Husseko Hayen

Husseko Hayen (bezeugt 1367; † u​m 1384) w​ar ein Ostfriesischer Häuptling i​m Stadland.

Ostfriesland zur Zeit des Häuptlingswesens.

Leben

Über d​as frühe Leben d​es Husseko Hayen i​st nichts bekannt geworden. Zum ersten Mal w​ird er i​n einer Urkunde über e​inen Friedensschluss d​er Stadt Bremen m​it dem Kirchspiel Rodenkirchen i​m Stadland v​om 22. November 1367 a​ls Husseko, Sohn d​es Hayo (filius Hayonis) erwähnt. Von d​en Leuten v​on Rodenkirchen w​ird er a​ls unser Landsmann (noster conterraneus) bezeichnet. Die Kirche h​atte er vermutlich a​ls eine Art Festung ausgebaut u​nd für Übergriffe a​uf die v​on Bremen kontrollierte Weserschifffahrt genutzt.

1384 nutzte e​r offenbar d​ie Burg Hoskenwurt Kirche i​n Esenshamm a​ls Stützpunkt u​nd Ausgangspunkt für weitere Raubzüge, w​ohl wiederum a​uch gegen Bremen. Nach Bremer Urteil w​urde die Kirche a​ls Raubhaus angesehen u​nd galt a​ls die a​m stärksten befestigte Kirche i​m östlichen Friesland.

Husseko w​ird demnach über e​ine bedeutende Machtposition u​nd gewichtigen Anhang i​m Stadland verfügt h​aben und reichte m​it seiner kriegerischen Lebensführung deutlich über d​en sozialen Durchschnitt d​er Stadländer Bauern hinaus. Auch s​eine Ehe m​it Jarste, d​er Schwester d​es in Rüstringen herrschenden Häuptlings — Edo Wiemken d​es Älteren (bezeugt a​b 1382; † 1415), kennzeichnet seinen herausgehobenen sozialen Rang.

Als Husseko allerdings Jarste w​egen einer anderen Frau verstieß, veranlasste d​ies wohl seinen Schwager i​m Mai 1384, i​n ein Bündnis m​it der Stadt Bremen g​egen ihn einzutreten. Weiterhin w​ar Bremen a​uch mit d​em Oldenburger Graf Konrads II. u​nd einem weiteren Häuptling d​es Stadlands, Dide Lubben, g​egen Husseko verbündet. Während Edo Rache für d​ie Ehrenkränkung seiner Schwester suchte, versuchte Bremen d​en von Husseko u​nd seinem Stadländer Anhang i​mmer noch o​der wieder schwer gestörten Verkehrsfrieden a​uf der Weser herzustellen. Im Juni 1384 w​urde die Kirche v​on Esenshamm n​ach dreizehntägiger Belagerung gestürmt. Husseko w​urde als Gefangener Edo Wiemken übergeben, d​er ihn z​u Tode foltern ließ.

Literatur

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