Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch

Der Bruno-Kreisky-Preis für d​as politische Buch w​ird seit 1993 alljährlich z​um Andenken a​n den früheren österreichischen Bundeskanzler u​nd SPÖ-Parteichef Bruno Kreisky v​on der politischen Akademie d​er SPÖ, namentlich d​em Karl-Renner-Institut i​n Wien,[1] vergeben. Neben d​em Hauptpreis werden Sonderpreise für e​in Lebenswerk, für besondere verlegerische Leistungen s​owie Anerkennungspreise vergeben. Der Hauptpreis u​nd der Sonderpreis für d​as publizistische Gesamtwerk s​ind mit jeweils 7.000 Euro dotiert, a​lle anderen Preise m​it 2.500 Euro.

Mit d​em Preis w​ird im Sinne d​es Lebenswerks Bruno Kreiskys politische Literatur geehrt u​nd gefördert, d​ie für Freiheit, Gleichheit, soziale Gerechtigkeit, Solidarität, Toleranz, Kampf g​egen Rechtsextremismus u​nd für d​ie Freiheit d​er Kunst einsteht.

Preisträger

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000

  • Ian Kershaw Hitler 1889–1936 und Hitler 1936–1945
  • Jeremy Rifkin Access – Das Verschwinden des Eigentums
  • Felix Kreissler für das publizistisches Gesamtwerk
  • Karin Ballauf und Martina Kopf und Johanna Meraner: Anerkennungspreis für Die Sprache des Widerstandes ist alt wie die Welt und ihr Wunsch. Frauen in Österreich schreiben gegen rechts.
  • Beqe Cufaj
  • Alisa Douer
  • Givat Haviva
  • Gerald Leitner
  • Werner Perger und Thomas Assheuer
  • Erika Thurner
  • PICUS Verlag, Wien

2001

  • Amartya Sen, Ökonomie für den Menschen – Wege zu Gerechtigkeit und Solidarität in der Marktwirtschaft
  • Ruth Klüger für das Gesamtwerk
  • Milo Dor für das Gesamtwerk
  • Siglinde Bolbecher und Konstantin Kaiser
  • Erwin Hirtenfelder und Bertram K. Steiner: Anerkennungspreis für Tatort Koligsaal
  • Robert Schlesinger und Melita H. Sunjic
  • BEIGEWUM
  • Milena Verlag (Wien): Verlagspreis[3]

2002

2003

  • Alison Des Forges: Hauptpreis für Kein Zeuge darf überleben. Der Genozid in Ruanda. 1. Auflage. Hamburger Edition, Hamburg 2002, ISBN 3-930908-80-8 (amerikanisches Englisch: Leave none to tell the story. Übersetzt von Jürgen Bauer).
  • HistorikerInnenkommission der Republik Österreich: Hauptpreis für ihren Schlussbericht über den Vermögensentzug während der NS-Zeit sowie Rückstellungen und Entschädigungen seit 1945 in Österreich
  • Ryszard Kapuściński: Sonderpreis für das publizistisches Gesamtwerk
  • Kurt Bauer: Anerkennungspreis für das Buch Elementar-Ereignis. Die österreichischen Nationalsozialisten und der Juliputsch 1934
  • Monika Höglinger: Anerkennungspreis für das Buch Verschleierte Lebenswelten – Zur Bedeutung des Kopftuchs für muslimische Frauen
  • Gerhard Scheucher und Helmut Feier: Anerkennungspreis für das Buch Der Echtzeitmensch
  • Sophie Lillie: Anerkennungspreis für das Buch Was einmal war – Handbuch der enteigneten Kunstsammlungen Wiens
  • Mandelbaum Verlag: Sonderpreis des Wirtschaftsverbandes Wien für besondere verlegerische Leistungen[4]

2004

2005

  • Oliver Rathkolb für Die paradoxe Republik
  • Jürgen Habermas für sein literarisches und publizistisches Gesamtwerk
  • Michael Amon für Kollateralschäden (Verein Alltag Verlag)
  • Nikolaus Dimmel/Josef Schmee (Hg.) für Politische Kultur in Österreich 2000-2005 (Promedia Verlag)
  • BEIGEWUM – Beirat für gesellschafts-, wirtschafts- und umweltpolitische Alternativen für Mythen der Ökonomie – Anleitung zur geistigen Selbstverteidigung in Wirtschaftsfragen (VSA Verlag)
  • Helmut Kramer/Vedran Dzihic für Die Kosovo-Bilanz. Scheitert die internationale Gemeinschaft? (LIT Verlag)
  • Hamid Sadr für Der Gedächtnissekretär (Deuticke Verlag)

2006

  • Tony Judt für Geschichte Europas von 1945 bis zur Gegenwart
  • Gerda Lerner für ihr literarisches und publizistisches Gesamtwerk
  • Marta S. Halpert Anerkennungspreis für „Gegangen und Geblieben“- Lebensläufe nach dem ungarischen Volksaufstand 1956

