Carla MacLeod
Carla MacLeod (* 16. Juni 1982 in Spruce Grove, Alberta) ist eine ehemalige kanadische Eishockeynationalspielerin sowie derzeitige -trainerin. Seit 2021 ist sie Cheftrainerin der Calgary Dinos, der Fraueneishockeymannschaft der University of Calgary. MacLeod ist mütterlicherseits mit der kanadischen Eishockeylegende Maurice Richard verwandt.[1]
Geburtsdatum | 16. Juni 1982 |
Geburtsort | Spruce Grove, Alberta, Kanada |
Größe | 163 cm |
Gewicht | 60 kg |
Position | Verteidiger |
Schusshand | Rechts |
Karrierestationen | |
2001–2005 | Wisconsin Badgers |
2005–2006 | Team Canada |
2006–2009 | Calgary Oval X-Treme |
2009–2010 | Team Canada |
Karriere
Carla MacLeod begann mit dem Eishockeysport in ihrer Heimatstadt und lief ab etwa 1998 für die Calgary Oval X-Treme auf. Mit diesen gewann sie 1998 und 2001 jeweils die kanadische Amateurmeisterschaft bei den Esso Women’s Nationals.
University of Wisconsin
Zwischen 2001 und 2005 spielte sie für die Wisconsin Badgers, das Eishockeyteam der University of Wisconsin–Madison, in der Western Collegiate Hockey Association (WCHA). Zudem studierte sie an der Universität Rechtswissenschaften. Mit den Badgers erreichte sie einmal das Finalturnier der NCAA, das sogenannte Frozen Four. In ihrer letzten College-Saison erzielte sie in 33 Spielen 35 Scorerpunkte. Für die gezeigten Leistungen erhielt sie die Big Ten Medal of Honor.[2]
2007 beendete MacLeod ihr Studium. In ihrem letzten Jahr an der Universität war sie Assistenztrainerin des Frauenteams. MacLeod und Molly Engstrom unterstützten Trainer Mark Johnson vor allem bei der Analyse der Spielaufnahmen.[3]
In der Saison 2005/06 bereitete sie sich mit dem Team Kanada auf die Olympischen Winterspiele in Turin vor, ehe sie zwischen 2006 und 2009 für die Calgary Oval X-Treme in der Western Women’s Hockey League aktiv war. Mit den Oval X-Treme gewann sie 2007 und 2008 jeweils den WWHL Champions Cup.
International
Von 2003 bis 2010 gehörte MacLeod zum Kader der kanadischen Nationalmannschaft und nahm mit dieser an einer Vielzahl von Turnieren teil. Im Jahr 2000 lief sie erstmals für das U22-Nationalteam auf; ihre erste Weltmeisterschaft folgte erst 2005, da sie sich 2004 ein Bein gebrochen hatte. Bei diesem Turnier erzielte sie ein Tor und zwei Torvorlagen und gewann am Turnierende die Silbermedaille.
2006 nahm sie erstmals an Olympischen Winterspielen teil.[1] MacLeod erzielte im Turnierverlauf zwei Tore und zwei Torvorlagen und gewann letztlich mit dem Team Canada die olympische Goldmedaille. Am Turnierende wurde sie in das All-Star-Team des Frauenturniers gewählt. Zudem nahm sie zwischen 2007 und 2009 an insgesamt drei weiteren Weltmeisterschaften teil, bei denen sie eine Gold- und zwei Silbermedaillen gewann. Bei der Weltmeisterschaft 2009 wurde sie wertvollste Spielerin ausgezeichnet und abermals in das All-Star-Team gewählt.
Bei den Olympischen Winterspielen 2010 gewann MacLeod ihre zweite Goldmedaille. Anschließend beendete sie, gemeinsam mit Becky Kellar, Gina Kingsbury und Colleen Sostorics, ihre Karriere.
Als Trainerin
Nach ihrem Karriereende wurde MacLeod Trainerin am Mount Royal University in Calgary und arbeitete parallel in der Öffentlichkeitsarbeit der Royal Bank of Canada.
