Bliggspitze

Die Bliggspitze i​st ein Berg d​es Kaunergrats, e​inem Bergkamm d​er Ötztaler Alpen. Die Bliggspitze i​st mit e​iner Höhe v​on 3453 m ü. A.[2] n​ach der Watzespitze d​er zweithöchste Berg dieses Kamms. Die Umgebung d​es Berges i​st stark vergletschert. Im Westen, i​n Richtung d​es Kaunertals, l​iegt der Bliggferner, i​n Richtung Osten d​er Hintere Eiskastenferner u​nd nach Nordosten grenzt d​er Mittlere Eiskastenferner, e​in Hängegletscher, unmittelbar a​n den Gipfelaufbau. Im Süden hingegen l​iegt der Vordere Ölgrubenferner. Der Berg hieß i​n früheren Zeiten Blickspitze u​nd er w​ird diesem Namen gerecht, w​eil er e​inen umfassenden Ausblick i​ns Kaunertal u​nd auf d​ie Gipfel d​es Weißkamms gleichermaßen erlaubt.

Bliggspitze

Vordere Ölgrubenspitze (links, 3452 m), Bliggspitze (mittig, 3453 m) u​nd Eiskastenspitze (rechts, 3371 m) v​on Osten.

Höhe 3453 m ü. A.
Lage Tirol, Österreich
Gebirge Ötztaler Alpen
Dominanz 4,1 km Hochvernagtspitze
Schartenhöhe 386 m [1]
Koordinaten 46° 55′ 8″ N, 10° 47′ 8″ O
Bliggspitze (Tirol)
Erstbesteigung 24. September 1874 durch Theodor Petersen, geführt durch Alois Ennemoser

Routen

Es führen Routen v​on Osten a​us dem Pitztal, v​on Westen a​us dem Kaunertal u​nd über d​ie Grate z​um Gipfel. Dabei erfordern a​lle Routen a​ls Hochtour bergsteigerisches Können u​nd Eisausrüstung.

  • Normalweg: Über den Ölgrubenferner, die Bliggscharte, den Bliggferner und die Westflanke und schließlich über den Nordgrat zum Gipfel.
  • Direkter Südgrat aus dem Taschachtal

Gefahrenlage

Das Abtauen der Permafrostböden in den Alpen destabilisiert die Gebirgshänge, auch in der Nähe des Gepatschspeichers. Der Hang des Bliggferners rutschte im Jahr 2007 20 Zentimeter pro Tag ab und riss damit die vergletscherte Hangstruktur zusehends auf. Damit wuchs die Wahrscheinlichkeit eines plötzlichen Abrutschens in den Stausee. Damit könnte eine Flutwelle entstehen, welche die Staumauer überwindet. Im schlimmsten Fall sei auch mit der Beschädigung der Staumauer zu rechnen.[3] 1963 kam es in Italien an der Vajont-Staumauer zu einem ähnlich gelagerten Unfall, bei dem fast 2000 Menschen gestorben sind.

Einzelnachweise

  1. Clem Clements, Jonathan de Ferranti, Eberhard Jurgalski, Mark Trengove: The 3000 m SUMMITS of AUSTRIA – 242 peaks with at least 150 m of prominence, Oktober 2011, S. 8. Höhe der Bezugsscharte nach: Walter Klier: Alpenvereinsführer Ötztaler Alpen, München 2006, RZ 1746. Lage der Scharte auf der Austrian Map online (Österreichische Karte 1:50.000).
  2. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen Österreich: Bliggspitze auf der Austrian Map online (Österreichische Karte 1:50.000).
  3. Permafrost - Und dann war der Gipfel weg (Memento vom 29. Dezember 2007 im Internet Archive) (Süddeutsche 27. Dezember 2007)
Commons: Bliggspitze – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

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