2007

2008

2009

  • Erhard Stackl für 1989. Sturz der Diktaturen
  • Kurt W. Rothschild für sein publizistisches Gesamtwerk
  • Elisabeth Röhrlich Anerkennungspreis für Kreiskys Außenpolitik. Zwischen österreichischer Identität und internationalem Programm
  • John Bunzl und Farid Hafez Anerkennungspreis für die Herausgabe von Islamophobie in Österreich
  • Passagen Verlag (Wien): Sonderpreis des Freien Wirtschaftsverbandes Wien für verlegerische Leistungen

2010

  • Charles Taylor für Ein säkulares Zeitalter
  • Hans Mommsen für sein publizistisches Gesamtwerk
  • Traude Bollauf Anerkennungspreis für Dienstmädchenemigration nach England. Die Flucht jüdischer Frauen aus Österreich und Deutschland nach England 1938/39
  • Sandra Innerwinkler Anerkennungspreis für das Buch Sprachliche Innovation im politischen Diskurs: Eine Analyse ausgewählter Beispiele aus dem politischen Diskurs zwischen 2000 und 2006 in Österreich
  • Gregor Mayer / Bernhard Odehnal Anerkennungspreis für Aufmarsch. Die rechte Gefahr aus Osteuropa
  • Wieser Verlag Sonderpreis des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Österreich für verlegerische Leistungen

2011

  • Maja Haderlap für Engel des Vergessens
  • Christine Nöstlinger Sonderpreis für das publizistische Gesamtwerk
  • Maria Wirth Anerkennungspreis für das Buch Christian Broda.
  • Markus Marterbauer Anerkennungspreis für das Buch Zahlen bitte! Die Kosten der Krise tragen wir alle.
  • Edition Lex Liszt 12, Burgenland; Sonderpreis des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Österreich für verlegerische Leistungen

2012

  • Eric Kandel für Das Zeitalter der Erkenntnis
  • Imre Kertész, Sonderpreis für das publizistische Gesamtwerk
  • Renée Lugschitz, Anerkennungspreis für Spanienkämpferinnen. Ausländische Frauen im Spanischen Bürgerkrieg 1936-1939
  • Christiane Rothländer, Anerkennungspreis für Die Anfänge der Wiener SS
  • Nischen Verlag, Wien, Sonderpreis des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Österreich für verlegerische Leistungen

2013

  • Christopher Clark für Die Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog
  • Emmerich Tálos, Sonderpreis für das publizistische Gesamtwerk
  • Eva Geber, Anerkennungspreis für Der Typus der kämpfenden Frau. Frauen schreiben über Frauen in der Arbeiterzeitung von 1900 bis 1933
  • Gilles Reckinger, Anerkennungspreis für Lampedusa: Begegnungen am Rande Europas
  • exil zentrum für interkulturelle kultur und antirassismusarbeit, Wien, Sonderpreis des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Österreich für verlegerische Leistungen

2014

  • Najem Wali, Hauptpreis für das Politische Buch 2014 für Bagdad Marlboro
  • Gudrun Harrer, Preis für das publizistische Gesamtwerk
  • Peter Ulrich Lehner, Anerkennungspreis für Verfolgung, Widerstand und Freiheitskampf in Hernals. Ereignisse, Gestalten, Orte, Spuren in einem Wiener ArbeiterInnenbezirk.
  • Johann Skocek, Anerkennungspreis für Mister Austria. Das Leben des Klubsekretärs Norbert Lopper. Fußballer. KZ-Häftling. Weltbürger.
  • Wieser Verlag, Preis für besondere verlegerische Leistungen[5]

2015

Preisverleihung am 18. April 2016
  • Axel Honneth für Die Idee des Sozialismus
  • Anton Pelinka, Preis für das publizistische Gesamtwerk
  • Wilhelm Filla, Sonderpreis „Arbeitswelten – Bildungswelten“ für Von der freien zur integrierten Erwachsenenbildung. Zugänge zur Geschichte der Erwachsenenbildung in Österreich
  • Margit Franz, Anerkennungspreise für Gateway India. Deutschsprachiges Exil in Indien zwischen britischer Kolonialherrschaft, Maharadschas und Gandhi
  • Nina Horaczek und Sebastian Wiese, Anerkennungspreis für Gegen Vorurteile. Wie du dich mit guten Argumenten gegen dumme Behauptungen wehrst
  • Alltag Verlag, Preis für besondere verlegerische Leistungen

2016

  • Branko Milanović für Die ungleiche Welt. Migration, das Eine Prozent und die Zukunft der Mittelschicht
  • Armin Thurnher, Preis für das publizistische Gesamtwerk
  • Elke Gruber und Werner Lenz, Sonderpreis für Erwachsenen- und Weiterbildung Österreich
  • Ingrid Brodnig, Sonderpreis für Hass im Netz. Was wir gegen Hetze, Mobbing und Lügen tun können
  • nap – new academic press, Preis für besondere verlegerische Leistungen[6]

