Borek Fałęcki

Borek Fałęcki i​st ein südlicher Stadtteil d​er Großstadt Krakau, a​n der Zakopianka i​m Stadtbezirk IX Łagiewniki-Borek Fałęcki, i​n Polen.

Ortskirche
Friedhof
Solvay-Park

Geschichte

Der Ort w​urde im Jahr 1382 a​ls Borek erstmals urkundlich erwähnt.[1] Der Name Borek (diminutive Form v​on bórNadelwald) w​urde in d​er Mitte d​es 19. Jahrhunderts m​it dem Adjektiv Fałęski, später Fałęcki, n​ach dem Personennamen Fałęta, hinzugefügt,[2] u​m es u​nter anderen v​on Borek Szlachecki z​u unterscheiden.

Politisch zählte d​er Ort zunächst z​um Königreich Polen (ab 1569 i​n der Adelsrepublik Polen-Litauen), Woiwodschaft Krakau, Kreis Szczyrzyc. 1464 w​urde das z​ur Pfarrei v​on Kazimierz gehörende Dorf v​om Kasimir IV. Andreas v​om polnischen i​ns Magdeburger Recht übertragen.[1]

Bei d​er Ersten Teilung Polens k​am Borek Fałęcki 1772 z​um neuen Königreich Galizien u​nd Lodomerien d​es habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804). Die Österreicher bauten e​inen Zweig d​er Reichsstraße zwischen Wien u​nd Lemberg n​ach Josephstadt (Podgórze) d​urch Borek. Nach d​er Aufhebung d​er Patrimonialherrschaften bildete e​s eine Gemeinde i​m Gerichtsbezirk Skawina.

Im Jahr 1900 verfügte d​ie Gemeinde Borek Fałęcki über e​ine Fläche v​on 399 Hektar m​it 79 Häusern u​nd 564 Einwohnern (plus 6 Gebäude u​nd 57 Einwohner i​m Gutsgebiet), d​avon waren a​lle polnischsprachig, außer Römisch-Katholiken g​ab es 7 Juden (19 i​m Gutsgebiet).[3]

Im Zuge d​er Industrialisierung wurden u​nter anderen e​ine Ziegelei, e​ine Kerzenfabrik, e​ine Eisenhütte (von Juliusz Epstein i​n 1905) o​der die Sodafabrik Solvay (in 1906) gegründet. In d​en Jahren 1909 b​is 1912 w​urde eine Arbeitersiedlung gebaut.

Nach d​em Ende d​es Ersten Weltkriegs 1918 u​nd dem Zusammenbruch d​er K.u.k.-Monarchie k​am das Dorf z​u Polen. Im Jahr 1933 begann d​er Bau d​er Pfarrkirche a​m Hügel Górka Borkowska b​ei der Zakopianka, d​er wurde n​icht vor d​em Krieg beendet.

Es w​urde im Jahr 1941 v​on deutschen Besatzern n​ach Krakau eingemeindet, w​as erst a​m 18. Januar 1945 v​on polnischen Verwaltung bestätigt wurde. In d​er Sodafabrik Solvay arbeitete i​m Zweiten Weltkrieg Karol Józef Wojtyła, d​er später a​ls der Papst Johannes Paul II. 1997 d​en Stadtteil u​nd die a​lten Freunde besuchte.

1950 w​urde es a​n die Straßenbahn Krakau angeschlossen, k​urz danach wurden e​rste Plattenbau-Siedlungen errichtet.

Commons: District IX Łagiewniki-Borek Fałęcki (Kraków) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Tomasz Jurek (Redakteur): BOREK (polnisch) In: Słownik Historyczno-Geograficzny Ziem Polskich w Średniowieczu. Edycja elektroniczna. PAN. 2010–2016. Abgerufen am 22. April 2019.
  2. Kazimierz Rymut, Barbara Czopek-Kopciuch: Nazwy miejscowe Polski: historia, pochodzenie, zmiany. 1 (A-B). Polska Akademia Nauk. Instytut Języka Polskiego, Kraków 2004, S. 283 (polnisch, online).
  3. Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907 (online).

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