Bertha Dörflein-Kahlke
Bertha Dörflein-Kahlke (* 1. Februar 1875 in Altona; † 24. Januar 1964 in Felde bei Kiel) war eine deutsche Malerin und Lithografin.
Leben
Bertha Dörflein-Kahlke war die Tochter des Kaufmanns Gustav Dörflein. Sie studierte von 1900 bis 1901 an der Hamburger Gewerbeschule und wurde anschließend von 1901 bis 1904 in München von Angelo Jank und dem Impressionisten Christian Landenberger unterrichtet. Ihre Ausbildung setzte sie von 1905 bis 1906 in Paris bei Lucien Simon, dem Hauptvertreter der bretonischen Malerschule und dem Porträtisten Jacque Emile Blanche fort.
Nachdem sie 1908 in Altona ansässig wurde, siedelte sie 1913, nach ihrer Heirat mit dem Rechtsanwalt Johann Kahlke, nach Kiel über. In ihrem Haus verkehrten ihr nahestehende Künstlerkollegen, unter anderem Hans Peter Feddersen und Lilli Martius. Sie pflegte auch eine enge Freundschaft mit Frido Witte.
Nach der Zerstörung ihres Hauses und Ateliers, 1944, siedelte sie nach Resenis bei Felde am Westensee über und war seit 1959 in Felde ansässig.
Malerisches Wirken
Neben Bildnissen, die von Angelo Janks und Christian Adam Lanckenbergers Porträtstil beeinflusst waren, malte sie Interieurs und Landschaften. Sie galt seit den 1930er Jahren als Kieler Meisterin der Porträtmalerei.[1]
Ausstellungsbeteiligungen
- Münchener Glaspalast: 1904, 1906, 1910–1912.
- Hamburger Kunsthalle: 1905 auf der Frühjahrsausstellung des Kunstvereins Altona.
- Düsseldorf: 1907.
- Hamburg, Altonaer Museum: 1905, 1911.
- Hamburg-Altona, Donner-Schloss im Donners Park: 1912.
- Hamburg-Altona: Schleswig-Holsteinische Kunst in der Gartenbau-Ausstellung, 1914.
- Hamburg, Altonaer Museum: 1917.
- Flensburg, Grenzlandmuseum: 1944.[2]
Mitgliedschaften
- Ordentliches Mitglied des Deutschen Künstlerbundes.[3]
- 1909: Gründungsmitglied im Altonaer Künstlerverein.[4]
- Schleswig-Holsteinische Kunstgenossenschaft.
- Nach 1945: Schleswig-Holsteinischer Künstlerbund.[5]
- Sie wird zwar mit dem Hiddensoer Künstlerinnenbund in Verbindung gebracht,[6] allerdings ist eine Mitgliedschaft nicht belegt.[7] Ihre zweimaligen Besuche auf Hiddensee fanden vor beziehungsweise nach der Auflösung des Bundes statt.[8]
Werke (Auswahl)
- Selbstbildnis, 1925/1930; Flensburg, Städtisches Museum
- Bauernmädchen aus Hiddensee, 1910; Tante Auguste, 1915 und 23 Farblithografien; Kiel, Kunsthalle
- Porträt des Vaters, Gustav Dörflein, um 1910; Frido Witte, um 1920; Hamburg, Altonaer Museum
- Husum, Nissenhaus
- Alt-Eckernförde.[9]
- Porträt eines sitzenden Mannes mit Buch und Zigarette, neben ihm ein kleiner Tisch mit Blumen und Büchern. 1929.
- Lesende Dame am Tisch.[10]
Literatur
- Dörflein, Bertha. In: Ernst Rump: Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung. Otto Bröcker, Hamburg 1912, S. 28. (Digitalisat).
- Otto Lehmann: Dörflein, Bertha. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 9: Delaulne–Dubois. E. A. Seemann, Leipzig 1913, S. 368 (Textarchiv – Internet Archive).
- Dörflein-Kahlke, Bertha. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 1: A–D. E. A. Seemann, Leipzig 1953, S. 576.
