Carl Gemander

Carl Gemander (* 16. Februar 1836 i​n Plawniowitz, Kreis Tost (Schlesien);[1]18. September 1904 i​n Bad Salzbrunn, beerdigt i​n Breslau) w​ar ein deutscher Verwaltungsjurist, zuletzt Landrat d​es Kreises Rybnik i​n Oberschlesien.

Leben

Seine Eltern waren Mathias Gemander (1791–1876), Förster beim Rittergutsbesitzer Graf Ballestrem in Plawniowitz im Landkreis Tost-Gleiwitz, und Magdalene Christiane geb. Kubitz(a) (1795–1869) aus Rudnik bei Ratibor. Sein Bruder Anton Gemander (1822–1889) war Generalbevollmächtigter des Zinkkönigs und Wirtschaftsführers in Oberschlesien Karl Godulla (1781–1848), seine Schwester Anna Euphemia Gemander (1826–1908) heiratete 1854 in Plawniowitz den Kgl. Ökonomierat und Wirtschaftsdirektor Julius Heinrich Moritz Lüdke (1817–1892), der gemeinsam mit seinem Schwager Anton Gemander das Karl Godulla gehörende Gut Bujakow im Kreis Beuthen bewirtschaftete.

Carl Gemander w​ar verheiratet m​it Mimi Scheffer. Sie s​ind die Eltern d​es Majors d​er Reichswehr Karl Anton Mathias Ludwig Gemander († 1942) u​nd des Rittmeisters d​er Reichswehr Wilhelm Gemander (1883–1945). Beide Söhne w​aren nicht verheiratet u​nd sind kinderlos verstorben.[2]

Gemander studierte a​n der Universität Breslau Rechtswissenschaft u​nd Kameralistik. Während d​er Studienzeit w​urde er 1858 Mitglied d​es Corps Silesia Breslau. Nach Abschluss seines Studiums t​rat Gemander i​n den Staatsdienst b​ei der Regierung i​n Oppeln ein. 1860 w​urde er a​ls Regierungsreferendar stellvertretender Landrat d​es Landkreises Rybnik[3] u​nd fungierte schließlich, nachdem e​r die Stelle i​m Jahr 1873 zunächst kommissarisch wahrgenommen hatte, v​on 1874 b​is zur Pensionierung 1901 a​ls Landrat i​n Rybnik.[4] In dieser Position w​urde er z​um Geheimen Regierungsrat[5] ernannt.

Gemander w​ar Rittmeister d​er Landwehr u​nd Eigentümer e​ines Guts b​ei Czerwionka-Leszczyny, d​as zunächst seinem Bruder Anton Gemander gehört h​atte und n​ach dessen Tod a​n ihn gefallen war.[6][7]

Literatur

  • Alexander Gościniak: Rybnik miasto i powiat. Rybnik 2012, ISBN 978-83-930386-2-6. S. 170.
  • Fritz Maywald: Gesamt-Mitgliederverzeichnis des Corps Silesia 1821–1961, Teil I, Köln 1961, lfd. Nr. 379
  • Kösener Corpslisten 1960, 83, 378

Einzelnachweise

  1. Stefan Guzy: Die preußischen Landräte des Kreises Rybnik in Oberschlesien (1818–1945). Eine chronologische Zusammenstellung mit biographischen Notizen. In: Dawid Keller (Hrsg.): Z kart historii powiatu rybnickiego [Aus der Geschichte des Landkreises Rybnik] (=Zesztyty Rybnickie 6), Rybnik 2008, S. 119.
  2. Florian Seiffert, Familienforschung online (abgerufen am 12. September 2014):
  3. Nachweis auf GenWiki.
  4. Nachweis auf territorial.de.
  5. Eigene Bezeichnung in der Kondolenz für Prinz Hohenlohe (†1893).
  6. Güteradressbuch Schlesien 1873/Rybnik (online).
  7. Landwirtschaftliches Jahrbuch 1899.
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