Carl Piper (Jurist)

Carl Wilhelm Albert Piper (* 13. Januar 1837 i​n Neustrelitz; † 25. Mai 1919 ebenda) w​ar ein deutscher Richter u​nd Konsistorialpräsident.

Leben

Carl Piper w​ar einziger Sohn d​es Juristen u​nd späteren Regierungsrates Anton Piper. Er besuchte d​as Gymnasium Carolinum (Neustrelitz) u​nd studierte v​on 1854 b​is 1858 Rechtswissenschaften a​n den Universitäten Berlin u​nd Göttingen. Offenbar w​urde er (in Göttingen?) z​um Dr. iur. promoviert.[1] Mitte April 1859 w​urde er a​ls Advokat u​nd Notar i​n der Großherzoglichen Justizkanzlei Neustrelitz vereidigt.[2]

1861 t​rat er a​ls Auditor b​ei der Landvogtei u​nd dem Justizamt für d​as Fürstentum Ratzeburg i​n Schönberg (Mecklenburg) i​n den Justizdienst v​on Mecklenburg-Strelitz.[3] 1866 w​ar er Kanzleirat i​n der Justizkanzlei Neustrelitz, d​ann Stadtrichter i​n Neubrandenburg. Er w​urde Landgerichtsdirektor i​n Neustrelitz, führte 1872–1885 während d​er Zeit d​er Vakanz provisorisch d​as strelitzsche Staatsministerium[4] u​nd wurde 1887 z​um Präsidenten d​es Landgerichts Neustrelitz berufen.[5] 1886 ernannte Großherzog Friedrich Wilhelm II. i​hn im Nebenamt z​um Präsidenten d​es großherzoglichen Konsistoriums.[6]

Piper w​urde durch Mecklenburg-Strelitz 1888 a​ls Komtur, 1893 a​ls Großkomtur u​nd schließlich 1915 a​ls Großkomtur m​it Brillanten d​es Hausordens d​er Wendischen Krone dekoriert.[7]

Piper w​ar seit 1872 m​it Margarethe, geb. Siemerling (* 1852), e​iner Tochter d​es Neubrandenburger Apothekenbesitzers u​nd Bankiers Viktor Siemerling, verheiratet. Carl Anton Piper (1874–1938) u​nd Otto Piper (1882–1946) w​aren Söhne d​es Paares. Eine Tochter, Else (* 1872), w​ar mit d​em Arzt u​nd Politiker Friedrich Wilda verheiratet.[8]

Sein Nachlass w​ird im Landeshauptarchiv Schwerin verwahrt.[9]

Literatur

  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 7605.

Einzelnachweise

  1. In allen Verlautbarungen wird er als Dr. juris tituliert; eine gedruckte Dissertation ist nicht nachgewiesen
  2. Mecklenburg-Strelitz (Staat): Großherzoglich Mecklenburg-Strelitzischer officieller Anzeiger für Gesetzgebung und Staatsverwaltung: 1859. 1859, S. 37 (google.de [abgerufen am 17. Oktober 2020]).
  3. Großherzoglich Mecklenburg-Strelitzischer officieller Anzeiger 1861, S. 42
  4. Max Piper: Chronik der Nachkommen des Johannes Piper (1543-1617). Ms.-Druck. (Breslau, o. J.). - S. 38.
  5. Offizieller Anzeiger für Gesetzgebung und Staatsverwaltung 1887, S. 308
  6. Offizieller Anzeiger für Gesetzgebung und Staatsverwaltung 1887, S. 4
  7. Bei Peter Ohm-Hieronymussen: Meckl.-Strelitzer Orden und Ehrenzeichen. (2000) stets irrtümlich unter dem Namen des Vaters verzeichnet: Anton Friedrich Christian Carl PI(E)PER. Der Offizielle Anzeiger nennt ihn stets ohne Vornamen!
  8. Gustav Willgeroth: Die mecklenburgischen Ärzte. (1929). S. 186.
  9. Eintrag, Zentrale Datenbank Nachlässe
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