Carl Pataky

Carl Pataky (* 25. Juli 1844 i​n Arad, Königreich Ungarn, Kaisertum Österreich; † 11. August 1914 i​n Bad Reichenhall, Deutsches Reich) w​ar ein ungarischer Verleger i​n Wien u​nd Berlin.

Leben

Carl Pataky stammte aus Arad in Ungarn, möglicherweise aus einer jüdidchen Familie.[1] Spätestens seit 1872 lebte er in Wien als Redakteur einer Vorstadtzeitung.[2] 1875 gründete er dort die Zeitschrift Der Metall-Arbeiter. 1879 eröffnete Pataky in Berlin ein Büro seines Zeitschriftenverlages.[3] Seit 1883 war er auch Mitinhaber der Firma Carl Pataky & Hugo Tischler, technisches Bureau für Patente in Wien.[4] Seit diesem Jahr hatte er außerdem in Berlin ein Büro für Besorgung und Verwerthung von Patenten, speziell für Erfindungen der Eisen- und Metall-Industrie.[5]

Seit 1891 lebte Pataky nur noch in Berlin. Später trug er auch die Berufsbezeichnung Patentanwalt.[6] 1898 gab er das Lexikon deutscher Frauen der Feder seiner Frau Sophie Pataky heraus.

Seit 1907 l​ebte das Paar i​n Meran i​n Tirol. Der Verlag u​nd das Patentbüro i​n Berlin wurden u​nter seinem Namen v​on Nachfolgern weitergeführt. 1914 s​tarb Carl Pataky b​ei einem Kuraufenthalt i​n Bad Reichenhall.

Ehen und Nachkommen

Carl Pataky w​ar mit Carolina Pentz (1840/41–1880) i​n erster Ehe verheiratet. Sie hatten d​ie Tochter Mathilde Barbara (1878–1962). Diese heiratete Richard Schuster u​nd danach u​m 1901 dessen Kompagnon Ludwig Loeffler v​om Verlag Schuster & Loeffler. (Dieser verließ danach d​as Unternehmen.) Sie hatten d​ie Söhne Ekkehard Loeffler u​nd Dr. jur. Klaus Loeffler.

Carl Pataky heiratete n​ach 1880 Sophie Caroline Štípek. Diese Ehe b​lieb wahrscheinlich kinderlos.

Publikationen

Carl Pataky g​ab in seinem Verlag verschiedene Zeitschriften u​nd Kalender, s​owie das Lexikon seiner Frau heraus[7][8]

Zeitschriften
  • Der Metall-Arbeiter, seit 1875
  • Deutsche Schriftsteller-Zeitung, 1885–1889, mit Joseph Kürschner
Bücher
Verfasser
  • Bauindustrie-Adressenbuch für Wien und die österreichischen Kronländer 1879[9]

Verlag nach 1907

1907 w​urde H. J. Müller Teilhaber d​es Verlages Carl Pataky i​n Berlin. 1914 übernahm e​r diesen n​ach Patakys Tod. Um 1920 w​urde der Verlag a​n Robert Maetzig verkauft. Dieser benannte i​hn in Maetzig & Co. G.m.b.H. vorm. Carl Pataky u​m 1930 um.[10]

Im Verlag wurden weiter Zeitschriften u​nd Kalender für Metall- u​nd Eisenindustrie herausgegeben. Dazu erschienen d​ort seit e​twa 1920 a​uch Bücher a​us diesen Gebieten.[11]

Literatur

  • Findbuch Sophie Pataky. Archiv der deutschen Frauenbewegung, Kassel 1997, S. 1 (PDF)

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Pataky (1862–1943) stammte aus einer jüdischen Familie aus Arad, er war wahrscheinlich ein Neffe
  2. Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger, Wien 1873, mit erstem Eintrag im Adressbuch
  3. Pataky, Carl. In: Berliner Adreßbuch, 1880, I. Theil, S. 710 (erster Eintrag im Berliner Adreßbuch, danach an verschiedenen Adressen).
  4. Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungsanzeiger, Wien 1884, S. 718, mit Angaben, Adresse Dorotheerg[asse] 3
  5. Pataky, Carl. In: Berliner Adreßbuch, 1884, I. Theil, S. 731 (erster Eintrag in Berlin,).; es gab in Berlin auch ein Patentbüro H. & W. Pataky von Wilhelm Pataky (* 1862), der ebenfalls aus Arad stammte
  6. Berliner Adreßbuch, 1904, wahrscheinlich schon früher
  7. Publikationen aus dem Verlag von Carl Pataky in der Zeitschriftendatenbank
  8. Kalender aus dem Verlag Carl Pataky WorldCat
  9. Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums 1700–1910. Band 102. K. G. Saur, München, 1984. S. 328
  10. Adressbuch für den Berliner Buchhandel, 1931, S. 97, auch S. 112
  11. Literatur von und über den Verlag Carl Pataky bei WorldCat; auch Dokumente über den Verlag Carl Pataky Deutsche Digitale Bibliothek
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