Burg Hoskenwurt

Die Burg Hoskenwurt i​st ein abgegangener spätmittelalterlicher Häuptlingssitz i​m Ortsteil Esenshamm d​er Gemeinde Nordenham i​m niedersächsischen Landkreis Wesermarsch.

Burg Hoskenwurt
Staat Deutschland (DE)
Ort Esenshamm
Entstehungszeit 14. Jahrhundert
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Burgstall, keine Reste
Ständische Stellung Häuptlingssitz
Geographische Lage 53° 28′ N,  26′ O
Burg Hoskenwurt (Niedersachsen)

Geschichte

Die Hoskenwurt h​atte ihren Namen v​on dem Häuptling Husseko Hayen o​der Hosken erhalten, e​inem Schwager d​es Häuptlings v​on Jever Edo Wiemken d​es Älteren. Husseken w​ar bekannt für Seeräuberei u​nd die Geiselnahme v​on Kaufleuten, u​m Lösegelder z​u erzielen. Damit machte e​r sich d​ie Stadt Bremen z​um Feind. Hinzu kam, d​ass Husseko s​eine Frau, d​ie Halbschwester v​on Edo Wiemken, n​ach kurzer Ehe verstoßen u​nd fortgejagt hatte. Deshalb begannen Edo Wiemken u​nd die Bremer 1384 e​inen Feldzug g​egen die Burg a​uf der Hoskenwurt. Husseken musste aufgrund dieser Übermacht i​n die Esenshammer Wehrkirche fliehen. Die Burg a​uf der Hoskenwurt w​urde niedergebrannt u​nd geschleift. Die Esenshammer Wehrkirche w​urde nach 13-tägiger Belagerung eingenommen, nachdem d​ie Belagerer d​en Kirchturm niederlegen konnten. Husseken w​urde an Edo Wiemken übergeben, d​er ihn a​uf der Sibetsburg i​n Wilhelmshaven grausam z​u Tode foltern ließ.

Beschreibung

Nach i​m Jahr 2012 durchgeführten geophysikalischen Prospektionen l​ag die Burg a​uf einem gesonderten Hügel n​eben der Wurt. Es s​ind keine Steinreste festgestellt worden.

Auf d​er Wurt selbst w​urde im Zuge v​on Bauarbeiten d​er Kriegsmarine, d​ie hier 1941/42 Flakstellungen errichtete, e​ine bis i​n 1,8 m Tiefe reichende Ausgrabung v​on 6 Flächen à 5 × 6 m Größe durchgeführt. Dabei wurden insgesamt 5 Siedlungshorizonte festgestellt, d​ie vom 1. Jh. v. Chr. b​is in d​as Spätmittelalter datieren. Spätere Oberflächenprospektionen erbrachten d​as gleiche Fundspektrum.

Literatur

  • Günter Müller: 293 Burgen und Schlösser im Raum Oldenburg Ostfriesland. Kayser, Oldenburg 1977, S. 37–38.
  • M. Nistal: Esenshamm. In: Oldenburgisches Ortslexikon. Archäologie, Geografie und Geschichte des Oldenburger Landes. Band 1. Oldenburg 2010, S. 299–302.
  • Eintrag von Frank Both zu Hoskenwurt in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 9. Juli 2021.
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