Café du Croissant

Das Café d​u Croissant, s​eit 2011 La taverne d​u croissant, i​st ein historisches Pariser Café a​n der Ecke Rue Montmartre 146 u​nd der Rue d​u Croissant.

Café du Croissant mit der Gedenktafel (auf dem Foto unten links)
1923 Liga für Menschenrechte: Tafel zum Gedenken an Jean Jaurès

Geschichte

Bekannt w​urde das Café d​urch ein Attentat. Am 31. Juli 1914, d​em Tag v​or der Generalmobilmachung Deutschlands u​nd Frankreichs z​um Kriege, ermordete d​er Nationalist Raoul Villain d​en im Café sitzenden sozialistischen Politiker Jean Jaurès[A 1] v​om Trottoir a​us mit Schüssen durchs offene Fenster.

Im August 2011 w​urde das Café renoviert u​nd in Taverne umbenannt (La taverne d​u croissant – Bistrot – Brasserie – Paris, s​iehe Website unten).

Literatur

  • Leo Trotzki: Mein Leben. Versuch einer Autobiographie. Aus dem Russischen übertragen von Alexandra Ramm. 543 Seiten. Dietz Verlag, Berlin 1990 (Lizenzgeber: S. Fischer, Frankfurt am Main). ISBN 3-320-01574-5

Anmerkung

  1. 1915 lebte Trotzki in Sèvres im Exil. Bei der Gelegenheit suchte der glühende Jean-Jaurès-Verehrer jenes Café auf, in dem im Vorjahr der Mord geschah. Trotzki schreibt vierzehn Jahre später im Kapitel 19 – Paris und Zimmerwald – seiner Erinnerungen: „Jaurès war nicht mehr. Ich besuchte das Café du Croissant, wo Jaurès ermordet worden war. Ich wollte seine Spuren finden. Politisch stand ich Jaurès fern. Aber es war unmöglich, die Anziehungskraft dieser gewaltigen Persönlichkeit nicht zu fühlen. Jaurès’ geistige Welt, die aus nationalen Traditionen, … aus Liebe zu den Erniedrigten und aus poetischer Phantasie bestand, trug ebenso scharf ausgesprochen aristokratische Züge, wie das geistige Antlitz Bebels plebejisch einfach war. Und doch überragten sie beide um Haupteslänge die Erben, die sie hinterlassen hatten. Ich hatte Jaurès in Pariser Volksversammlungen, auf internationalen Kongressen und in Kommissionen sprechen hören …“
Commons: Café du Croissant – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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