2017

  • Arundhati Roy, Hauptpreis für Das Ministerium des äußersten Glücks[7]
  • Juli Zeh, Sonderpreis für ihr bisheriges publizistisches Werk
  • Hans-Henning Scharsach, Sonderpreis für Stille Machtergreifung. Hofer, Strache und die Burschenschaften
  • Herbert Lackner, Sonderpreis für Die Flucht der Dichter und Denker: Wie Europas Künstler und Wissenschaftler den Nazis entkamen
  • Johann Bacher, Waltraud Kannonier-Finster und Meinrad Ziegler, Sonderpreis Arbeitswelten – Bildungswelten für Marie Jahoda. Lebensgeschichtliche Protokolle der arbeitenden Klassen 1850–1930
  • Clio-Verlag, Preis für besondere verlegerische Leistungen

2018

  • Julian Nida-Rümelin und Nathalie Weidenfeld, Hauptpreis für Digitaler Humanismus. Eine Ethik für das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz[8]
  • Richard Sennett, Preis für sein publizistisches Gesamtwerk
  • Stephan Schulmeister, Sonderpreis „Arbeitswelten“ für Der Weg zur Prosperität
  • Julia Ebner, Anerkennungspreis für Wut. Was Islamisten und Rechtsextreme mit uns machen
  • Sonderzahl Verlag, Preis für besondere verlegerische Leistungen

2019

2020

Verleihung des Bruno-Kreisky-Preises am 28. Juni 2021
  • Roger de Weck, Hauptpreis für Die Kraft der Demokratie. Eine Antwort auf die autoritären Reaktionäre[10]
  • Paul Lendvai und Ruth Wodak, Preis für das publizistische Gesamtwerk
  • Melisa Erkurt, Sonderpreis „Arbeitswelten-Bildungswelten“ für Generation haram. Warum Schule lernen muss, allen eine Stimme zu geben
  • Gerald Knaus, Anerkennungspreis für Welche Grenzen brauchen wir? Zwischen Empathie und Angst – Flucht, Migration und die Zukunft von Asyl
  • Falter-Buchverlag, Preis für besondere verlegerische Leistungen

2021

  • Eva Menasse, Hauptpreis für ihren Roman Dunkelblum[11]
  • Franz Schuh, Preis für das publizistische Gesamtwerk
  • Günther Sandner und Boris Ginner, Sonderpreis „Arbeitswelten-Bildungswelten“ für Emanzipatorische Bildung – Wege aus der sozialen Ungleichheit
  • Natascha Strobl, Anerkennungspreis für Radikalisierter Konservatismus – Eine Analyse
  • Osama Abu El Hosna, Anerkennungspreis für Wie wir nicht sind – Mein Plädoyer gegen Vorurteile
  • Paul Zsolnay Verlag, Preis für besondere verlegerische Leistungen[12]

Weitere Preisträger ohne Jahresangabe

Leon Zelman, Lojze Wieser.

Siehe auch

Commons: Bruno-Kreisky-Preis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Impressum des Karl-Renner-Institutes; abgerufen am 4. Okt. 2016
  2. Kreisky-Preis für die Lafontaines. Hersfelder Zeitung, 11. Dezember 1998, S. 2
  3. Milena Verlag erhält Sonderpreis des Freien Wirtschaftsverbandes Wien
  4. Kreisky-Preis-TrägerInnen 2003
  5. Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch 2014, PreisträgerInnen 2014, Presseaussendung, 29. Dezember 2014
  6. orf.at - Milanovic erhält Kreisky-Preis für das Politische Buch 2016. Artikel vom 3. Jänner 2017, abgerufen am 3. Jänner 2017.
  7. Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch 2017 geht an Arundhati Roy. OTS-Meldung vom 9. Jänner 2018, abgerufen am 17. Jänner 2018.
  8. Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch 2018 an Julian Nida-Rümelin und Nathalie Weidenfeld. OTS-Meldung vom 1. Jänner 2019, abgerufen am 1. Jänner 2019.
  9. Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch 2019 an Martin Schürz. 9. Januar 2020, abgerufen am 9. Januar 2020 (österreichisches Deutsch).
  10. Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch 2020 an Publizist Roger de Weck. In: ots.at. 1. Januar 2021, abgerufen am 1. Januar 2021.
  11. Bruno-Kreisky-Preis 2021 geht an Eva Menasse. In: ORF.at. 1. Januar 2022, abgerufen am 1. Januar 2022.
  12. Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch 2021 an Eva Menasse. In: ots.at. 1. Januar 2022, abgerufen am 1. Januar 2022.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.