Brincken (westfälisches Adelsgeschlecht)
Die Herren von dem Brincken (auch: von dem Brincke, von Brincken, von Brinck, van Brink o. ä.) waren ein westfälisches Adelsgeschlecht, das später auch in Hessen zu finden war.
Die Familie ist von dem aus Westfalen stammenden, baltischen Adelsgeschlecht derer von den Brincken zu unterscheiden, auch wenn Zedlitz-Neukirch eine Verbindung zwischen den Geschlechtern zieht.[1]
Geschichte
Das Geschlecht stammt ursprünglich von einem gleichnamigen Stammhaus bei Hamm, das die Familie schon im 13. Jahrhundert besaß.
In Dortmund war die Familie Teil des Patriziats.[2] 1582 war Wilhelm von dem Brink Senator zu Dortmund.[3] Ferner besaß das Geschlecht im 13. Jahrhundert Brink (Halle), 1590–1616 Einhausen (Brakel), 1670 Nierhoven (Hamm).[4]
Ein Teil der Familie war auch im Osnabrückschen ansässig, u. a. bis in das 15. Jahrhundert auf Haus Brincke bei Borgholzhausen.
Im 17. und 18. Jahrhundert ist die Familie auch im Lippeschen und Schauenburgschen sowie in Hessen zu finden.[5] Im Lippeschen und Schauenburgschen saß die Familie 1625 zu Brandenburg, 1625–1698 zu Bückeburg, 1580–1777 zu Iggenhausen, 1625 zu Lappenhof, 1625–1772 zu Schnackenburg und 1625 zu Stadthagen. In Hessen besaß die Familie 1769–1770 Wommen bei Sontra sowie 1630 Breitenbach, Groß-Burschla und Weissen-Tietz.[6] Johann van Brink, Dr. jur. und Senator in Alsfeld, war verheiratet mit Christina von Dörpers. Ihr Sohn Wilhelm van Brink, 1586–1644 Superintendent in Alsfeld, heiratete 1621 Elisabet Vietor. Deren Sohn Johann Samuel van Brink war Pfarrer zu Sprendlingen und stiftete in der St. Walpurgiskirche zu Alsfeld eine Gedenktafel.[7] Albrecht Eberhard von dem Brincken war 1758 auf Lauchröden Fürstlich Hessen-Kasselscher Kammerjunker.[8]
Die Familie erlosch mit Freiherr Arthur von dem Brinck im Jahr 1826.[9]
Wappen
- Blasonierung des Stammwappens: In Silber ein blauer Dreiberg. Auf dem Helm ein silberner und ein blauer Flügel. Die Helmdecken sind blau-silbern.[10]
- Wappen der Linie Schloss Brincke zu Borgholzhausen: In Rot ein schrägrechter silberner Dreiberg. Derselbe wiederholt sich auf dem Helm zwischen einem offenen, roten Flug. Die Helmdecken sind rot-silbern.[11]
- Weitere Darstellungen der Wappen
Literatur
- Anton Fahne: Geschichte der westphälischen Geschlechter, 1858, S. 77.
- Otto Titan von Hefner: J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft), 4. Abt.: Der Adel des Kurfürstenthums, Grossherzogthums und der Landgrafschaft Hessen, Nürnberg 1859, 5. 5 und Tafel 4.
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 2 (Bozepolski–Ebergassing), Friedrich Voigt's Buchhandlung, Leipzig 1860, S. 74.
- Leopold von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie. Band 1: A–K, Berlin 1855, S. 106.
- George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 6 (Abgestorbene, erloschene Geschlechter), 12. Abt.: Ausgestorbener Adel der sächsischen Herzogthümer, Nürnberg 1907, S. 52 und Tafel 40 (Digitalisat).
- Gustav Adelbert Seyler: J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 5 (Bürgerliche Geschlechter Deutschlands und der Schweiz), 11. Abt.: Sechshundertfünfundachtzig bürgerliche Wappen, Nürnberg 1920, S. 56 und Tafel 74 (Digitalisat).
- Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, Band 1, Görlitz 1901–1903, S. 21; Band 2, Görlitz 1903, Tafel 49.
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexicon. Band 1, Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1836, S. 311 f.
Einzelnachweise
- Zedlitz-Neukirch (1836), S. 311 f.
- Spießen (1901–1903), S. 21.
- Fahne (1858), S. 77.
- Ledebur (1855), S. 106.
- Kneschke (1860), S. 74.
- Ledebur (1855), S. 106.
- Seyler (1920), S. 56.
- Mülverstedt (1907), S. 52.
- Kneschke (1860), S. 74.
- Spießen (1901–1903), S. 21.
- Spießen (1901–1903), S. 21.
- Johann Siebmachers allgemeines großes und vollständiges Wappenbuch, 1. Teil, 12. Ausgabe, Nürnberg 1772, Tafel 190 (Digitalisat).
- Mülverstedt (1907), Tafel 40.
- Hefner (1859), Tafel 4.
- Maximilian Gritzner: J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft), 11. Abt., T. 2: Der Adel der russischen Ostseeprovinzen, Teil 2: Der Nichtimmatrikulierte Adel, Nürnberg 1901, S. 14 und Tafel 13 (Digitalisat).
- Seyler (1920), Tafel 74.