Carl Friedrich Richter
Carl Friedrich Richter (* 1701 in Berlin; † 8. Oktober 1766 ebenda) war ein deutscher Baumeister und Architekt des Barock.
Leben
Carl Friedrich Richter war unter den preußischen Königen Friedrich Wilhelm I. und Friedrich dem Großen vermutlich ausschließlich in Berlin im Rang eines Baukondukteurs als Baumeister und Architekt tätig. Über Richters Werk, das der Schlüter-Nachfolge zugerechnet wird, ist wenig überliefert. Zwei seiner Bauten gehörten bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg zu den Sehenswürdigkeiten Berlins.
Werke (Auswahl)
- 1736–1739: Palais Schulenburg, das spätere Reichskanzlerpalais, wohl nach dem Entwurf eines unbekannten Architekten, erlitt schwere Beschädigungen 1944 und 1945 durch Luftangriffe der Alliierten auf Berlin, die Ruine wurde 1961 beseitigt[1]
- 1737: Ordenspalais am Wilhelmplatz, entworfen von Jean de Bodt, begonnen für den Reichsgrafen Karl-Ludwig Truchseß zu Waldburg, 1738 nach dessen Tod durch den Johanniterorden erworben und fertiggestellt, mehrmals verändert, am 29. April 1945 bei den Straßenkämpfen um die Reichskanzlei zerstört, die Ruine 1949 beseitigt[1]
- 1747: im Auftrag Friedrichs II. mit Christian Friedrich Feldmann Abriss des mittelalterlichen Berliner Doms
- 1749, 1751 und 1754: Siedereigebäude zur Zuckerfabrikation für David Splitgerber, nicht mehr erhalten
- 1750: Anlage des Gartens für den Grafen Heinrich IX. von Reuß mit Wasserturm, „einer der schönsten und größten Gärten Berlins“, nach der Übernahme durch den Staat infolge Überbauung mit der Tierarzneischule ab 1786 nach und nach bis 1835 untergegangen[2]
- 1756: Kaserne für das Infanterieregiment von Wedel, später der Kaiser Franz Garde-Grenadiere in der Neuen Friedrichstraße, ab 1876 zivil genutzt, beim Bau der Reichsmünze 1935 abgerissen[3]
Literatur
- Uwe Kieling: Berliner Architekten und Baumeister bis 1800. Biografisches Lexikon. Kulturbund der DDR, Berlin 1983, (=Interessengemeinschaft für Denkmalpflege, Kultur und Geschichte der Hauptstadt Berlin [Hrsg.]: Miniaturen zur Geschichte, Kultur und Denkmalpflege Berlins, Nr. 9), S. 45.
Einzelnachweise
- Götz Eckart (Hrsg.): Schicksale deutscher Baudenkmale im zweiten Weltkrieg. Bd. 1. Berlin, Bezirke Rostock, Schwerin, Neubrandenburg, Potsdam, Frankfurt/Oder, Cottbus, Magdeburg. Henschel, Berlin 1978, S. 32
- Folkwin Wendland: Berlins Gärten und Parke von der Gründung der Stadt bis zum ausgehenden neunzehnten Jahrhundert. Propyläen, Frankfurt am Main, Berlin, Wien 1979, ISBN 3-549-06645-7, S. 262–267, Zit. S. 262
- Benedikt Goebel: Der Umbau Alt-Berlins zum modernen Stadtzentrum, Verlagshaus Braun, Berlin 2003, ISBN 3-935455-31-3, S. 93–96
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