Blisk
Das Wort Blisk ist eine englischsprachige Kurzform für „Blade Integrated Disk“, auch „integrally bladed rotor“ (IBR) genannt, die sich aus den Wörtern Blade (Schaufel), und Disk (Scheibe) zusammensetzt. Es bezeichnet ein Bauteil, das im Triebwerk- und Turbinenbau Verwendung findet. Durch das Ersetzen von bis zu 120 einzelnen Blades je Disk durch eine Blisk entfallen die Montagekosten. Des Weiteren wird durch dieses Verfahren eine erhebliche Gewichtsersparnis erreicht, was vor allem im Bereich der Luftfahrt von großem Interesse ist. Vor allem weniger belastete Komponenten können durch Blisks ersetzt werden.
Erst durch computergesteuerte Zerspanungsmaschinen können Blisks produziert werden. Grundlage einer Blisk ist eine geschmiedete Scheibe, aus deren Außenkontur durch spanende Bearbeitung die Schaufelprofile ausgearbeitet werden. Ein weiteres mögliches Fertigungsverfahren ist das Aufsetzen der Schaufelprofile durch Reibschweißen. Die Scheiben der Verdichterseite sind in der Regel aus Titan, während die Triebwerkscheiben auf der Turbinenseite meist aus einer oberflächengehärteten Nickelbasislegierung bestehen.
Im Gegensatz zum Ersetzen einzelner Schaufeln ist das Erneuern einer Blisk sehr aufwändig und teuer. Daher werden abgenutzte Blisks zunehmend mit metallauftragenden Verfahren wie dem Laserauftragschweißen repariert. Ein weiteres Verfahren zur Reparatur von Blisks ist das Reibschweißen. Hier wird eine beschädigte oder verschlissene Schaufel von der Blisk getrennt und mittels Reibschweißen durch eine neue Schaufel ersetzt.
Zum ersten Mal vorgestellt wurde die Idee der Blisk bei der Konzeption des Eurofighter Typhoon Jet-Triebwerks EJ200 im Jahr 1995.[1]
In neueren Flugzeugtriebwerken kommen auch Blisks aus Verbundwerkstoffen zum Einsatz.
Weblinks
- Artikel über Blisks auf der Webpräsenz der Society of Automotive Engineers (SAE), abgerufen am 12. November 2010 (englisch)
Einzelnachweise
- Dennis Dilba: Wie sich Schaufeln und Scheibe fanden. In: AEROREPORT - Das Luftfahrtmagazin der MTU Aero Engines. MTU Aero Engines, 1. Januar 2019, S. 17–19, abgerufen am 26. März 2020.