Christa Müller (Lyrikerin)
Christa Müller (* 8. März 1936 in Leipzig; † 2. Oktober 2021 in Potsdam) war eine deutsche Dramaturgin, Lyrikerin und Autorin.[1]
Leben
Müller wurde 1936 in Leipzig geboren und wuchs dort auf. Nach der Schule machte sie eine Ausbildung zur Buchbinderin und an der Arbeiter- und Bauernfakultät ihr Abitur. Danach studierte sie in Dresden vier Semester Arbeitspsychologie, bevor sie nach Babelsberg an die Deutsche Hochschule für Filmkunst wechselte, um Filmdramaturgie zu studieren. 1962 schloss sie mit dem Diplom ab und ging danach zum VEB DEFA-Studio für Spielfilme. Hier arbeitete sie als Archivarin und Regieassistentin. Unter anderem wirkte sie 1963 an Slatan Dudows Film Christine mit. Weiterhin war sie Dramaturgin bei den Filmen Zum Beispiel Josef (1973, Regie: Erwin Stranka) und Leben mit Uwe (1974, Regie: Lothar Warneke). In den 1980er Jahren arbeitete sie mit an den Drehbüchern von Peter Rochas Filmen Unser kurzes Leben (1980/81) und Sonst wären wir verloren… (1981) und sie war Filmautorin (Szenarium) bei Siegfried Kühns Film Der Traum vom Elch (1984) und bei (Hannelore Unterberg) Ein Mädchen aus Schnee (1978). Mit der Umwandlung des VEB DEFA in eine Kapitalgesellschaft wurde sie zum 31. Dezember 1990 entlassen und blieb bis zur Rente im April 1996 arbeitslos. Der Filmregisseur Volker Schlöndorff erstellte 1991 einen Präsentationsfilm vom Filmstudio in Babelsberg für potentielle Investoren. Dazu wurde Müller eine Mitarbeit angeboten, was sie jedoch ablehnte.
Sie war eine alleinerziehende Mutter von drei Kindern. Sie verstarb am 2. Oktober 2021 in Potsdam im St. Josef Krankenhaus und wurde im Südwestkirchhof Stahnsdorf beerdigt.
Müller veröffentlichte ab 1970 Lyrik in Zeitungen und Anthologien. Prosa von ihr war erstmals 1973 in "Voranmeldung" zu lesen, einer Reihe für Autorinnen und Autoren, die noch kein eigenes Buch veröffentlicht haben. Nach ihrem Tod wurden drei ihrer Gedichte in Schriftzüge – Brandenburgische Blätter für Kunst und Literatur 14 veröffentlicht.
Werke
- zusammen mit Reiner Putzger und Maria Seidemann: "Kieselsteine" (Gedichte 1975, Aufbauverlag)
- "Teufel im Kuhstall" (Zwei Geschichten 1978, Verlag Tribüne Berlin)
- "Vertreibung aus dem Paradies" (Erzählungen 1979, Aufbau), weitere Prosa zwischen 1980 und 1989 in Anthologien
- "Die Verwandlung der Liebe" (Erzählung 1990, Aufbau )
- "Tango ohne Männer" ( Roman 1998, DVS Frankfurt/M. )
- "Jahrtausendwechsel" (Erzählung 2000, in Die Scheune als neuer literarischer Raum III, Edition Anton Berg, Katlenburg, Herausgeber: Pastor Weskott)
- und in Schriftzüge, Brandenburgische Blätter für Kunst und Literatur 7
- Gedichte in " Und hab kein Gewehr" ( Anth., drei-Eck-Verlag Bochum; Heilbronn 2000, Herausgeber: Leipziger Literaturkreis)
- Gedichte in "Silberdistel" 4 (2000) und 6 (2002), (Anth. Herausgeber: Literatur-Kollegium Brandenburg e.V.)
Weblinks
- Literatur von und über Christa Müller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Christa Müller in der Internet Movie Database (englisch)
- christa.hufblitznetz.de
Einzelnachweise
- „Christa wollte viel älter werden“: Dramaturgin und Lyrikerin aus Potsdam gestorben, 12. Oktober 2021, Märkische Allgemeine