Caeremoniale episcoporum

Das Caeremoniale episcoporum („Zeremonienbuch der Bischöfe“) enthält als Ergänzung zum Pontificale Romanum ebenfalls normative Ausführungen über die gottesdienstlichen Handlungen eines Bischofs nach dem Römischen Ritus. Es ist das einzige liturgische Buch, das nur Rubriken, also keine biblischen Lesungen oder Gebete, enthält.

Das Caeremoniale episcoporum verdankt sein Entstehen dem hl. Karl Borromäus und stellt eine Adaptation der Zeremonienbücher für den Papst und die Kardinäle, dem sogenannten Caeremoniale Romanum, an die Bedürfnisse eines Diözesanbischofs dar. Nach Vorarbeiten unter den Päpsten Gregor XIII. und Sixtus V. ließ Papst Clemens VIII. die erste amtliche Ausgabe im Jahr 1600 erscheinen. Unter seinen Nachfolgern wurden diverse Änderungen vorgenommen. Veränderte Ausgaben erschienen 1650 unter Innozenz X. und 1727 unter Benedikt XIII. Die Neuausgabe von 1742 durch Benedikt XIV. fügte ein Buch III hinzu, dessen Inhalt den päpstlichen Kirchenstaat betraf. Papst Leo XIII. veranstaltete 1886 eine neue Editio typica, in der, trotz zwischenzeitlichen Untergangs des Kirchenstaates, das Buch III erhalten blieb.

Die 1948 letztmals nachgedruckte Ausgabe der Editio typica von 1886 trägt den Titel:

  • Caeremoniale episcoporum Clementis VIII, Innocentii X et Benedicti XIII iussu editum, Benedicti XIV et Leonis XIII auctoritate recognitum.

Durch die Liturgiereform Papst Pius XII. hinfällig gewordene Kapitel wurden ersetzt durch:

  • Ritus pontificalis Hebdomadae Sanctae instauratus. Editio typica 1957.

Bei der vom Zweiten Vatikanischen Konzil beschlossenen Generalrevision der liturgischen Bücher entstand unter Papst Paul VI. die heute maßgebliche Neufassung:

  • Caeremoniale episcoporum ex decreto Sacrosancti Oecumenici Concilii Vaticani II instauratum, auctoritate Pauli PP. VI promulgatum. Typis Polyglottis Vaticanis MXMLXXV.

Das Buch gelangte 1975 nur mit dem Aufdruck Bozze di stampa („Druckfahnen“) an die Öffentlichkeit. Rechtskraft erlangte erst die (leicht veränderte) Ausgabe von 1984:

  • Caeremoniale episcoporum ex decreto Sacrosancti Oecumenici Concilii Vaticani II instauratum, auctoritate Ioannis Pauli PP. II promulgatum. Editio typica. Typis Polyglottis Vaticanis MXMLXXXIV. (2. Auflage 1985; Nachdruck 1995: ISBN 88-209-4217-8).

Die entsprechende (leicht veränderte) liturgische Ausgabe für das deutsche Sprachgebiet heißt:

  • Zeremoniale für die Bischöfe in den katholischen Bistümern des deutschen Sprachgebietes. Hrsg. im Auftrag der Bischofskonferenzen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz sowie der (Erz-)Bischöfe von Bozen-Brixen, Lüttich, Luxemburg und Strassburg, Solothurn, Freiburg u. a. 2010, 375 Seiten. ISBN 978-3-451-26734-5.

Literatur

Nachdruck der Erstausgabe:

Zur Ausgabe von 1984:

  • Virgilio Noé: Il nuovo „Caeremoniale Episcoporum“. In: Notitiae 20 (1984) 953–957.
  • M. Lessi-Ariosto: Il nuovo „Caeremoniale Episcoporum“. Presentazione e iniziazione all'uso. In: Rivista Liturgica 74 (1987) 489–518.
  • Martin Klöckner (Hrsg.): Dokumente zur Erneuerung der Liturgie. Band 3: Dokumente des Apostolischen Stuhls 4.12.1983–3.12.1993. Butzon & Bercker, Kevelaer 2001, ISBN 3-7666-0078-8, S. 116–324 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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