Birgit Bessin
Birgit Bessin (* 26. März 1978 in Worms)[1] ist eine deutsche Politikerin (AfD). Bei der Landtagswahl in Brandenburg 2014 wurde sie in den Landtag gewählt. Sie ist seit 2016 stellvertretende Landesvorsitzende der AfD Brandenburg.
Leben und Beruf
Nach dem Abitur studierte sie von 1997 bis 2007 Rechtswissenschaften an der FU Berlin (ohne Abschluss). Von 2007 bis 2013 absolvierte sie ein Studium des Wirtschaftsrechtes mit Internationalem Wirtschaftsrecht und -englisch und Schwerpunkt Steuern und Wirtschaftsprüfung an der Europäischen Fernhochschule Hamburg, das sie mit dem Bachelor of Laws abschloss.[2]
Von 2006 bis 2010 war sie Sachbearbeiterin. 2010/11 war sie arbeitslos und 2011/12 selbstständig tätig. Sie war seit 2012 im Bereich Finanzbuchhaltung eines Grafikdesign-Unternehmens tätig. Bessin ist verheiratet und hat ein Kind.[2]
Politik
Bessin ist seit April 2013 Mitglied der Alternative für Deutschland. Sie ist Kreisvorsitzende von Teltow-Fläming und war zunächst Beisitzerin des Landesvorstandes Brandenburg. Wegen ideologischer Probleme mit Birgit Bessin traten zahlreiche Mitglieder wie der von der CDU übergetretene Kreistagsabgeordnete Ralf Sebastian von der Bank aus der AfD aus.[3] Ursache waren Auseinandersetzungen um eine von den Kreistags-Kandidaten Oliver Scharfenberg und von der Bank vorgeschlagene Erklärung, die jedes AfD-Mitglied unterschreiben sollte, wonach man sich zum Grundgesetz bekenne, nie Mitglied einer extremistischen Organisation oder Stasi-Mitarbeiter gewesen zu sein. Dies wurde von der Mehrheit der Mitglieder abgelehnt, Bessin bezeichnete die Erklärung als überflüssig.[4][5] Bei den Kommunalwahlen in Brandenburg 2014 wurde sie in den Kreistag Teltow-Fläming gewählt.[6]
Bei der Landtagswahl in Brandenburg 2014 kandidierte sie im Wahlkreis Teltow-Fläming I und zog über Platz 5 der AfD-Landesliste in den Landtag ein. Sie wurde in der Folge zur Parlamentarischen Geschäftsführerin der Landtagsfraktion gewählt.[7] Im März 2015 gehörte Bessin zu den Erstunterzeichnern der Erfurter Resolution, aus der die völkisch-nationalistische Gruppierung „Der Flügel“ innerhalb der Partei hervorging.[8] Seit Juli 2016 ist sie stellvertretende Vorsitzende, seit April 2017 erste stellvertretende Vorsitzende des AfD-Landesverbands Brandenburg.[9] Bessin war während der 6. Wahlperiode ordentliches Mitglied im Ausschuss für Bildung, Jugend und Sport (A5) und im Ausschuss für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (A7) des Brandenburger Landtages.[2]
Seit Anfang 2018 trat Bessin wiederholt als Rednerin bei der flüchtlingsfeindlichen Bewegung Zukunft Heimat auf.[10][11] Im März 2018 erteilte die AfD Reportern ein Frageverbot. Alle Journalisten verließen dann den Raum. Vize-Fraktionschefin Birgit Bessin ergänzte, man hoffe, dass die Journalisten beim nächsten Mal wieder „neutral und unvoreingenommen“ über die Themen der AfD berichten würden.[12]
Weblinks
- Biografieseite für die 7. Wahlperiode beim Landtag Brandenburg
- Steckbrief auf afd-brandenburg.de
Einzelnachweise
- Birgit Bessin. AfD-Fraktion Brandenburg, abgerufen am 18. Februar 2016.
- Biografieseite für die 7. Wahlperiode beim Landtag Brandenburg
- Ralf von der Bank tritt aus der AfD aus. Abgerufen am 7. Oktober 2018 (deutsch).
- AfD uneinig über Stasi-Erklärung. Abgerufen am 7. Oktober 2018 (deutsch).
- AfD-Kandidat verlässt Partei. Abgerufen am 7. Oktober 2018 (deutsch).
- SPD bleibt trotz Verlusten stärkste Kraft vor den Linken und einer starken CDU - Kontinuität und Erneuerung im Kreistag, Märkische Allgemeine, 27. Mai 2014
- Gauland zum AfD-Fraktionschef in Brandenburg gewählt, Berliner Morgenpost, 21. September 2014
- Warum Brandenburgs AfD den Verfassungsschutz fürchtet. In: Märkische Allgemeine. 30. Januar 2019, abgerufen am 18. September 2019.
- dpa: Kalbitz ist neuer Vorsitzender der Brandenburger AfD. In: Berliner Morgenpost. 8. April 2017, archiviert vom Original am 22. Juni 2018 .
- Sylvia Belka-Lorenz, Vanja Budde: Demonstrationen gegen Geflüchtete – Wird Cottbus das neue Dresden? Deutschlandfunk, Sendung Länderreport, 15. Februar 2018.
- Ulrich Wangemann: Wie „Zukunft Heimat“ nach Cottbus fand. In: Märkische Allgemeine, 27. Februar 2018.
- AfD erteilt Reporter Frageverbot - alle Journalisten verlassen den Raum. In: stern.de. 8. Mai 2018 (stern.de [abgerufen am 7. Oktober 2018]).