- Dörflein-Kahlke. In: Volker Detlef Heydorn: Maler in Hamburg. Band 3: 1966–1974. Berufsverband Bildender Künstler, Hamburg (Hrsg.) Hans Christians Verlag, Hamburg 1974, ISBN 3-7672-0290-5, S. 121.
- Dörflein-Kahlke, Bertha. In: Berend Harke Feddersen: Schleswig-Holsteinisches Künstler-Lexikon. Unter Mitarbeit von Lilianne Grams und Frauke Gloyer. Nordfriisk Instituut, Bredstedt 1984, ISBN 3-88007-124-1, S. 44.
- Dörflein-Kahlke, Bertha. In: Axel Feuß, Gerhard Kaufmann (Vorwort): Altonaer Künstlerverein 1905–1939. Publikation zur Ausstellung, 7. September 1990 – 21. Januar 1991, Altonaer Museum. Hamburg 1990, ISBN 3-927637-05-X, S. 13, 18, 24, 58, 59.
- Dörflein-Kahlke, Bertha, geb. Dörflein. In: Ulrike Wolff-Thomsen: Lexikon Schleswig-Holsteinischer Künstlerinnen. Heide Westholsteinische Verlagsanstalt Boyens, 1994, ISBN 3-8042-0664-6, S. 93–95.
- Karl Ludwig Barkhausen: Frido Witte und Bertha Dörflein-Kahlke. Eine Künstlerfreundschaft. In: Nordelbingen 74, 2005, S. 211–218.
- Maike Bruhns: Dörflein-Kahlke, Bertha. In: Der neue Rump. Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung. Hrsg.: Familie Rump. Überarbeitete Neuauflage des Lexikons von Ernst Rump. Ergänzt und überarbeitet von Maike Bruhns. Wachholtz, Neumünster 2013, ISBN 978-3-529-02792-5, S. 95–96.
- Bertha Dörflein-Kahlke. In: Ulrich Schulte-Wülwer: Kieler Künstler – Band 3: In der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus 1918–1945. Sonderveröffentlichungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte. Band 88. Hrsg. Jürgen Jensen. Boyens, Heide 2019, ISBN 978-3-8042-1493-4, S. 12, 69, 302, 323–331, 374, 472, 475.
Einzelnachweise
- Kieler Künstlerinnen und Künstler zw. 1918 und1945. Abgerufen am 11. Februar 2020.
- Blick über die Reichsgrenze: Eine Flensburger Kunstausstellung. In: Deutsche Zeitung in den Niederlanden, Nr. 306. 13. April 1944, abgerufen am 11. Februar 2020.
- Deutscher Künstlerbund e.V. – Mitglieder ab 1903. Abgerufen am 11. Februar 2020.
- Malerlexikon – D: Dörflein-Kahlke, Bertha |. Abgerufen am 11. Februar 2020 (deutsch).
- Dörflein-Kahlke, Bertha. In: Axel Feuß, Gerhard Kaufmann (Vorwort): Altonaer Künstlerverein 1905–1939. Publikation zur Ausstellung, 7. September 1990 – 21. Januar 1991, Altonaer Museum, Hamburg 1990, S. 58, 59
- Galerie "DER PANTHER"-fine art: Die Malweiber von Hiddensee. In: Galerie „Der Panther“ - fine art. 24. April 2014, abgerufen am 11. Februar 2020 (deutsch).
- Hiddensoer Künstlerinnenbund: Die Künstlerinnen. Förderverein Heimatmuseum der Insel Hiddensee e.V., abgerufen am 11. Februar 2020.
- Gabriela Jaskulla: Clara Arnheim und der „Hiddensoer Künstlerinnenbund“. Abgerufen am 11. Februar 2020.
- "Bertha Dörflein-Kahlke: Alt-Eckernförde". Abgerufen am 11. Februar 2020.
- Lesende Dame am Tisch von Bertha Dörflein-Kahle. Abgerufen am 11. Februar 2020.