Carl Wilhelm Kurtz
Carl Wilhelm Kurtz (* 1. Oktober 1809 in Stuttgart; † 16. Januar 1869 ebenda) war ein deutscher Zinngießer und Unternehmer.
Leben und Wirken
Kurtz stammte aus einer Familie, die seit 1690 über Generationen in Reutlingen als Glocken- und Stückgießer sowie seit 1803 in Stuttgart als Spritzenfabrikanten in der Herstellung von Feuerlöschgeräten tätig war.[1]
1833 eröffnete er unter der Firma C. W. Kurtz eine Zinnwarenhandlung in der Stuttgarter Kirchstraße Nr. 2 am Marktplatz. Das Unternehmen handelte zunächst vor allem mit Zinn-Geschirr und Kirchenbedarf. Seine meist aus Zinn hergestellten und mitunter versilberten Taufschalen, Taufkannen, Abendmahlsgeräte und Opferteller finden sich in vielen Kirchen in ganz Deutschland.
1833 heiratete Carl Wilhelm Kurtz in Stuttgart Jakobine Louise Christine Dolmetsch (1808–1889), eine Tochter des Backobermeisters Jacob Ulrich Dolmetsch. Das Paar hatte sieben Kinder, von denen der Sohn Hermann Kurtz (* 1847) das Geschäft unter seinem Namen weiterführte. Zum Ende des 19. Jahrhunderts verlagerte sich das Geschäft über die Herstellung und den Vertrieb von Zinnfiguren immer mehr auf das Spielwarengeschäft, das im 20. Jahrhundert ausschließliches Geschäftsfeld wurde.[2] 1905 übernahm es Otto Kurtz und das Geschäft blieb noch bis 1997 im Familienbesitz. Heute ist Spielwaren Kurtz am Marktplatz 10 Teil der Vedes-Gruppe.
Literatur
- Kurtz, Kurz, in: Bernhard Koerner (Hrsg.) Deutsches Geschlechterbuch. Band 11, Berlin: Bruer 1904, S. 264
- Kurtz, Hermann - Stuttgart, in: Bernhard J. Schwarz, Zinnfiguren – Bleifiguren. Verzeichnis der Zinn- und Bleifigurenhersteller; Verzeichnis der Händler.
Weblinks
- Unternehmensgeschichte bei Spielwaren Kurtz
Einzelnachweise
- Joachim Haase: Eine schwäbische Glockengießerfamilie baut über 200 Jahre Feuerspritzen. Feuerspritzen von Familie Kurtz in Reutlingen und Stuttgart. In: Feuerwehrchronik 3 (2007), Nr. 2(Digitalisat; PDF; 1,5 MB)
- Vom Traditionshaus zur modernen Erlebniswelt – eine Erfolgsgeschichte (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 19 kB), Pressemitteilung vom 1. April 2004, abgerufen am 9. Juni 2012