Burkhard Ritz
Burkhard Ritz (* 4. August 1931 in Deutsch Krone, Grenzmark Posen-Westpreußen) ist ein deutscher Landwirt und Politiker (CDU).
Leben und Beruf
Ritz wurde als Sohn eines Lehrers geboren und wuchs in Pommern auf. Nach dem Besuch der Volksschule und der Oberschule in Schneidemühl floh er mit seiner Familie als Heimatvertriebener nach Thüringen und arbeitete dort für ein Jahr in der Landwirtschaft. Im Anschluss siedelte er nach Westdeutschland über.
Nach dem Besuch der Oberschule in Castrop-Rauxel und dem Abitur 1952 am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium in Osnabrück absolvierte Ritz eine landwirtschaftliche Ausbildung, die er 1953 mit der Gehilfenprüfung abschloss. Anschließend nahm er ein Studium der Agrarwissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn auf, das er 1956 mit der Prüfung zum Diplom-Landwirt beendete. Dort wurde er Mitglied der K.D.St.V. Rheinfels Bonn (später fusioniert mit der K.D.St.V. Ascania Bonn) im CV. Von 1957 bis 1965 war er als Dozent an der Landvolkshochschule in Oesede tätig. 1959 hatte er mit der Arbeit Die ländlichen Heimvolkshochschulen in Niedersachsen – Ein Beitrag zur Erwachsenenbildung auf dem Lande zum Dr. agr. promoviert.
Ritz war von 1969 bis 1972 Bundesvorsitzender der Katholischen Landvolkbewegung. Er betätigte sich lange im Sozialdienst Katholischer Männer in Lingen, dessen Vorsitzender er von 1994 bis 2008 war. Er wurde 1995 Präsident der Landesverkehrswacht Niedersachsen und war von 1995 bis 2001 Präsident der Deutschen Verkehrswacht. Heute ist er Ehrenpräsident der Deutschen Verkehrswacht. Ritz lebt in Lingen, ist verheiratet und hat vier Kinder.[1]
Partei
Ritz trat 1956 in die CDU ein, schloss sich der Jungen Union (JU) an und war von 1965 bis 1967 Mitglied im JU-Bundesvorstand. Er wurde 1975 in den CDU-Bundesvorstand gewählt, dem er bis 1983 angehörte, und war dort bis 1980 Vorsitzender des Bundesfachausschusses für Agrarpolitik. Außerdem ist er seit 1970 stellvertretender Vorsitzender der Hermann Ehlers Stiftung.
Abgeordneter
Ritz war von 1960 bis 1965 Ratsmitglied der Gemeinde Oesede, die seit 1970 durch den Zusammenschluss mehrerer Gemeinden ein Stadtteil von Georgsmarienhütte ist. Bei der Bundestagswahl 1965 wurde er über ein Direktmandat im Wahlkreis Bersenbrück in den Deutschen Bundestag gewählt. Von 1972 bis 1980 war er stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. 1979/80 fungierte er als Präsident der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft. Kurz vor seiner Ernennung zum niedersächsischen Finanzminister legte er am 2. Dezember 1980 sein Bundestagsmandat nieder. Er war Mitglied des Niedersächsischen Landtages der 10. bis 12. Wahlperiode vom 21. Juni 1982 bis 20. Juni 1994.
Öffentliche Ämter
Ritz war von 1963 bis 1965 Ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Oesede als Nachfolger des tödlich verunglückten Bürgermeisters Wallrath Eichberg.[2] Nach dem Wechsel Walther Leisler Kieps in die Bundespolitik wurde er am 3. Dezember 1980 als Finanzminister in die von Ministerpräsident Ernst Albrecht geführte Regierung des Landes Niedersachsen berufen. Im Zuge einer Kabinettsumbildung wechselte er am 9. Juli 1986 und wurde niedersächsischer Landwirtschaftsminister. Nach der Wahlniederlage der CDU bei den Landtagswahlen im Mai 1990 schied er am 21. Juni 1990 aus der Regierung aus und wurde in seinem Amt von Karl-Heinz Funke abgelöst.
Ehrungen
- 1976: Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 1984: Großes Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 2011: Großes Verdienstkreuz des Niedersächsischen Verdienstordens[3]
Einzelnachweise
- Burkhard Müller: Lingen: Burkhard Ritz wird heute 80. In: noz.de. 4. August 2011, abgerufen am 8. September 2016.
- Petra Pieper: Ex-Bürgermeister zu Gast: Stadtgeschichtlicher Stammtisch mit Burkhard Ritz in GMHütte. In: noz.de. 5. Oktober 2017, abgerufen am 5. November 2017.
- „Ministerpräsident David McAllister verlieh Großes Verdienstkreuz Dr. Burkhard Ritz“, Osnabrücker Zeitung, 22. November 2011
Weblinks
- Literatur von und über Burkhard Ritz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographie beim Niedersächsischen Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
- Foto beim Niedersächsischen Finanzministerium