Bundespolizeiakademie
Die Bundespolizeiakademie (BPOLAK) ist die zentrale Aus- und Fortbildungsstätte der Bundespolizei. Die Akademie mit Sitz in Lübeck ist dem Bundespolizeipräsidium unmittelbar nachgeordnet und wird seit dem 26. November 2015 vom Präsidenten Alfons Aigner geführt.[1]
Bundespolizeiakademie | |
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Staatliche Ebene | Bund |
Stellung | Bundespolizeibehörde |
Geschäftsbereich | BMI |
Aufsichtsbehörde | Bundespolizeipräsidium |
Hauptsitz | Lübeck |
Präsident | Alfons Aigner |
Netzauftritt | Bundespolizeiakademie |
Aufgaben
Die Bundespolizeiakademie dient der allgemeinfachlichen Fortbildung der Führungskräfte des gehobenen und des höheren Polizeivollzugsdienstes in der Bundespolizei. Darüber hinaus erfolgt dort die gesamte fachspezifische Fortbildung der Bereiche Grenzpolizei, Bahnpolizei, Luftsicherheit, Polizeitechnik, Polizeisport sowie Sanitätsdienst.
Darüber hinaus hält die Akademie Seminare zu aktuellen, für die Polizei relevanten Themen ab und bildet Beamte der Landespolizeien sowie des Bundeskriminalamtes aus. Zudem hält sie Fortbildungslehrgänge für Angehörige von Polizeikräften anderer Staaten, besonders Osteuropas und des baltischen Raums, ab.
Seit der Neuorganisation der BPOL, deren Umsetzung zum 1. März 2008 begann, ist die Bundespolizeiakademie auch für die Ausbildung aller Polizeivollzugsbeamten des Bundes verantwortlich. In diesem Rahmen bleiben die bisherigen Bundespolizeiaus- und Fortbildungszentren (BPOLAFZ) zwar bestehen, wurden jedoch der Bundespolizeiakademie nachgeordnet.
Der Bundespolizeiakademie sind die sieben BPOLAFZ Neustrelitz, Walsrode, Diez, Oerlenbach, Swisttal, Eschwege und Bamberg, die Bundespolizeiausbildungsstätten in Rotenburg an der Fulda und Bielefeld, sowie die Diensthundeschulen in Neuendettelsau und Bleckede, die Bundespolizeisportschule Bad Endorf und die Bundespolizeisportschule Kienbaum nachgeordnet.
Die Bundespolizeiakademie unterhält überdies die Geschichtliche Sammlung der Bundespolizei, die ein umfangreiches Archiv sowie zahlreiche historische Schaustücke vom Diorama der DDR-Grenzsperranlagen bis zu Originalfahrzeugen umfasst und die auf Anfrage öffentlich zugänglich ist.[2]
Geschichte
Der Komplex, in dem die Bundespolizeiakademie ihren Sitz hat, wurde in den Jahren 1935 bis 1938 als Kaserne für eine Nachrichteneinheit der Luftwaffe errichtet und diente nach Kriegsende bis 1950 der britischen Armee zunächst als Lazarett, später zur Unterbringung technischer Einheiten.
Am 16. März 1951 bezogen die ersten Beamten des neu gegründeten Bundesgrenzschutzes als sogenanntes Rahmenpersonal die Einrichtung, die fortan der Ausbildung der BGS-Offiziere diente. Nach Abschluss des ersten Lehrgangs hielt der damalige Bundesminister des Innern, Robert Lehr, eine Rede, in der er die Aufgaben der neu geschaffenen Polizeitruppe definierte. In der Geschichte der Bundespolizei wird die Akademie als Wiege der Bundespolizei betrachtet.
Stellung im Behördenaufbau
Die genaue Stellung der Bundespolizeiakademie innerhalb des Behördenaufbaus ist unklar. Der Gesetzgeber hat darauf verzichtet zu benennen, ob es sich bei ihr um eine Ober-, Mittel- oder Unterbehörde handelt. Sie ist einer Bundesoberbehörde, dem Bundespolizeipräsidium, unterstellt (§ 57 Abs. 2 BPolG), aber zugleich eine bundesweit zuständige zentrale Aus- und Fortbildungsstätte der Bundespolizei (§ 57 Abs. 4 BPolG). Die bundesweite Zuständigkeit spricht eher für eine Bundesoberbehörde, die sie aber nicht sein kann, da sie ihrerseits bereits einer Bundesoberbehörde untersteht.
Weblinks
Einzelnachweise
- Wechsel an der Spitze der Bundespolizeiakademie. Die Welt, 24. November 2015, abgerufen am 17. Mai 2020.
- Alexander Steenbeck: Bundespolizei zeigt ihre Schätze shz.de, 21. März 2014, abgerufen am 7. Mai 2020