Burgruine Pöckstein
Die Burgruine Pöckstein, auch Böckstein oder Alt-Böckstein genannt, ist die Ruine einer aus dem 12. Jahrhundert stammenden Höhenburg in der Gemeinde Althofen in Kärnten. Von der Ruine sind noch der Burghügel, das umgebende nahezu ringförmige Wall-/Grabensystem und in den Fels gehauene Strukturen sichtbar.
Burgruine Pöckstein | ||
---|---|---|
Der Bergfriedhügel mit ihn umgebendem inneren Graben und Wall | ||
Alternativname(n) | Böckstein, Alt-Böckstein | |
Staat | Österreich (AT) | |
Entstehungszeit | 12. Jahrhundert | |
Burgentyp | Höhenburg | |
Erhaltungszustand | Burgruine: Wall, Graben und Burghügel | |
Geographische Lage | 46° 54′ N, 14° 27′ O | |
Höhenlage | 690 m ü. A. | |
|
Lage
Die Burgruine liegt auf etwa 690 m Höhe, auf einer heute bewaldeten Rückfallkuppe des ebenfalls Böckstein genannten Hügels nordwestlich des Zusammenflusses von Gurk und Metnitz. Nach Westen hin fällt das Gelände sehr steil und felsig von der Burg zum 100 m tiefer liegenden Metnitzbach ab. Die Ruine befindet sich auf dem Gebiet der zur Gemeinde Althofen gehörenden Katastralgemeinde Töschelsdorf, während das auf der anderen Seite der Metnitz befindliche neuere Schloss Pöckstein zur Gemeinde Straßburg gehört.
Name
Der Name Pöckstein (ursprünglich Pockstain) wurde vereinzelt auf die Pochwerke der Eisenhütten in dieser Region zurückgeführt.[1] Häufiger wurde Bock- als Hinweis auf ein Wappentier oder auf Reh- oder Gämsböcke, die sich auf den Felsen aufhielten, verstanden.[2] Neuerdings wird der Name als Alternativschreibweise von Beckstein gesehen, wobei beck für Bach stehen soll, was gut zum Namen Zwischenwässern für den gegenüberliegenden Ort und für die Lage am Zusammenfluss von Gurk und Metnitz passt.[3]
Geschichte
Die Burg wurde im Jahr 1147 unter Roman I. errichtet,[4] der von 1131 bis 1167 Bischof von Gurk war. Zusammen mit den Burgen Rabenstein (etwa 1 km östlich von Pöckstein) und Bulldorf (etwa 1 km südwestlich von Pöckstein) versuchten die Gurker so die Eingänge von Gurk- und Metnitztal sowie die Straßenverbindung zwischen Friesach und Althofen zu kontrollieren.[5]
Burg Pöckstein überstand zwar das Ende des 13. Jahrhunderts, als die Burgen Rabenstein und Bulldorf von den Salzburgern zerstört wurden.[6] Doch auch Pöckstein, über dessen Ende keine Details bekannt sind, wurde schon früh aufgegeben oder zerstört.[7]
Als um 1780 im Tal unterhalb der Burgruine das Schloss Pöckstein als bischöfliche Residenz errichtet wurde, verwendete man dafür als Baumaterial auch die Trümmer der Burg.[6] Die spärlichen Reste der Burg wurden durch Bombardements der Gurkbrücke im Zweiten Weltkrieg zusätzlich zerstört.[8]
Baubeschreibung
Von der „arg zerfallenen“[5] Burg sind keine Mauern mehr sichtbar, bloß zwei in Felsen gehauene Wände und einige Stufen sind erkennbar. Der Burgfriedhügel wird nach Südosten hin eindrucksvoll von einem Graben, einem Wall, einem weiteren Graben und einem zweiten Wall geschützt. Im äußeren Graben sind Bombentrichter erkennbar.
Literatur
- F. X. Kohla: Kärntner Burgenkunde. Erster Teil: Kärntens Burgen, Schlösser, Ansitze und wehrhafte Stätten. Klagenfurt 1973. S. 22f.
Einzelnachweise
- Adolph Schaubach: Die deutschen Alpen für Einheimische und Fremde geschildert. Band 5, Fr. Fromann, Jena 1887, S. 174.
- Primus Lessiak: Die kärntnischen Stationsnamen. in: Carinthia. Mitteilungen des Geschichtsvereins für Kärnten. 112. Jahrgang (1922). S. 117.
- Walter Haas (Hrsg.): Provinzialwörter: deutsche Idiotismensammlungen des 18. Jahrhunderts. de Gruyter, Berlin/New York 1994. S. 715.
- Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 630.
- F. X. Kohla: Kärntner Burgenkunde. Erster Teil: Kärntens Burgen, Schlösser, Ansitze und wehrhafte Stätten. Klagenfurt 1973. S. 23.
- Josef Wagner: Album für Kaernten, oder Darstellung dieses Herzogthumes durch Wort und Bild. Kleinmayr, Klagenfurt 1845. S. 131.
- F. X. Kohla: Kärntner Burgenkunde. Zweiter Teil: Quellen- und Literaturhinweise zur geschichtlichen und rechtlichen Stellung der Burgen, Schlösser und Ansitze in Kärnten sowie ihrer Besitzer. Klagenfurt 1973, S. 10.
- Siegfried Hartwagner: Österreichische Kunstmonographie Band VIII: Kärnten. Der Bezirk St. Veit an der Glan. Verlag St. Peter, Salzburg 1977, ISBN 3-900173-22-2. S. 167.