Norbert Lopper
Norbert Lopper (* 4. Juli 1919 in Wien, Österreich; † 18. April 2015 ebenda) war ein österreichischer Fußballspieler und späterer Fußballfunktionär.
Aufgrund seiner jüdischen Abstammung sah sich Lopper gezwungen, im März 1938, unmittelbar nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich, nach Belgien zu fliehen. Dort heiratete er Rebecca Cige. Kurz nach der Hochzeit wurde das Paar 1942 in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Loppers Frau und viele weitere seiner Angehörigen wurden in Auschwitz ermordet. Er selbst wurde im KZ schwer gefoltert und kam im Jänner 1945 auf einen Todesmarsch nach Gleiwitz, danach in andere Lager in Deutschland. Nach einem Fluchtversuch wurde er in das Konzentrationslager Mauthausen verlegt, das im Mai 1945 von amerikanischen Truppen befreit wurde. Danach kehrte Lopper nach Belgien zurück. Die angestrebte Wiederaufnahme seiner Fußballkarriere war ihm nach den erlittenen Folterverletzungen nicht mehr möglich.
1953 kehrte Lopper nach Wien zurück, wo er 1954 den ersten Anhängerklub von Austria Wien gründete. Nachdem er 1956 zum Klubsekretär von Austria Wien ernannt wurde, übte er diese Funktion, die heute mit dem Tätigkeitsbereich eines Sportdirektors vergleichbar wäre, bis 1983 aus. Norbert Lopper gilt als Entdecker von Herbert Prohaska und veranlasste dessen Wechsel von Ostbahn XI zu Austria Wien.[1]
Literatur
- Johann Skocek: Mister Austria: Das Leben des Klubsekretärs Norbert Lopper - Fußballer, KZ-Häftling, Weltbürger, Falter Verlag 2014, ISBN 3854395256.
Weblinks
- Norbert Lopper - Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus. In: nationalfonds.org. 27. August 1942, abgerufen am 10. Juni 2018.
Einzelnachweise
- Ein Stück österreichischer Zeitgeschichte. In: DiePresse.com. 30. August 2014, abgerufen am 15. August 2019.