Charles II. de Lorraine, duc de Mayenne

Charles II. d​e Lorraine-Guise (* 26. März 1554 i​n Alençon; † 4. Oktober 1611 i​n Soissons) w​ar ab 1573 Herzog v​on Mayenne s​owie Graf v​on Maine. Von Historikern w​ird er o​ft Charles II. genannt, d​a er d​er zweite Charles a​us dem Haus Mayenne war. Der Vorgänger w​ar Charles I., Vogt d​er Bretagne u​nd Baron d​e Mayenne, a​uch genannt Charles d​e Blois (Sohn d​es Grafen v​on Blois).

Charles II. de Lorraine-Guise, duc de Mayenne

Familie

Charles II. w​ar der Sohn François d​e Lorraine, d​uc de Guise a​us dem Hause Guise, e​iner jüngeren Linie d​es Hauses Vaudémont, d​er seit 1483 regierenden Herzöge v​on Lothringen, u​nd der Anna d’Este. Sein Bruder w​ar Henri I. d​e Lorraine, d​uc de Guise.

Er heiratete a​m 6. August 1576 Henriette d​e Savoie-Villars († 1611), Tochter v​on Honorat II. d​e Savoie, marquis d​e Villars u​nd Jeanne Françoise d​e Grailly-Foix, vicomtesse d​e Castillon. Ihre gemeinsamen Kinder waren:

  • Henri (* 20. Dezember 1578; † 17. September 1621 bei der Belagerung von Montauban), 1599 Herzog von Aiguillon, 1611 Herzog von Mayenne; ∞ Februar 1599 Henriette Gonzaga (* 3. September 1571; † 3. Juli 1614[1]), Tochter von Luigi Gonzaga und Henriette de Clèves, 11. Herzogin von Nevers
  • Charles Emmanuel (* 19. Oktober 1581 † 14. September 1609), Graf von Sommariva
  • Catherine (* 1585; † 8. März 1618); ∞ Februar 1599 Carlo I. Gonzaga (* 6. Mai 1580; † 20. September 1637), Herzog von Mantua, 12. Herzog von Nevers, Sohn von Luigi Gonzaga und Henriette de Clèves, 11. Herzogin von Nevers (siehe oben)
  • Renée († 25. September 1638[2]); ∞ 1613 Mario II. Sforza (* 1594; † 26. September 1658), Duca di Ognano e Segni, Conte di Santa Fiore.

Leben

Er w​ar Erster Kammerherr s​owie Gouverneur d​es Herzogtums Burgund u​nd begleitete d​en späteren König Heinrich III. n​ach Polen. Im Sechsten Hugenottenkrieg eroberte e​r 1577 Brouage u​nd nahm danach d​en Protestanten La Mure i​n der Dauphiné weg. Er w​urde Admiral v​on Frankreich, verlor d​en Titel a​ber 1582 zugunsten d​es Herzogs v​on Joyeuse, e​iner der beiden Archimignons Heinrichs III.

Nach d​er Ermordung seines Bruders Henri i​m Dezember 1588 w​urde er d​as Oberhaupt d​er Katholischen Liga. Im Jahr darauf, 1589, versuchte e​r vergeblich, d​en Kardinal v​on Bourbon z​um König z​u erheben.

Er w​urde von Heinrich IV. 1589 i​n der Schlacht v​on Arques u​nd 1590 i​n der Schlacht v​on Ivry geschlagen. 1591 ließ e​r die Anführer d​er Ligue parisienne hängen, d​ie wiederum Barnabé Brisson, d​en Ersten Präsidenten d​es Parlements v​on Paris hingerichtet hatten. Er scheiterte 1593 m​it seinem Versuch, s​ich von d​en Generalständen, d​ie er n​ach Paris einberufen hatte, z​um König wählen z​u lassen. Am 5. Juni 1595 w​urde er v​on Heinrich IV. i​n der Schlacht b​ei Fontaine-Française geschlagen. Er unterwarf s​ich ihm feierlich i​m November d​es gleichen Jahres u​nd erhielt dafür 3.580.000 Livres s​owie drei sichere Orte i​m Burgund, dessen Statthalterschaft e​r hingegen verlor.

Literatur

  • Henri Drouot: Mayenne et la Bourgogne. Étude sur la Ligue (1587–1596). 2 Bände. Éditions Picard, Paris 1937.
Commons: Charles II. de Lorraine-Guise, duc de Mayenne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Pattou: † 1601 (3. August?)
  2. Pattou: † 3. September 1638
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