Brontoscorpio
Brontoscorpio anglicus war eine Gattung der Skorpione, die im oberen Silur lebte. Bisher ist lediglich ein einziges Fossil bekannt, der isolierte bewegliche Scherenfinger eines Pedipalpus, der bei Trimpley in Worcestershire (England) entdeckt wurde. Auf Grund der sehr spärlichen Fundlage wird die Beschreibung als eigene Gattung und Art nicht von allen Autoren als sinnvoll angesehen.[1]
Brontoscorpio | ||||||||||||
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Hypothetische Lebendrekonstruktion eines Brontoscorpio, der zwei Seeskorpione (Eurypterida) der Art Hughmilleri norvegica jagt. | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
oberes Silur oder Unterdevon | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
Trimpley (Worcestershire, England) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Brontoscorpio | ||||||||||||
Kjellesvig-Waering, 1972 |
Merkmale
Der gefundene Scherenfinger gehört zum rechten Pedipalpus, ist fast vollständig, gekrümmt und 9,75 Zentimeter lang. Nur an der Spitze fehlen wahrscheinlich etwa 2,5 Millimeter. Seine Basis ist dreieckig und 2 Zentimeter breit sowie 2,7 Zentimeter hoch. Seine Innenseite ist mit zahlreichen runden Knötchen besetzt, die von zwei bis drei Reihen an den Enden bis zu sechs Reihen in der Mitte variieren. Die Außenseite weist einen deutlichen Grat mit mehreren Höckern im basalen Teil, sowie weiteren unregelmäßig verteilten Höckern auf beiden Seiten im hinteren Bereich des Fingers auf. Der Finger inserierte im Gegensatz zu denen moderner Skorpione mit einem einfachen Gelenk an der spitzen Seite der Basis, während die Muskulatur an der flachen Seite ansetzte. Die Gesamtlänge des Tiers wurde aufgrund von Vergleichen mit heutigen Skorpionen auf 77 bis 94 Zentimeter geschätzt.[2]
Lebensweise
Brontoscorpio wurde in terrestrischen Sedimenten gefunden, allerdings wird vermutet, dass er auf Grund seiner Größe zumindest für die Häutung ins Wasser gehen musste, möglicherweise aber auch insgesamt amphibisch oder aquatisch gelebt hat.[3] Seine Größe könnte beim Landgang von Vorteil gewesen sein, da große Tiere auf Grund der im Verhältnis zum Volumen kleineren Oberfläche und der daraus resultierenden geringeren Verdunstung ihren Wasserhaushalt leichter aufrecht halten können.[4]
Einzelnachweise
- Andrew J. Jeram: Phylogney, classification and evolution of Silurian and Devonian scorpions. In: Proceedings of the 17th European Colloquium of Arachnology, Edinburgh 1997, 1998 PDF (Memento des Originals vom 25. Juli 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Erik N. Kjellesvig-Waering: Brontoscorpio anglicus: A Gigantic Lower Paleozoic Scorpion from Central England. In Journal of Paleontology. Bd. 46, Nr. 1, 1972, ISSN 0022-3360, S. 39–42.
- Gary A. Polis: The Biology of scorpions. Stanford University Press, 1990, ISBN 978-0-8047-1249-1, S. 2,137, 138.
- Paul A. Selden, Andrew J. Jeram: Palaeophysiology of terrestrialisation in the Chelicerata. Transactions of the Royal Society of Edinburgh: Earth Sciences, 80, S. 303–310. 1989 PDF (Memento des Originals vom 3. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.