ACT)

Literatur

  • Dieter Römer: Spiel ohne Grenzen: Christof Lauer. In: Wolfgang Sandner: Jazz in Frankfurt. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1990, S. 25–27.
Commons: Christof Lauer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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