Blåvand
Blåvand [ˈblɔvanʔ] ist ein dänisches Nordseebad in der Kommune Varde. Der Ort zählt weniger als 200 Einwohner, aber mehr als 2.000[1] Ferienhäuser.
Blåvand | |||||
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Basisdaten | |||||
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Staat: | Dänemark | ||||
Region: | Syddanmark | ||||
Kommune (seit 2007): | Varde | ||||
Sogn: | Oksby Sogn | ||||
Koordinaten: | 55° 33′ N, 8° 8′ O | ||||
Einwohner: | < 200 | ||||
Postleitzahl: | 6857 Blåvand |
Lage
Die Landspitze Blåvands Huk bildet den westlichsten Punkt Jütlands. Hier steht der Leuchtturm Blåvandshuk Fyr. Er erhebt sich 39 m über die umliegenden Dünen und ist ein vielbesuchter Aussichtspunkt. Die Fernsicht reicht bis Vejers Strand im Norden und Esbjerg im Süden. Er wurde 1900 errichtet und in den letzten Jahren restauriert.
Das Feriengebiet um Blåvand bietet Sandstrände von 40 km Länge. Geschützt durch die großen Sandbänke des Horns Rev, das bis zu 20 km in die Nordsee reicht, eignet sich der Hvidbjerg Strand gut zum Baden und Windsurfen. Hier wurde 2015 der erste Badesteg an der dänischen Westküste errichtet.[2]
Nördlich schließt sich das Militär- und Naturschutzgebiet Kallesmærsk Hede an, das von vielen Zugvögeln zur Rast aufgesucht wird.
Der Ortskern von Blåvand besteht überwiegend aus kleinen Geschäften, die dänische Mode und Dekoartikel anbieten, verschiedenen Restaurants, sowie einem großen Lebensmittelmarkt in der Ortsmitte, die ganzjährig geöffnet sind. In Blåvand gibt es einen Zoo. Hier findet man neben verschiedenen kleineren Tierarten, auch Kamele, Affen und Löwen.
Eine Minigolfanlage findet sich direkt am Ortseingang.
Nur wenige Fahrtminuten entfernt finden sich die Ortschaft Ho und die Halbinsel Skallingen. Diese ist etwa 2000 Hektar groß und entstand erst innerhalb der letzten 400 Jahre durch Sandablagerungen.
Bis vor wenigen Jahren befanden sich hier noch ungeräumte Minenfelder aus dem Zweiten Weltkrieg. Diese wurden aber im Jahre 2005–2008 von der Regierung für etwa 13 Mio. Euro geräumt und sind jetzt auch für Besucher zugängig.
Oksbøllejren
Nördlich auf der Kallesmærsk Hede liegt der Truppenübungsplatz Oksbøllejren. Die Reservelazarettorganisation nutzte ihn regelmäßig. Durch das Militärgebiet führen Wander- und Radwege, die bei Übungen abgesperrt werden. Manöverzeiten werden langfristig festgelegt und sind auch online einsehbar.[3] Während der Sommermonate wird auf Übungen weitgehend verzichtet, um den Tourismus nicht zu beeinträchtigen.
Atlantikwall
Wie an der ganzen Westküste Dänemarks gibt es auch in der Region um Blåvand zahlreiche gut erhaltene Bunker des Atlantikwalls aus dem Zweiten Weltkrieg. Mit dem Bau der Bunkeranlage wurde 1944 durch Soldaten der deutschen Kriegsmarine, Zwangsarbeiter und dänische Firmen begonnen, die Anlage wurde aber nicht fertiggestellt. Die Bunker werden auch zum Klettern genutzt.[4][5] Aus einigen machte der britische Künstler Bill Woodrow 1995 Maulesel-Skulpturen.
Museum "Tirpitz"
Die Bunkeranlage Tirpitz-Stellung beherbergt ein Museums- und Erlebniscenter. Das Museum wurde 2017 neu errichtet. Es werden sowohl die Geschichte des Atlantikwalls in der Zeit des Zweiten Weltkrieges, als auch die Lokalgeschichte thematisiert. Des Weiteren befindet sich in dem Komplex ein großes Bernsteinmuseum, das Bernsteine und Bernsteinschmuck von der Steinzeit bis ins 20. Jahrhundert zeigt.[6]
Belletristik
Der dänische Schriftsteller und Theologe Thomas Lange (1829–1887) siedelte seinen Roman „Eventyrets land“ (1868, dt. Abenteuerland) in Blåvandshuk an.[7] Lange hatte einige Jahre dort verbracht; heute wird im Pfarrhaus von Ho, wo er wohnte, an ihn erinnert. Im Pfarrgarten ist eine Büste von Thomas Lange aufgestellt.
Literatur
- Informationsbroschüre der Gemeinde Varde, 2014, 122 Seiten
Weblinks
- Manöverzeiten Oksbøllejren (deutsch, englisch, dänisch)
Einzelnachweise
- Søren Byskov: Dansk kystkultur under forandring. Kystlandskab, kulturhistorie og naturforvaltning i det 20. århundrede, Fiskeri- og Søfartsmuseet, Esbjerg 2007. S. 121.
- Vesterhavets første badebro indvies i Blåvand i dag (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Varde Lokalavisen, 1. Juli 2015.
- Information über Schießübungen Offizielle Website des Heeres.
- Beschreibung der Bunkeranlagen (Memento des Originals vom 19. Dezember 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. - alpinfieber.net
- Klettern in Dänemark - klatresteder.dk (dänisch)
- Tirpitz i Blåvand | Gå på opdagelse i vestkystens historier | Vardemuseerne. In: VardeMuseerne. (vardemuseerne.dk [abgerufen am 29. September 2017]).
- Thomas Lange: Abenteuer eines Lebens. Ein Bild vom Leben und der Natur in der Gegend von Blaavandshuk, hrsg. von Blåvandshuk Egnsmuseum, 1994. ISBN 87-89834-14-3.