Ab Februar 2012 unterstützte MacLeod den japanischen Eishockeyverband als Co-Trainerin japanischen Frauennationalmannschaft.[4] Zudem war sie in der Saison 2011/12 Assistenztrainerin der kanadischen U18-Juniorinnen-Nationalmannschaft, mit der sie an der U18-Weltmeisterschaft 2012 teilnahm und die Goldmedaille gewann.[5] Wenige Wochen später nahm sie mit dem japanischen Nationalteam an der Frauen-Weltmeisterschaft 2012 der Division I teil. Während der folgenden Spielzeit qualifizierte sie sich mit den Japanerinnen für die Olympischen Winterspiele 2014 und belegte bei der Weltmeisterschaft 2013 den Platz eins der Division I, so dass das japanische Team in die Top-Division aufstieg. Beim Olympischen Eishockeyturnier 2014 belegte MacLeod mit den Japanerinnen den siebten Platz.
Zwischen 2017 und 2021 arbeitete sie als Trainerin an der Edge School, einer auf Sportler spezialisierten High School.
Seit 2021 ist sie Cheftrainerin der Calgary Dinos, der Fraueneishockeymannschaft der University of Calgary.[6]
Erfolge und Auszeichnungen
- 1998 Kanadischer Amateurmeister (Esso Women’s Nationals) mit dem Team Alberta (Calgary Oval X-Treme)
- 2001 Kanadischer Amateurmeister mit dem Team Alberta (Calgary Oval X-Treme)
- 2005 Big Ten Medal of Honor
- 2007 WWHL-Champions-Cup-Sieger mit den Calgary Oval X-Treme
- 2008 WWHL-Champions-Cup-Sieger mit den Calgary Oval X-Treme
- 2012 Aufnahme in die Canadian Olympic Hall of Fame
International
- 2005 Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft
- 2006 Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen
- 2006 All-Star-Team der Olympischen Winterspiele
- 2007 Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft
- 2008 Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft
- 2009 Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft
- 2009 Most Valuable Player und All-Star-Team der Weltmeisterschaft
- 2010 Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen
Karrierestatistik
(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)
College und WWHL
Reguläre Saison | Play-offs | ||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Saison | Team | Liga | Sp | T | V | Pkt | SM | +/− | Sp | T | V | Pkt | SM | ||
2000/01 | Calgary Oval X-Treme | ||||||||||||||
2001/02 | Wisconsin Badgers | NCAA | 35 | 2 | 23 | 25 | 12 | +17 | |||||||
2002/03 | Wisconsin Badgers | NCAA | 15 | 2 | 5 | 7 | 8 | +7 | |||||||
2003/04 | Wisconsin Badgers | NCAA | 30 | 5 | 18 | 23 | 20 | +31 | |||||||
2004/05 | Wisconsin Badgers | NCAA | 35 | 6 | 20 | 26 | 36 | +29 | |||||||
2006/07 | Calgary Oval X-Treme | WWHL | 7 | 4 | 10 | 14 | 2 | 3 | 1 | 2 | 3 | 0 | |||
2007/08 | Calgary Oval X-Treme | WWHL | 23 | 4 | 22 | 26 | 16 | 3 | 1 | 3 | 4 | 2 | |||
2008/09 | Calgary Oval X-Treme | WWHL | 21 | 12 | 23 | 35 | 16 | 2 | 1 | 4 | 5 | 4 | |||
NCAA gesamt | 115 | 15 | 66 | 81 | 76 | +84 | |||||||||
WWHL gesamt | 51 | 20 | 55 | 75 | 34 | 8 | 3 | 9 | 12 | 6 |
Weblinks
- Carla MacLeod bei eliteprospects.com (englisch)
- Carla MacLeod in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
- Carla MacLeod bei esportsdesk.com
- Carla MacLeod bei uscho.com
Einzelnachweise
- Carla MacLeod. In: olympic.ca. Abgerufen am 25. November 2021 (englisch).
- Krabbenhoft and Jorgensen receive Big Ten Medal of Honor. In: uwbadgers.com. 10. Juni 2009, abgerufen am 25. November 2021 (englisch).
- 2020 UW Athletic Hall of Fame: Carla MacLeod. In: uwbadgers.com. 16. Juni 2020, abgerufen am 25. November 2021 (englisch).
- Preston Schmitt x’14: A New Niche on the Ice – On Wisconsin. In: onwisconsin.uwalumni.com. Abgerufen am 25. November 2021 (englisch).
- Gold medal heads north. In: webarchive.iihf.com. 7. Januar 2012, abgerufen am 25. November 2021 (englisch).
- Carla MacLeod wird Bankchefin des U of C Dinos-Frauen-Eishockey-Kaders. In: germanic.news. 4. August 2021, abgerufen am 25. November 2021 (englisch).