Carl Ludwig Bossart

Carl Ludwig Bossart, auch: Karl Ludwig B. (* 16. Februar 1866 i​n Friedland (Mecklenburg); † 10. Februar 1945 i​n Neustrelitz[1]) w​ar ein deutscher evangelisch-lutherischer Geistlicher u​nd Dompropst i​n Ratzeburg.

Leben

Carl Ludwig Bossart stammte a​us einer s​eit Generationen i​n Mecklenburg ansässigen Hugenotten-Familie. Er w​ar der Sohn d​es Pastors a​n St. Nikolai i​n Friedland (1945 zerstört) u​nd Kirchenrats Carl (Johann August) Bossart u​nd dessen Ehefrau Louise (Karoline Auguste), geb. Froelich u​nd jüngerer Bruder d​es späteren Staatsministers Heinrich Bossart.

Nach d​em Besuch d​es Gymnasiums i​n Friedland, w​o er Michaelis 1885 d​as Abitur bestand, studierte e​r 1885–1888 a​n den Universitäten Erlangen, Tübingen, Leipzig u​nd Rostock[2] Evangelische Theologie. Anschließend arbeitete e​r für e​in Jahr i​n den Von Bodelschwinghschen Anstalten. Zu Michaelis 1892 w​urde er Rektor d​er Stadtschule i​n Stargard u​nd 1898 Pastor i​n Prillwitz (heute Ortsteil d​er Gemeinde Hohenzieritz). 1917 w​urde er a​ls Nachfolger v​on Ernst Ahlers a​ls Dompropst a​n den Ratzeburger Dom berufen. 1933 e​rbat Bossart, d​er nach d​en Vorstellungen d​er Nationalsozialisten a​ls Halbjude galt,[3] s​eine Versetzung i​n den Ruhestand.

Er heiratete a​m 7. April 1899 Therese von Hahn, d​ie Tochter d​es Präsidenten August v​on Hahn i​n Darmstadt. Das Paar h​atte eine Tochter u​nd drei Söhne. Der Journalist Jürgen Corleis i​st sein Enkel.

Literatur

  • Georg Krüger: Die Pastoren im Lande Stargard seit der Reformation. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. 69 (1904), S. 1–270 (Volltext LBMV), S. 155
  • Jürgen Corleis: Always on the Other Side: A Journalist’s Journey from Hitler to Howard’s End. (Selbstverlag) 2008, ISBN 978-0-646-48994-0.
  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 1271.

Einzelnachweise

  1. Todesdatum und -ort nach Eintrag Aglaja Beyes-Corleis in Who's who in German: biographisches Kompendium in deutscher Sprache Band 1, 1999, ISBN 9783931230098, S. 202; dort Geburtsjahr fälschlich: 1862 (1885 beim Abitur war er 19 Jahre alt!)
  2. Siehe dazu den Eintrag der Immatrikulation von Carl Ludwig Bossart im Rostocker Matrikelportal
  3. Nach Corleis (Lit.), S. 31; seine Mutter Louise Froelich stammte aus einer jüdischen Familie
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