Candelillawachs

Candelillawachs (auch Candellinawachs) ist ein Wachs, das aus den Blättern und Stängeln des in Nord-Mexiko und den südwestlichen Vereinigten Staaten beheimateten Candelilla-Busches (Euphorbia antisyphilitica) sowie auch von Euphorbia bracteata gewonnen wird.[1] Es ist hart, brüchig, gelblich-braun und opak bis durchscheinend mit einem Schmelzpunkt von 67 bis 79 °C. Es besteht hauptsächlich aus Kohlenwasserstoffen (zu über 50 % mit Ketten von 29 bis 33 Kohlenstoffatomen). Zu seiner Gewinnung kocht man die Blätter mit verdünnter Schwefelsäure, schöpft das Wachs von der Oberfläche ab und reinigt es in mehreren Schritten.

Candelilla-Busch (Euphorbia antisyphilitica)

Verwendung

Candelillawachs w​ird in d​er Lebensmittelindustrie e​twa anstatt d​es deutlich teureren Bienenwachses o​der des Carnaubawachses a​ls Überzugsmittel s​owie in Kosmetikartikeln verwendet. In d​er EU i​st es a​ls Lebensmittelzusatzstoff u​nter der Nummer E 902 o​hne Höchstmengenbeschränkung für bestimmte Produkte zugelassen. Es g​ilt als unbedenklich u​nd wird unverändert wieder ausgeschieden. In Kosmetikprodukten w​ird es i​n der Liste d​er Inhaltsstoffe a​ls CANDELILLA CERA (INCI)[2] aufgeführt.

Importbestimmung

Aktuell unterliegt Candelillawachs einer Einfuhrbestimmung der EU. Jeder Import in die EU wie auch Export außerhalb der EU muss mit einem CITES-Zertifikat nachgewiesen werden (CITES = Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten frei lebender Tiere und Pflanzen/Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora). Die Ausstellung der CITES-Deklaration erfolgt durch das Bundesamt für Naturschutz in Bonn.

Literatur

  • Robert Ebermann, Ibrahim Elmadfa: Lehrbuch Lebensmittelchemie und Ernährung. 2. korr. und erw. Auflage. Springer, Wien 2011, ISBN 978-3-7091-0210-7.

Einzelnachweise

  1. Elsa Franke, Reinhard Lieberei, Christoph Reisdorff: Nutzpflanzen. 8. Auflage, Georg Thieme Verlag, 2012, ISBN 978-3-13-151638-1, S. 399.
  2. Eintrag zu CANDELILLA CERA in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 24. Oktober 2021.
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