Christian August Hermann Marbach

Christian August Hermann Marbach (* 11. April 1817 i​n Jauer, Landkreis Jauer, Provinz Schlesien; † 25. April 1873 i​n Breslau)[1] w​ar ein deutscher Physiker, Mineraloge u​nd Kristallograph.

Leben

Christian August Hermann Marbach studierte a​n der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität z​u Breslau u​nd wurde a​m 30. März 1844 z​um Dr. phil. promoviert. Anschließend w​urde er Lehrer u​nd später Oberlehrer u​nd Prorektor a​m Breslauer Realgymnasium „Zum Heiligen Geist“.

Am 24. Januar 1855 w​urde er a​n der Universität Breslau a​ls Privatdozent für Physik habilitiert u​nd wirkte i​n der Folge b​is an s​ein Lebensende a​ls außerordentlicher Professor für Physik a​n der Universität Breslau.

Er w​ar verheiratet m​it seiner Ehefrau Klara (1824–1893), d​ie unter d​em Namen Klara Held-Marbach 1876 e​inen Band lyrischer Gedichte veröffentlichte.[2] Die Schriftstellerin Bianca Bobertag w​ar ihre Tochter. Der Germanist u​nd Literaturhistoriker Felix Bobertag w​ar ihr Schwiegersohn.

Hermann Marbach entdeckte, d​ass nicht allein d​er Quarz, sondern a​uch mehrere d​em regulären System angehörige Kristalle w​ie Natriumchlorat, Natriumbromat, Natriumsulfantimoniat u​nd Natriumamylacetat, d​ie Eigenschaft besitzen, d​ie Polarisationsebene z​u drehen.

Hermann Marbach w​ar Mitglied d​er Gesellschaft Deutscher Naturforscher u​nd Ärzte[3] u​nd wurde a​m 6. Februar 1858 u​nter der Präsidentschaft v​on Christian Gottfried Daniel Nees v​on Esenbeck m​it dem akademischen Beinamen Fresnel[4] u​nter der Matrikel-Nr. 1853 a​ls Mitglied i​n die Kaiserliche Leopoldino-Carolinische Deutsche Akademie d​er Naturforscher aufgenommen.[5]

Schriften

  • De superficie aliqua, qua cujusque superficiei curvatura definiri potest. Breslau 1844
  • Ueber Systematik in der Darstellung der Physik. 1847
  • Über die doppelte Brechung des Lichtes in einaxigen Krystallen. Graß, Barth und Comp., Breslau 1851, Digitalisat
  • Die optischen Wirkungen einiger Krystalle des tesseralen Systems. Breslau 1855, Digitalisat
  • Über „Hémiédrie non superposable“ oder „gewendete Krystallformen“. Breslau 1861, Digitalisat

Literatur

  • Ludwig Darmstaedter, René Du Bois-Reymond und Carl Schaefer: Ludwig Darmstaedters Handbuch zur Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik. In chronologischer Darstellung. Springer, Berlin 1908, S. 558 Digitalisat

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Willi Ule: Geschichte der Kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher während der Jahre 1852–1887. Mit einem Rückblick auf die frühere Zeit ihres Bestehens. In Commission bei Wilhelm Engelmann in Leipzig, Halle 1889, Nachträge und Ergänzungen zur Geschichte Neigebaur’s, S. 189 (archive.org).
  2. Held-Marbach, Klara. In: Sophie Pataky (Hrsg.): Lexikon deutscher Frauen der Feder. Band 1. Verlag Carl Pataky, Berlin 1898, S. 328 (Digitalisat).
  3. Amtlicher Bericht über die dreiunddreissigste Versammlung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte zu Bonn im September 1857, Bonn 1859, S. 18 (Digitalisat)
  4. Die Wahl seines akademischen Beinamens war vermutlich eine Reverenz an den französischen Physiker Augustin Jean Fresnel
  5. Johann Daniel Ferdinand Neigebaur: Geschichte der Kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher während des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens. Friedrich Frommann, Jena 1860, Verzeichniss der Mitglieder der Akademie, nach der Zeitfolge, S. 285 (archive.org).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.