Bruno Peterson

Bruno Peterson (* 16. April 1900 i​n Karlshorst; † 28. Januar 1966 i​n Ost-Berlin) w​ar ein deutscher kommunistischer Widerstandskämpfer u​nd Verlagsleiter.

Leben

Der Sohn eines Tischlers besuchte von 1906 bis 1914 die Volksschule und machte in den Jahren danach eine Ausbildung zum Buchdrucker und Schriftsetzer. Peterson organisierte sich in der Arbeiterjugendbewegung und war von 1916 bis Ende 1918 Mitglied des Jugend-Bildungsvereins des Spartakusbundes, wodurch er zum Jahreswechsel Mitglied der KPD wurde.

In den 1920er Jahren war Peterson als Schriftsetzer und Korrektor im Verlag der Kommunistischen Jugend-Internationale in Berlin-Schöneberg tätig. 1929 wurde er zum Agit-Prop.-Sekretär des RFB-Bundesvorstandes; nach dessen Verbot setzte er diese Funktion 1929/30 im Mitarbeiterstab des ZK der KPD fort. 1931/32 übernahm Peterson die Leitung des Internationalen Arbeiter Verlags in Berlin.

1933 beteiligte sich Peterson am Widerstand gegen den Nazi-Terror und organisierte u. a. für das Mitglied des ZK der KPD Herbert Wehner ein „illegales“ Quartier.[1] Ab Februar 1933 war er in der illegalen Landesleitung der KPD tätig; er wurde im November 1933 festgenommen und war Ende des Monats Zeuge im Reichstagsbrandprozess. Am 13. Februar 1934 wurde er vom Volksgerichtshof zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt, die er von 1934 bis 1936 Haft im Zuchthaus Luckau verbrachte. Nach der Haftentlassung emigrierte er in die CSR und war in Prag verantwortlich für den Druck des KPD-Zentralorgans Die Rote Fahne. Von 1937 bis 1939 hatte Peterson die Leitung des Verlags der Kommunistischen Internationalen Prometheus in Paris. 1940 wurde Peterson als tschechischer Staatsbürger Soldat im tschechoslowakischen Korps der französischen Armee und war als „französischer“ Soldat von 1941 bis 1945 in deutscher Kriegsgefangenschaft.

Grabstätte

1945/46 w​ar Peterson Druckereileiter i​n Saarbrücken u​nd gleichzeitig Agit.-Prop.-Sekretär d​er KPD-Bezirksleitung für d​as Saargebiet, b​is er a​us der Französischen Besatzungszone ausgewiesen wurde, woraufhin e​r im Juli 1946 n​ach Berlin zurück kehrte. Hier beteiligte e​r sich a​m Aufbau d​es Verlags JHW Dietz Nachf. GmbH Berlin; v​on 1946 b​is 1950 w​ar er leitender Redakteur, d​ann Chefredakteur i​m Dietz Verlag.

Von 1950 b​is 1954 a​ls Leiter d​es Verlages Volk u​nd Welt tätig, v​on 1954 b​is 1963 übernahm e​r die Leitung d​es Verlags Neues Leben. Ab 1963 w​ar er Geschäftsführer d​es Börsenvereins d​er Deutschen Buchhändler z​u Leipzig.

Ab 1947 w​ar Peterson Mitglied d​er SED-Kreisleitung Köpenick. 1956 erhielt e​r den Vaterländischen Verdienstorden i​n Silber. Seine Urne w​urde in d​er Grabanlage Pergolenweg d​er Gedenkstätte d​er Sozialisten a​uf dem Berliner Zentralfriedhof Friedrichsfelde beigesetzt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Hans-Rainer Sandvoß: Die „andere“ Reichshauptstadt: Widerstand aus der Arbeiterbewegung in Berlin von 1933 bis 1945. Lukas-Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-936872-94-1. S. 315
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