Bischofshof (Regensburg)
Der Bischofshof ist die ehemalige bischöfliche Residenz in Regensburg. Heute wird es als Hotel, Gaststätte und Biergarten genutzt.
Geschichte
Mit dem Bau des Bischofshofs wurde zu der Zeit begonnen, als der Vorläufer des heutigen Regensburger Doms errichtet wurde (700–1172). Der älteste Teil des Gebäudes befindet sich im Südosttrakt, in dem sich heute das Domschatzmuseum untergebracht ist.
Ebenso alt sind die Ursprünge der gleichnamigen Brauerei Bischofshof, da von hier das Bier für die Dombauleute geliefert wurde. Seine bauliche Vollendung fand der Bischofshof in den 1560er Jahren unter Bischof David Kölderer von Burgstall (1567–79). Der Bischofshof diente später Teilnehmern des Immerwährenden Reichstags als Unterkunft.
1810 wurde der Bischofshof säkularisiert und verkauft.
1852 kam das Gebäude wieder in kirchlichen Besitz. Seither sind Gaststättenbetrieb und Brauerei hier ansässig. Die Produktionsanlagen wurden 1910 in den Westen der Stadt ausgelagert; Baubeginn war 1908.[1]
Heute wird das Gebäude als Hotel und Restaurant genutzt;[2] das bischöfliche Ordinariat ist 100 Meter entfernt.[3]
Ausstattung
Eine Besonderheit ist die Porta Praetoria des römischen Kastells, die beim Bau des bischöflichen Brauhauses einbezogen wurde, wobei allerdings auch Teile der Toranlage zerstört wurden. 1885 wurde die Anlage wiederentdeckt und 1887 der jetzt sichtbare Zustand hergestellt.
In einem Raum befand sich eine Ausmalung aus der Zeit von 1530 von Albrecht Altdorfer, die aber bei einem Brand und anschließenden Umbauten 1887/88 zerstört wurde und heute nur noch in musealisierten Fragmenten erhalten ist.[4]
Weiter ist das Dalberg-Zimmer (nach Karl Theodor von Dalberg) zu nennen, in dem 1810 die Säkularisation des Bischofshofes vollzogen wurde.[5] Das Westtor stammt aus dem 13. Jahrhundert.[6]
Brunnen
Bereits im 16. Jahrhundert ist im Bischofshof ein Brunnen überliefert. Der jetzige bronzene „Gänsepredigtbrunnen“ im Innenhof wurde 1980 von Joseph Michael Neustifter errichtet. Seine Brunnenfigur hat die Fabel der „Gänsepredigt“ zum Thema: Ein Fuchs hatte die Absicht eine Gans zu fangen. Die Gänse verschwanden aber sofort, wenn er erschien. So verkleidete sich der Fuchs als Mönch und predigte so lange, bis die Gänse müde wurden. Dann gelang es ihm eine Gans zu schnappen. Die Moral der Geschichte: Vorsicht vor falschen Predigern.
Abbildungen
Literatur
- Edmund Stauffer: Bischofshof Regensburg. Schnell & Steiner, Regensburg 1980, (= Große Kunstführer, 84)
Weblinks
Einzelnachweise
- Unsere Geschichte. In: Brauerei Bischofshof. Abgerufen am 9. September 2021 (deutsch).
- Bischofshof: Eine Instanz der Regensburger Gastronomie wird 30 Jahre jung. 12. August 2017, abgerufen am 9. September 2021.
- Startseite Bistum Regensburg | Bistum Regensburg. Abgerufen am 9. September 2021.
- Nicole Riegel: Decorum balneorum. Zur Kontextualisierung von Altdorfers „Kaiserbad“ im Regensburger Bischofshof. In: INSITU. Zeitschrift für Architekturgeschichte 7 (1/2015), S. 77–90.
- 25 Oktober 2010 08:00 Uhr: „Über die Bruck wird net gheirat!“ Abgerufen am 9. September 2021.
- Bischofshof Regensburg in Deutschland, Bayern - alpen-guide.de. Abgerufen am 9. September 2021.