Burg Talkenstein
Die Ruine der Burg Talkenstein (polnisch Zamek Podskale) befindet sich in Rząsiny (deutsch Welkersdorf) in der Landgemeinde Gryfów Śląski (Greiffenberg) im Powiat Lwówecki (Löwenberg) in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Historisch gehörte das Gebiet zum Herzogtum Schweidnitz-Jauer.
Burgruine Talkenstein | ||
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Daten | ||
Ort | Rząsiny | |
Baujahr | 13. Jahrhundert | |
Abriss | 1818 | |
Koordinaten | 51° 0′ 35,9″ N, 15° 54′ 2,3″ O | |
Geschichte
Die Anlage der Burg soll auf Herzog Heinrich den Bärtigen zurückgehen. Die Burg war vermutlich gegen Übergriffe aus Böhmen gerichtet. Der Herzog ließ einen Burgvogt von Talkenberg auf Plagwitz ernennen. Dieses Amt erlosch, als 1368 das Herzogtum Jauer unter böhmische Lehenshoheit kam. Für 1470 ist ein Bernhard von Talkenstein urkundlich belegt. Die Burg war als Raubrittersitz berüchtigt.
Im Jahr 1476 wurde die Burg von Truppen unter Matthias Corvinus erobert. Nach persönlicher Anweisung sollen „alle Maurer und Zimmerleute“ von Löwenberg und Hirschberg kommen, um die Mauer zu brechen und „nachher sine Stätte, zwei Ellen hoch“ mit Holz bedecken und abbrennen.
Im Jahr 1479 wurden das Dorf Welkersdorf und die Reste der Burg den Bürgern der Stadt Löwenberg geschenkt. Jedoch schloss Christoph von Talkenstein 1481 mit den Löwenberger Bürgen einen Vergleich, mit dem er den Burgplatz zurückerhielt. Ab 1818 wurden Trümmer der Burg zum Straßenbau verwendet.
Bis heute erhalten sind Fragmente der Ringmauer und Umrisse eines Wohnhauses.
Literatur
- Günther Grundmann: Die mittelalterlichen Burgruinen, Burgen und Wohntürme (= Burgen, Schlösser und Gutshäuser in Schlesien. Band 1). Verlag Wolfgang Weidlich, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-8035-1161-5, S. 8–9